Warum eigentlich immer sofort AB's??

mixgeschick

Tanja´s Betthüpperle
#1
Im Moment sind hier ja viele Hunde krank und bei den meisten lese ich, dass sie (oft mal wieder) AB's bekommen. Oft frage ich mich, ob das denn überhaupt gut sein kann und wenn sie das so oft bekommen, wirkt das überhaupt noch?
Sind die Tierärzte zu schnell mit der Gabe von AB's? Das ist doch kein Allheilmittel, das man geben kann, wann immer der Hund krank ist?

Was denkt ihr?
 
#2
Also unsere Tierärztin hat mein volles Vertrauen... Wenn die sagt ist nötig, ist das so .... und genauso oft sagt sie, der braucht nix, das geht so wieder weg...
Genauso oft verschreibt sie homöoph. Mittel....
Ich brauch da nix in Frage stellen, zum Glück, das war leider nicht immer so, darunter mußte ja unsere geliebte Baggs leiden.... S2

Liebe Grüße Donna
 
#3
keiner meiner hunde hat bisher je AB bekommen...oh doch, sorry, djambo nach seinem autounfall. meine kinder übrigens auch nicht...david einmal und leonie nie. ich denke, das liegt auch sehr in der hand des hundehalters (oder, was kinder betrifft, bei den eltern). ich finde, man kann und sollte unbedingt AB-verordnungen hintefragen - in sehr vielen fällen stellt sich heraus, dass es absolut auch ohne geht!
 

mixgeschick

Tanja´s Betthüpperle
#4
Ja, manchmal hab ich das Gefühl, dass es erstmal gegeben wird, und dann schaun wir mal. Muss doch aber sicher in vielen Fällen nicht sein. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es dem Hund oder der Katze gut tut, wenn sie es so oft bekommen.
 
#5
Also ich habe es mir abgewöhnt, immer gleich loszulaufen und nach AB zu rufen. Das heißt nicht, dass sie es nicht bekommen wenn es wirklich notwendig ist, aber ich fürchte auch, dass - wie bei Menschen auch - oft zu schnell danach gegriffen wird.

Wenn ich überlege wie oft meine Schwester mir schon erzählt hat, dass die beiden kleinen Töchter schon wieder AB nehmen müssen...:rolleyes:

Z.B. hat Cisco vor 2 Tagen tüchtig angefangen zu husten. Der hat dann erst mal was homöopathisches von mir bekommen und es ist deutlich besser geworden.

Jenny fing gestern an zu niesen (ich Dösel habe wegen der Sonne ihr Mäntelchen abgelassen :() auch sie wurde homöopathisch versorgt und heute schon alles viel besser. thup

Joel, mein weißer Kater hat mir der ganzen Erkältung hier angefangen. Der hatte so arg Husten, dass mir das fast schon zu riskant wurde. Aber irgendwie entwickelt man denn doch nen Blick dafür und da er auch kein Fieber hatte, habe ich noch gewartet. Auch er hat es ohne AB und mit Homöopathie geschafft.

Das Problem ist, glaube ich, dass uns oft auch unterschwellig Angst gemacht wird und man oft zu schnell meint das muss jetzt ganz schnell besser werden. Wie gesagt: Wenn es wirklich notwendig ist - gut! Aber nicht zu oft, denn die Gefahr besteht ja einfach, dass es dann, wenn es wirklich mal lebensnotwenig gebraucht wird, nicht greift.

Wir haben, glaube ich, auch einfach verlernt mal eine Krankheit auszuhalten. Sei es bei uns, aber auch bei unseren Tieren. Und kaum einer weiß heute noch, wie man überhaupt helfen kann ohne gleich zu AB zu greifen.
Und oft vertrauen wir auch unserem Bauchgefühl nicht mehr. (Wir ist allgemein gemeint, allerdings schließe ich mich da auch nicht aus.)

