Hilfe beim Jagdtrieb

#21
es liegt ja nicht nur daran, was der einzelne hund früher erlebt hat, wofür er trainiert wurde, oder was er die längste zeit tun durfte. es liegt definitiv auch an der rasse, bzw. den beteiligten rassen! podencos wurden zum auspüren, hetzen und töten von wild (v.a. kaninchen, aber auch grösseren tieren) gezüchtet. der unterschied, wie mein podimix und mein hüter-mix sich bei wild verhalten, ist frappant, obwohl beide nie zum jagen oder hüten trainiert wurden. quinn, der hüter, hatte in seinem leben bisher eine einzige direkte begegnung mit einem reh. er ging diese genau gleich an wie die mit katzen - er versuchte, es zu hüten :rolleyes: das reh hatte aber gar kein verständnis dafür, dass quinn versuchte, ihm den weg abzuschneiden und es zum stehen bleiben zu bringen...bei katzen funktioniert das ganz gut, selbst die fremde nachbarskatze, die sich in unseren garten "verirrt" hat, hat kapiert, was quinn von ihr wollte :D
bei djambo funktioniert das ganze komplett anders - was weg rennt, wird gehetzt :( und obwohl djambo absolut kein stöberer ist, reichen gewissen gerüche aus, ihn in extase zu versetzen. am schlimmsten ist es bei kaninchen, dicht gefolgt von ziegen und rehen/hirschen.
im normalen alltag darf quinn in bescheidenem masse hüten (unsere katzen), djambo in engem rahmen jagen (mäuse), aber nur, solange sie dabei ansprechbar und abrufbar bleiben. und daneben heisst es training, training, training...aber mir ist bewusst, dass ich beiden ihre angezüchteten eigenschaften nie ganz abgewöhnen kann! quinn's hütetrieb versuche ich mir im sanitätshunde-training zunutze zu machen, denn für ihn ist es völlig logisch, was "verlorenes" (den figuranten, irgendwo draussen im wald) zu suchen. bei djambo ist es eher generelles gehorsamkeitstraining und der abruf unter allen nur denkbaren bedingungen.
 
#22
Was bin ich neidisch auf Eure Geduld :rolleyes: Wenn ich sie nicht so lieb hätte, würde ich Alani am liebsten den Hals umdrehen (naja, eigentlich mir...). Und dabei jammere ich auf hohem Niveau, weil Alani einfach "nur" nicht ansprechbar ist und sich für 5 Minuten maximal 100m von mir entfernt. BIS JETZT zumindest...
sorry, aber 100m entfernung sind für mich definitiv zu weit! der radius meiner hunde, in dem sie zuverlässig abrufbar sind, ist viel, viel kleiner, und nach möglichkeit reize ich den auch nicht aus sondern rufe vorher ab...
amy ist da eine ausnahme, die entfernt sich am weitesten, kommt aber immer zuverlässig auf pfiff zurück. das geht aber nur, weil sie nicht jagt...
 
M

Midhir

Guest
#23
Das klingt völlig logisch...

Wir wissen zwar nicht, was in Alani steckt, aber die meisten Mitrater tippen, dass entweder Border Collie/Aussie oder Entlebucher/irgendeinerdersennenhunde drin steckt. Es wird sich aber wohl irgendein Jäger eingeschlichen haben, denn bei ihr gilt: was sich langsam oder gar nicht bewegt wird gehütet, was rennt oder nach Hase riecht wird gehetzt :rolleyes: Wenn sie also ein Mäusebaby findet oder einen Maulwurf ausbuddelt, dann passt sie auf und tut nichts... Und bei Katzen macht sie scheinbar Unterschiede - unsere Katzen werden akzeptiert und fremde Katzen werden je nach Sympathie oder so gejagt, angebellt, zum Spielen aufgefordert oder ignoriert.
 

SPIRI

Plüschmuddi
#24
*hüstel*

Spiris Radius sind manchmal auch bis zu 100m... sie geht am wegesrand lang und sucht ihre mäuse...und bleibt auf STOPP! stehen...

zurückkommen:confused:?
doofe idee, kA warum, fand sie schon immer blöd...stehen bleiben dagegen geht gut, zB ein auto, rad oder jogger kommen sollte...
 
M

Midhir

Guest
#25
Bettina, für mich sind 100m auch zu weit, ich weiß nur noch nicht so richtig, wie ich es abschalten soll. Sie hört halt gar nicht mehr, wenn sie eine Spur aufgenommen hat. Ich schaffe es inzwischen, sie vom Spielen mit anderen Hunden abzurufen, aber beim Jagen schaltet sie ab.
 
