Katze ausschließlich mit gekochtem Huhn ernähren?

Steffilotti

Forums Finanzministerin
#1
Mal eine Frage an unsere Katzenspezialisten: eine Kollegin hat eine Katze übernommen, 6 Jahre alt, die ihr Zuhause verloren hat weil sie das Neugeborene angegangen ist und seit der Geburt wohl auch angefangen hat reinzupinkeln.
Am WE wurde sie ihr gebracht und da erst hat sie erfahren das die Katze nur gekochtes Huhn/Pute bekommt da sie sonst mit Verdauungsbeschwerden reagiert. Den Beweis hat sie dann auch gleich erbracht indem sie Futter der vorhandenen Katze stibitzt hat und einen Tag später dann starken Durchfall hatte.

Gekochtes Huhn/Pute wird ja nun nicht so verkehrt sein aber braucht eine Katze nicht sonst auch noch was, Vitamine, Mineralstoffe, Calcium etc. so wie Hunde beim Barfen?
Ich weiss leider auch nicht ob diese Fütterung jetzt mit dem TA abgeklärt wurde oder ob die Vorbesitzer sich das selber ausgedacht haben.
 
#2
Ja, barfen oder eben auch gekochtes selbergemacht ist für Katzen genau so eine Wissenschaft wie für Hunde. Natürlich brauchen die Supplemente.
Finde es aber auch nicht grad nett, dass man wenn man sich als Notfallhilfe zur Verfügung steht solche Dinge dann im Nachhinein gesagt bekommt. Eigentlich eine Frechheit von den Vorbesitzern.
Zum Problem, hier müsste (nachgefragt oder selbst) abgeklärt werden, welche Unverträglichkeit vorliegt. Ggf. ist es ja nur eine gegen Getreide, und das Futter der vorhandenen Katzen ist reichlich mit Getreide versetzt? Da einfach mal die Vorbesitzer fragen (ich würde sie mir über den Thresen ziehen...) ob da was bekannt ist. Oder eben, ob, wie du sagst, es einfach durch Versuch selber so rausgefunden und dann danach gehandelt wurde. Wenn man abklären kann, welche Unverträglichkeit besteht, kann man viel besser damit umgehen, eventuell ist es gegen Rind oder Schwein (was sehr gern zugesetzt wird in den Fertigfuttern, da günstig)

Ich würde also vorschlagen, sich der Problematik zu stellen und herausfinden, um was es genau geht. Dazu in der Zwischenzeit probieren mit dem genannten Futter, und zusätzlich mal eine kleine Menge des eigenen Futters. Oft bringt auch eine Futterumstellung da Probleme mit sich. Es gibt auch Fertigfutter mit reinem Huhn, z.B. von Almo Nature Hühnerbrust und Hühnerschenkel, allerdings mit etwas Reis dabei. Von Animonda gibt's eine Integra Sorte, einmal mit pur Huhn und auch eine mit pur Pute.
Da wären dann schon einige Supplemente mit drin, muss man genau schauen, manche Futtermittel sind nicht als Alleinfutter geeignet. (eben weil die ganzen Zusätze nicht oder zu wenig vorhanden sind)

Trockenfutter würde ich (grundsätzlich sowieso) lassen, und z.B. Bozita ist auch bekannt dafür, dass es oft Durchfall erzeugt. Von daher wäre erst mal wichtig, was hat die Miez zuvor bekommen, was bekommt sie nun?
 

Steffilotti

Forums Finanzministerin
#3
Wollte hier mal weiter berichten, nachdem die Verdauungsbeschwerden immer schlimmer wurden (die Katze hat Durchfall verloren wenn sie saß oder lag, einfach so) ist die Kollegin zum TA und dann in die Tierklinik weil Verdacht auf Lebertumor bestand. Ultraschall hat nichts ergeben, Blut sagt die Leberwerte sind zu hoch, 1200 statt 300 normal, welche genau weiß ich aber nicht.
Behandelt wurde mit Leberantibiotikum und B12 und Leberdiätfutter.
Bis heute sind die Werte aber nicht besser, Durchfall ist weniger und auch das sie es einfach so verliert aber ganz weg ist es nicht.
Sie bekommt in regelmäßigen Abständen noch Spritzen die die Leber aufbauen sollen und der Verdacht liegt jetzt auf einer Stoffwechselerkrankung, dafür müsste aber eine Biopsie erfolgen und die TÄ meinten man solle erst noch abwarten ob es sich nicht weiter bessert weil die Katze ansonsten völlig normal ist.
Ich habe ja schon den Verdacht geäußert das die Vorbesitzer die Katze vielleicht wegen der Durchfallproblematik loswerden wollten und gar nicht wegen der Geschichte mit dem Baby? Aber wer weiß das schon, Kollegin hat von ihnen eigentlich einen guten Eindruck.
 
#4
ist schon mal an eine Pankreatitis gedacht worden?
Je nachdem, welche Leberwerte zu hoch sind, kann man erkennen wo das Problem liegt (vor, in oder hinter der Leber). Auch die Gallenblase kann hier gern mal für sehr hohe Werte sorgen.
 
Oben