Abstoßung / Unverträglichkeit / Allergie auf OP Naht

kblix

Well-Known Member
#1
Abstoßung / Unverträglichkeit / Allergie auf OP Naht

(unten folgen Bilder die ggf. nicht jeder ansehen mag)


Bei Hunden, Meerschweinchen und Kaninchen ist es wohl sehr bekannt, dass es so etwas geben kann. Bei Katzen eher nicht. Ich habe im Web recherchiert und nur wenig darüber gefunden, dass es bei Katzen aufgetreten ist.

Die Katze hier wurde operiert in einer Praxis wo ich schon sehr viele Jahre bin und mich immer auf die korrekte Arbeit verlassen kann. Viele OPs habe ich dort schon miterlebt. Nie gab es ein Problem.

Hier trat dieses Problem der Unverträglichkeit auf die Fäden auf. Als sich nach der ersten OP nach ca. 3 Tagen die obere Haut schwammig zeigte und die geschlossenen also geknoteten Fäden einfach von der Haut abwischen ließen. Zuerst dachten alle die Katze hätte zuviel geleckt oder sich zuviel bewegt. Da ich aber ein paar Tage frei hatte um die Katze zu betreuen konnte ich das nicht bestätigen.
Die Katze hatte weder erhöhte Temperatur, der Nahtbereich war nicht gerötet oder geschwollen, noch zeigte sie Appetitlosigkeit oder Teilnahmslosigkeit etc. sie wirkte ganz munter.

Da es eine OP im inneren Bauchraum war, gab es 3 Nähte. Die oberste Knoten der Haut lösten sich ab.



Dann ging es ganz schnell, schon auf der Fahrt zur Praxis, dass sich die Naht öffnete



Zwischen der Haut und der zweiten Naht hat sich „totes“ Gewebe gebildet



Dieses Gewebe wurde in einer weiteren OP penibel entfernt, die zweite Naht darunter war noch geschlossen, so wurde die Hautnaht diesmal mit einer inneren und äußeren Naht versehen.



Die Katze bekam einen medizinischen textilen Schutzmatel und den Trichter um und sollte sich so wenig wie möglich bewegen, darum setzte ich sie in eine XXL Hundebox, die zur Gesellschaft bei den anderen Katzen stand.
Die Katze, bekam über den gesamten Zeitraum AB und Schmerzmittel. Sie hatte weiterhin keine Temperatur und zeigte Appetit.






Mehrfach tägliches kontrollieren erfolgte. Am vierten Tag danach bemerkte ich einen kleinen weißen fleischigen Knubbel, erbsengroß an der Naht, hielt ihn Laienhafterweise für wildes Fleisch…..
Sofortige fahrt zur Praxis und wieder rasante Veränderungen bis dorthin, die innere Naht wurde abgestoßen, die äußere Naht brach auf und Bauchfett trat durch diese und die äußere restl. Naht, man sieht teils noch verknotetet Fäden die im aufgeschwemmten Bereich „schwimmen“ - wieder Narkose, komplette Reinigung, innere und äußere Naht mit anderem Material, die Naht fällt größer aus, da die Haut neu angeschnitten werden musste.





Leider gab es nach ca. 6 Tagen wieder an der äußeren Haut eine Abstoßung der Fäden, die wurde dann mit Metallklammern getackert. Das Bild zeigt den tag als die Klammern entfernt wurden, der Knupp da auf der Klamer war eingetrocknetes Sekret und an der einen Brustwarze sieht man eine blaue "Beule"



ABs und Schmerzmittel bekam die Katze die ganze Zeit und viel Zuwendung! Sie hatte weiterhin keine Temperatur und normalen Appetit.

Nach endlich 14 Tagen sind die Klammern entfernt worden, die äußere Naht ist geschlossen. Im gesamten Randbereich der Naht zeigen sich bläuliche Flecken, dies könnte eine Reaktion wie bei Hunden sein, die so die inneren Fäden abstoßen, wenn dort solch eine Unverträglichkeit / Allergie / Abstoßung passiert.

Normalerweise lösen sich die inneren Fäden auf, also werden vom Körper resorbiert, da sie aber wiederholt Fäden abgestoßen hat, unterschiedliches Nahtmaterial verwendet wurde um irgendwie den Bauch zu schließen, rechnet TA noch immer mit Abstoßung des Materials.