#26
wie gesagt, ich habe das nur mit ganz konsequentem schleppleinentraining hingekriegt...wobei es wie gesagt bei djambo nicht funktioniert, wenn ihm ein hase oder ein reh über den weg läuft, da wären schon 5m entfernung von mir zu viel :rolleyes:
 

SPIRI

Plüschmuddi
#27
es funktioniert eigentlich nur zuverlässig, wennich die tiere VORHER sehe, dann kann ich auch mit STOPP und ablenken etwas bewirken...

das klappt auch ganz gut!

daher mag ich lieber die abgemähten felder, da kann ich besser sehen und mittlerweile bin ich auch gut konditioniert auf has&reh :D
 
K

Katrin

Guest
#28
Vielen, vielen Dank für Eure Tipps! Ich werde mir das mal alles ganz in Ruhe zu Gemüte führen und dann mal einen Trainingsplan aufstellen. Nächste Woche kommt dann ja auch noch der Termin mit der Trainerin dazu...

Was nervig bei Lila ist, ist, dass sie gar kein Wild braucht um abzuzischen - als sie von der Hundewiese abgehauen ist, war da weit und breit kein Reh o.ä. zu sehen. Sie hat dann die Nase am Boden und weg ist sie.

Für mich persönlich wäre es eine Katastrophe, wenn ich Lila nicht soweit trainiert kriege, dass sie wieder ohne Leine laufen kann. Sie soll ja weiterhin tagsüber mit der Hundegruppe unterwegs sein und das wäre fast nicht machbar, wenn sie für immer an der Leine bleiben müsste. Die toben ja immer wie die Wilden und sie ist da immer mittendrin und hat auch immer mächtig Spaß. Mit der Schleppleine würde sie die anderen aber immer einwickeln etc und man müsste sie deshalb immer bremsen und zurück halten. Das wäre für sie echt Mist.

Ich habe allerdings viel Zeit um mit ihr zu trainieren und da ich auch in meiner Gruppe einige Jagdhunde habe, die sehr gut abrufbar sind, hoffe ich einfach, dass ich das mit Lila auch hinbekomme.

Man kann bei ihr (finde ich) auch schlecht sagen, welche Rassen da beteiligt sein könnten. Der Körperbau ist schon sehr sportlich - ähnlich einem Pointer. Aber der Kopf... Da habe ich noch keine Rasse gefunden, die ihr direkt ählich sieht. Ich habe Euch mal zwei Bilder von ihr angehängt - Ihr könnt ja mal schauen, ob Euch dazu was einfällt...

Nochmals vielen Dank für die Ratschläge und ich halte Euch dann auf dem Laufenden, wie sich der kleine Dickkopf so macht :)
 

Anhänge

SPIRI

Plüschmuddi
#29
in meiner zora steckt ein bretone und die braucht auch kein wild, um zu stöbern, das geht auch gut ohne! :D

sie hat einfach IMMER die nase an der erde und IRGENDWAS erschnüffelt sie da immer ...thup
 
K

Katrin

Guest
#30
Das ist bei Lila anders - meistens hat sie den Blick geradeaus - ab und an hat sie dann die Nase im Wind und dann wiederum am Boden. Sie ist da wohl eher der Allrounder :confused:
 

Bea

Wichtel-Fred
#33
Nö, ich seh keinen Podi.
Gibt ja auch genug andere Rassen die gern jagen.
Wer weiß schon bei unseren Hunden genau, wer der Urgroßvater war :rolleyes:
 
#34
hunde riechen ein reh in 4 km entfernung...da kommen unsere menschlichen sinne nie und nimmer mit! am boden können manche hunde eine mehrere tage alte spur aufnehmen, da hat man als mensch keine chance :rolleyes:

darf ich dich mal was fragen? was machst du mit lila? arbeitest du mit ihr?
 
K

Katrin

Guest
#35
Hmmm, was meinst Du jetzt genau mit "arbeiten" - also arbeiten in dem Sinne, dass ich mit ihr als Therapiehund o.ä. arbeite, dann nein - ich habe einen Gassi-Service und da bin ich tagsüber mit mehreren Hunden unterwegs - meine beiden eigenen natürlich eingeschlossen. Wir fahren in Parks, in den Wald oder an den See und gehen dort spazieren. Die Hunde laufen dabei frei im Rudel.

Oder "arbeiten" im Sinne Ihrer Erziehung? Da haben wir bisher die Grundkommandos geübt. Jetzt haben wir mit dem Schleppleinentraining begonnen und sie übt Apportieren mit dem Futterdummy.
 
#36
ich meinte arbeiten im sinne von hundesport (muss ja nicht wettkampfmässig sein!), also obedience, agility, BH oder was weiss ich...
ich bin nach wie vor der meinung, dass man einem "spezialisten" wie einem jäger oder einem hüter alternativaufgaben geben muss, wenn er sein eigentliches metier nicht ausüben kann - spazieren und im rudel laufen reicht da leider nicht aus...
 