Wichtig ist mir auch, das ich, wenn mein TA das abgeklärt hat was das Tier hat, ich mich mit ihm darüber in Ruhe unterhalten kann ob ich das noch natürlich angehen kann oder aber ob er es für unbedingt erforderlich hält. Wenn er, mit seiner langjährigen Erfahrung sagt dass er es nicht verantworten kann kein AB zu geben, dann vertraue ich ihm. Wir kennen uns jetzt seit 21 Jahren. :)
 

mixgeschick

Tanja´s Betthüpperle
#6
Ich hab grad mal ein bisschen gelesen darüber und dort steht auch, dass unter Umständen die Darmflora angegriffen werden kann, wenn es zu oft gegeben wird. Und das kann unter Umständen böse enden. Aber auch andere Organe werden belastet, gibt man es zu oft. Es kann auch zu Hautirritationen kommen. Ist das vielleicht auch ein Grund dafür, dass die Hunde mehr kränkeln als früher?

Du hast das gut beschrieben Sabine. Ich denke auch, dass wir uns und unsere Tiere verweichlichen, gleich losrennen wenn das Näschen tropft. Dabei gibt es sicher gute Hausmittel und homöopathische Mittel nach denen man ersteinmal greifen kann.
 
#7
Wir haben, glaube ich, auch einfach verlernt mal eine Krankheit auszuhalten. Sei es bei uns, aber auch bei unseren Tieren. Und kaum einer weiß heute noch, wie man überhaupt helfen kann ohne gleich zu AB zu greifen.
Und oft vertrauen wir auch unserem Bauchgefühl nicht mehr.
du bringst es auf den punkt, sabine!
ich habe im lauf der jahre gelernt, sehr genau auf mein bauchgefühl zu hören. ich bin mit den kindern nicht wegen jedem husten zum arzt gerannt, und mit den hunden mache ich es auch nicht. alle meine hunde haben ab und zu mal durchfall, niesen oder husten mal oder sie kotzen einen tag lang. aber ich finde das normal, und ich denke, ein organismus braucht sowas, um abwehrkräfte aufzubauen. ich gebe ihnen so zwei, drei tage mit hausmittelchen oder diät. falls es dann nicht besser wäre, würde ich zum TA gehen - aber bisher war es das immer ;-). bei mir selber handhabe ich es noch rigoroser - ich habe vor 26 jahren zum letzten mal AB geschluckt (während der schwangerschaft gegen eine fiese blasenentzündung). zum arzt gehe ich, abgesehen von einer gelegentlichen (nicht sehr häufigen) untersuchung nie. pro jahr nehme ich ungefähr 3x eine (schwache) kopfschmerztablette, und es waren, seit ich denken kann, nie mehr. übrigens hatte ich seit ca. 25 jahren keine grippe mehr, und seit 2,5 jahren nicht mal mehr eine erkältung...
ich glaube, es ist eine gewisse "arztkultur", in die man entweder hineinwächst oder eben nicht.
 
#8
S4 Gib der Bettina 'nen Hammer und sie trifft den Nagel auf 'n Kopf. Im Dunkeln, um Mitternacht, bei Sturm. :D:D


Gelernt habe ich das allerdings nicht erst bei Lola - sondern bei meinem Sohn. Er hatte einen nicht richtig ausgebildeten Tränenkanal und daher von Anfang Schwierigkeiten, da die Flüssigkeiten nicht richtig abgeleitet wurden. Sollte operiert werden, hat sich aber ausgewachsen. Dadurch hatte er auch von Anfang an immer wieder Mittelohrprobleme und ständig AB. Bis wir vom Kinderarzt zum Hausarzt gewechselt sind. Von da an, gab's homöopathische Tabletten und Kartoffelwickel aufs Ohr und er brauchte AB seitdem nur noch mal wegen Scharlach und wegen eitriger Angina. Wenn's muss, ist's ok, aber oft muss es halt nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
#9
so einen sohn habe ich auch :D gleichzeitig hatte ich eine freundin, die ihre kinder dauernd mit AB's vollstopfte - mit dem erfolg, dass diese nur umso häufiger krank waren und bei jeder infektion, die irgendwo die runde machte, "hier" schrien :rolleyes: nach dem ersten mal AB für meinen sohn (wegen mittelohrentzündung aufgrund von zu engem nasenkanal) habe ich beschlossen, dass ich nicht ins gleiche fahrwasser wie besagte bekannte rutschen wollte. von da an kriegte mein sohn zwiebelsäckchen hinter die ohren, bienenwachsplatten auf die brust, mit nelken gespickte zwiebeln auf seinen nachttisch usw. er musste nie mehr AB's bekommen! und in der pubertät hat es sich auch ausgewachsen...
 