Infos zu Nahtmaterial
http://www.matthias-traub.de/nahtmaterial.html
ein ähnlich klingender Fall:
http://www.katzen-album.de/forum/viewtopic.php?t=14251&view=next
 
Zuletzt bearbeitet:

Prada

Fussel-Oma
#3
Das arme Ding ist schon richtig aber wieso pfui? Das kann doch der TA vorher nicht wissen, daß die Katze auf das Fadenmaterial allergisch reagiert. Und im zweiten Fall hat er auch anderes Material genommen.
Gut ist, das das Klammern einen Erfolg gezeigt hatthup
 

popschi01

Fränkisches Schweinderl
#5
Das arme Ding ist schon richtig aber wieso pfui? Das kann doch der TA vorher nicht wissen, daß die Katze auf das Fadenmaterial allergisch reagiert. Und im zweiten Fall hat er auch anderes Material genommen.
Gut ist, das das Klammern einen Erfolg gezeigt hatthup
Pfui eher wegen der Bilder. Sieht echt schrecklich aus.
 

Nelle

Dreifachmutti
#6
DANKE, dass Du es so ausführlich eingestellt hast thup
Es gibt wohl in der Med. nichts, was es nicht gibt.
Wie geht es denn nun der Samtpfote ?
Gute Besserung und liebe Grüße
Jutta
 

kblix

Well-Known Member
#7
Sie hat keine Temperatur, frisst richtig gut und sucht vorsichtig Kontakt zu den Nasen..
Die bläulichen Stellen am Bauch müssen weiter beobachtet werden!
 

kblix

Well-Known Member
#9
Im WWW habe ich nur den einen verlinkten Fall da gefunden, in einem anderen Forum ein Bild von einer roten Hauskatze.
Bei Hunden gab es etwas mehr zu lesen sowie bei Kaninchen und Meerschweinchen, da konnte ich aber nicht nicht erkennen ob nur ein Typ....
Bei Menschen gibt es das auch berichtete mir eine Krankenschwester Samstag.
 
#11
Wr hatten bei uns im Verein bereis so einen Fall, in dem auch die Katze auf das Nahtmaterial hochgradig allergisch reagiert hat. Das war eine schwarze EKH.
Von daher kann es wohl jeden treffen.

Und ich muss das auch noch mal loswerden, auch wenn s für Kerstin ne besch... belastende Zeit war, ich bin froh dass es so gekommen ist. Wäre sie in Spanien kastriert worden, ich bin überzeugt davon dass sie das nicht überlebt hätte.
Dort wäre sie nach wenigen Tagen zurück ins Gehege gekommen, wäre da die Naht aufgegangen, auf dem Sandboden, in den hygienischen Verhältnissen dort..., es wäre mit Sicherheit auch nicht so schnell entdeckt worden.
Diese ganze individuelle Einzelbetreuung ist eben in so großen TH nicht machbar, und, so brutal das klingt, es ist dann eben einer der vielen Verluste. Die Menschen dort macht das auch traurig, aber sie haben sich einen Panzer zulegen müssen, um weitermachen zu können.

Danke Kerstin! :knuddel:
 

sumse

Active Member
#12
Das muss in der Tat eine wirklich richtig besch... Zeit für Kerstin gewesen sein.
Ich habe sowas schlimmes wirklich noch nie gesehen.
DANKE Kerstin, dass du dich so liebevoll um sie gekümmert hast (und immer noch tust).
 
#15
doll mitgelitten hat sie, Panzer hat sie nicht ;-)
Ich hab auch mitgelitten, aber natürlich nicht so doll, weil eben nicht aktiv mit vor Ort eingebunden. Ich musste die Miez nicht versorgen, und ihr nicht die Medis eingeben. Sie nicht beim Ta festhalten und so weiter. Da haben mir die Erzählungen schon gereicht.
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#16
Wie lange hat sie denn noch Trichterpflicht und wie kommt sie damit klar?
Wir haben hier noch die Mooncollar-Dinger rumfliegen und ich meine, auch einen in small für Minis und Katzen. Kann ich Dir gerne zukommen lassen.
 

kblix

Well-Known Member
#17
Danke :)
das mit dem Trichter fand/findet sie nicht so schlimm, seit Donnerstag nehme ich ihn auch ab wenn ich Zuhause bin und sie unter Beobachtung habe.
 
#19
klasse Kerstin das du die Kleinen so gut betreust und einfach da wast. Sieht ja wirklich mehr als schlimm aus.Arme Maus, doch wenn alles wieder verheilt ist, wird sie das alles sicherlich schnell vegessen haben.
 
S

schokolina

Guest
#20
Oh schande! Das is erschreckend. Danke für so vieles, kerstin!
1. Danke, dass die Süße das bei dir durchmachen musste und du sie so toll versorgt hast.
2. Danke, dass du diese Erfahrungen weiter gibst, ich hätte nicht gewusst, dass Katzen so reagieren können.
3. Danke, dass du so viel für so viele Katzen tust!!!
 
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