K

Katrin

Guest
#37
so weit sind wir leider noch nicht - wir haben sie ja erst seit dem 16.06. und bis vor zwei wochen haben wir noch nicht gewusst, dass sie jagdtrieb hat, denn sie ist bis dahin immer ganz artig mitgelaufen und hat gar keine anstalten gemacht durchzubrennen.

daher schaue ich ja jetzt, was sinnvoll ist um sie auszulasten. ich habe mit schleppleinentraining angefangen und zusätzlich das dummytraining aus dem futterbeutel trainiert. mein ziel ist, dass ich für sie fährten lege und dummys verstecke und sie trotz ablenkung abrufbar bleibt. ich möchte schon, dass sie ihrere eigentlichen passion, nämlich dem jagen, in abgewandelter form nachgehen kann, denn ich denke, dass nur das sie wirklich glücklich macht....
 

Lucy

Trümmerlotte
#38
ich hab ja auch so eine kleine (von der Körpergröße her) Jagdsau und ich bin teilweise echt am Heulen gewesen - da er auch noch Rassen in sich hat, die auf selbstständige Jagd vom Menschen weg selektiert worden sind.


Mir und da auch gleichzeitig auch automatisch ihm, hat geholfen, dass er auf legale Art und Weise seinem Trieb nachgehen darf (bei Puf halt stöbern, Nasenarbeit - mit Agility gewinne ich bei Puf keinen Blumentopf, dazu hat er keine Lust.. - das Brackieren bekommen wir nicht hin) und ich mich von der Vorstellung verabschiedet hatte, dass er immer und zu jeder Zeit ohne Leine laufen kann (so wie meine ältere Hündin) - ich hab uns dermaßen unter Druck gesetzt, dass nichts klappte, wir uns voneinander entfernten und der Frust riesengroß war - es gab sogar Zeiten, wo ich überhaupt keine Lust hatte, überhaupt mit Puf rauszugehen:eek:

Klar, arbeiten wir am Gehorsam usw. und solange er nicht zuverlässig hört, bleibt die Schleppleine dran (schön daran ist, dass die SL inzwischen zu 98% auf dem Boden schleppt) aber das Beste ist, der Spaß mit dem Hund ist wieder da (und ihm stört die SL am Wenigsten:D), was mir aber auch geholfen hat, selbst kleinste Fortschritte zu sehen, eine Art Tagebuch (hier im Forum:)) - da lese ich öfters drin, grad an Tagen, wo augenscheinlich alles verkehrt läuft und dann erkenne ich selbst, dass wir schon arg weit gekommen sind
 
K

Katrin

Guest
#39
ja, ich denke, dass das auch der einzige weg ist um mit ihr weiter zu kommen - ob man sie später wirklich überall ableinen kann sei mal dahingestellt... aber wenigstens, wenn sie mit ihren hundekumpels unterwegs ist, sollte das wieder ohne schleppe funktionieren.

am we waren wir mit ihr jeden tag im wald und sie durfte dann schnüffeln was das zeug hält. danach war sie total im eimer und hat richtig gut geschlafen :)

auf jeden fall hält sie uns so richtig fit. fahrrad fahren, durch den wald rennen, berg auf, berg ab, also ich denke in ein paar monaten habe ich dann topmodelmaße ;)
 
A

ambatchseka

Guest
#40
ich möchte schon, dass sie ihrere eigentlichen passion, nämlich dem jagen, in abgewandelter form nachgehen kann, denn ich denke, dass nur das sie wirklich glücklich macht....
Hallo Katrin,

erstmal Danke, dass Du ein grundlegendes Verständnis für die Maus hat, das nicht jedem Besitzer eines jagenden Hundes innewohnt. Ich führe im Moment 7 Jagdhunde, 5 davon sind passionierte Jäger und jeder auf seine andere Art. Das Schwierigste, was es gibt, ist die Umkonditionierung von Jagdtrieb. Und damit meine ich nicht die Unterdrückung, sondern die Umlenkung in händelbare, d.h. im Notfall abrufbare Bahnen. Du hast Recht, man muss schauen, was dem Hund Spaß macht, denn so "kriegt" man sie am Ehesten. Frustration des Hundes durch Unterdrückung einer angeborenen Leidenschaft ist immer kontraproduktiv. Dass es beiden Seiten Spaß macht, setzt Vertrauen zum Hundeführer voraus - und das muss man sich allzuoft erst einmal erarbeiten.

Für mich persönlich gibt es nichts Schöneres, als einen vorstehenden Setter oder einen auf der Spur laufenden Basset. Schön, weil die Hunde hinterher grundsätzlich ausgelastet und zufrieden sind. (ich im Übrigen auch :D). Wie oft habe ich schon erlebt, dass Hunde negativ konditioniert wurden, schlimmstenfalls mit Teletakt. Ich habe einmal eine Setterhündin erlebt, die nichts durfte - nicht ins Feld oder auf die Wiese gehen und sich nicht von der Seite des Besitzers entfernen. Tat sie eines, wurde sie sofort angeschnauzt und per Nackengriff "wieder auf den Weg" gebracht. Die Hündin schlich geduckt und angespannt neben dem komplett beratungsresistenten Besitzer her, der auch noch stolz auf seine Leistung war. Ich empfand es einfach als widerlich.

Ich denke, ihr seid auf einem guten Weg - viel Erfolg!

Schöne Grüße aus der Setterburg,
Sylke
 
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