mixgeschick

Tanja´s Betthüpperle
#10
Als Kinder haben wir auch nur was bekommen, wenn es unbedingt nötig war. Wir waren aber nicht so überempfindlich und häufig krank, weil wir draußen spielen durften, alles anfassen durften und draußen unser Butterbrot mit unseren oft schmutzigen Fingern essen durften. Wir haben uns Möhren aus der Erde gezogen, mal eben an der Hose abgeputzt und gefuttert. Das alles hat uns nicht geschadet, sondern abgehärtet.

Bei den Hunden ist des doch genauso. Da werden Mäntelchen angezogen, obwohl ich meine, dass ein junger, gesunder Hund der genug Bewegung hat, kein Mäntelchen braucht. Sie werden verhuddelt und verweichlicht, dass sie natürlich Probleme haben. Und dann, wenn die Nase läuft, gibt's halt AB.
 

geronimo

Männerbeauftragter
#11
Wenn ich sehe wie oft im Krankenhaus AB nur prophylaktisch gegeben werden, dann könnte ich Ko....

Mann hat einmal AB bekommen und zwar als er hier in Deutschland so erkältet ankam.

Hat er mal Husten, was ich bis jetzt einmal erlebt habe, dann gab es Hustenlöser und die Sache wurde auskuriert.

Man darf aber auch nicht unterschätzen, dass es Tiere mit einem angeknacksten Immunsystem gibt. Da ist es m.M. nach schon manchmal ganz gut AB zu geben, um Sekundärinfektionen zu vermeiden.

Dirk
 
#12
Als Kinder haben wir auch nur was bekommen, wenn es unbedingt nötig war. Wir waren aber nicht so überempfindlich und häufig krank, weil wir draußen spielen durften, alles anfassen durften und draußen unser Butterbrot mit unseren oft schmutzigen Fingern essen durften. Wir haben uns Möhren aus der Erde gezogen, mal eben an der Hose abgeputzt und gefuttert. Das alles hat uns nicht geschadet, sondern abgehärtet.

Bei den Hunden ist des doch genauso. Da werden Mäntelchen angezogen, obwohl ich meine, dass ein junger, gesunder Hund der genug Bewegung hat, kein Mäntelchen braucht. Sie werden verhuddelt und verweichlicht, dass sie natürlich Probleme haben. Und dann, wenn die Nase läuft, gibt's halt AB.
Muss grad lachen. Wir haben als Kinder voll bewusst extra mal Sand gegessen weil wir von den Erwachsenen mal gehört haben: Dreck reinigt den Magen :D

Ansonsten hast Du wirklich Recht. Allerdings gebe ich zu dass meine Hundis momentan auch Mäntel haben. Cisco weil er hustet einen dünneren und Jenny schon den ganzen Winter (ihr erster Winter mit Mantel und sie ist ja rückenkrank und schon über 12, außerdem haben Dalmis ja keine Unterwolle)

Früher hatten die Hunde aber auch noch Winterfell. Jetzt leben die meisten in den Wohnungen mit hochgedrehter Heizung und wenn sie dann rauskommen erkälten sie sich auch schneller denke ich.
 

mixgeschick

Tanja´s Betthüpperle
#13
Das Thema Mäntelchen hatten wir schon öfter hier, glaube ich. Das muss jeder selber am besten einschätzen.
Ich bin nur dafür, wenn Hund alt oder krank ist, oder nur sehr dünnes Fell hat. Ansonsten gibt's keins an. S17

Wenn es die jeweilige Krankheit erfordert, dann ist es sicherlich ganz ok, mal AB zu geben. Aber manchmal frage ich mich dennoch, war das jetzt nötig? Hätte man da nicht auch erstmal anders behandeln können?
 
#14
Karin, als Mac diese schwere Anaplasmose hatte, ging Z.B. nix anderes, da mußte er echt 3 Wochen Hammer AB nehmen, zum Glück hats auch geholfen...
Die Folgen wären katastrophal gewesen wenn nich....
Wir hier alle, machen uns Gedanken um solche SAchen, aber leider der OTTO NORMAL Hundehalter nich... die stopfen rein, ohne mal nachzufragen....

Ich erzähl mal ganz kurz, auch wenn daas OT is....

Eine Freundin hat gerade neun Elo Welpen und läßt Interessenten erst kommen, wenn Augen auf und Hundis laufen... Ein Ehepaar hat so gedrängelt... ok Gespräch war ganz nett, danach durften sie in die Wurfkiste gucken..
Die Frau fragt: "So Fr. X jetzt sagen sie doch mal, welchen von denen kann ich denn mit ins Büro nehmen und der hält dort die Füße still?"
ÄHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!

Liebe Grüße Donna
 

mixgeschick

Tanja´s Betthüpperle
#15
Martina, das verstehe ich doch. Ich sag ja auch, dass es sicher manchmal unumgänglich ist, eins zu geben.

Aber zum Beispiel, wenn Hund Husten hat. Wer sagt denn, dass es immer eine bakterielle Geschichte ist? Wenn es ein Virus ist, nutzt ein AB nix. Und es wird trotzdem gegeben.

In Zukunft werde ich auf jeden Fall bei uns allen verstärkt darauf achten, dass nicht so schnell danach gegriffen wird.

Zu der anderen Sache Martina, da fehlen mir echt die Worte. Unglaublich, nach welchen Kriterien sich manche Leute einen Hund aussuchen wollen. Die hätt ich gleich wieder zur Tür begleitet und ihnen gesagt, sie sollen sich einen Stoffhund holen, der sitzt garantiert brav im Büro in der Ecke.
 
#16
genau, karin - ich glaube, es ist sehr vielen leuten nicht bewusst, dass AB's nur bei bakteriellen infektionen nützen können! (tier)ärzte wissen das natürlich, und deshalb ist es mir umso unverständlicher, dass so oft ohne genaue diagnose oder weitergehende untersuchungen einfach AB's verschrieben werden...
 
#17
Martina, das verstehe ich doch. Ich sag ja auch, dass es sicher manchmal unumgänglich ist, eins zu geben.

Aber zum Beispiel, wenn Hund Husten hat. Wer sagt denn, dass es immer eine bakterielle Geschichte ist? Wenn es ein Virus ist, nutzt ein AB nix. Und es wird trotzdem gegeben.

In Zukunft werde ich auf jeden Fall bei uns allen verstärkt darauf achten, dass nicht so schnell danach gegriffen wird.

Zu der anderen Sache Martina, da fehlen mir echt die Worte. Unglaublich, nach welchen Kriterien sich manche Leute einen Hund aussuchen wollen. Die hätt ich gleich wieder zur Tür begleitet und ihnen gesagt, sie sollen sich einen Stoffhund holen, der sitzt garantiert brav im Büro in der Ecke.
Ja da hast du recht Karin, wie schon geschrieben, machen ja die Ärzte bei Menschen auch oft nich....
Meine Freundin hat denen schon gesagt, wo der Maurer das Loch gelassen hat...

Liebe Grüße Donna
 

bueffelin

Hüterin der Hasen
#18
Ab hab ich vor 20 jahren das letzte mal genommen. Das war da aber knapp an einer lungenentzündung.
Und beim tierdoc frag ich schon immer ob es unbedingt muss. Diesmal muss es unbedingt. Leider. Aber er wägt schon ab ob es unbedingt nötig ist.

Lg

Marion
 
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