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Hallo zusammen,
ich habe einen "Hundesport" für mich entdeckt und wollte davon berichten: Inline Skaten oder auch Rollschuhlaufen mit dem Hund. Es ist sicherlich nicht etwas für Jeden, macht aber auf jeden Fall sehr viel Spaß.
Spazieren gehen ist ja manchmal zu wenig zum Auslasten. Joggen ist auch nicht Jedermanns Sache (ich finde das ätzend, da muss man sich so viel bewegen *g*). Die meisten Leute wählen dann das Fahrrad, um den Hund mal richtig zu bewegen. Für kleine, schwere oder ältere Hund ist das aber zu anstrengend. Da man auf dem Fahrrad erst bei höherem Tempo ins Schwitzen gerät, kann man die Geschwindigkeit schlecht einschätzen und ist oft schneller unterwegs, als es für einen (kleinen/alten/dicken) Hund gut wäre.
Wenn man skatet, arbeitet man dagegen mehr mit den Beinen und merkt, wenn man es übertreibt. Und es macht auch noch im Schritttempo Spaß, was man vom Fahrradfahren nicht unbedingt sagen kann. Außerdem kann man mit Skates offiziell auf dem sicheren Bürgersteig fahren, was mit dem Fahrrad ja eigentlich verboten ist (wenn das das Ordnungsamt sieht...).
Wichtig ist:
- der Hund sollte fit sein -- Ein Hund, der kaum laufen kann, sollte nicht skaten müssen
- der Hund sollte gut erzogen sein und nicht unkontrolliert ziehen! -- sonst fliegt man unschön auf die Fresse oder wird vielleicht auf eine Verkehrsstraße gezogen!
- der Hund braucht ein nicht abschnürendes Geschirr und eine etwas längere Leine, gut funktioniert eine Flexileine, ansonsten muss man mehr arbeiten, damit die Leine nicht durchhängt und man sich verheddert
- es sollte eine geeignete Strecke vorhanden sein -- am schönsten ist es natürlich verkehrsberuhigt. Es gehen eigentlich fast alle normalen Straßen, sogar glatte Sandwege... wir wollen ja nicht mit 50km/h pesen, sondern gemütlich rollen. Was sich schlecht macht (aber kurzfristig zur Überbrückung geht): gepflasterte Straßen, Waldwege, sonstige Huckelpisten.
So geht's:
Als erstes sollte man etwas Skateerfahrung haben. Wer noch nie auf Rollen stand, muss eine Weile ohne Hund üben. Das geht gut auf leeren, geraden Wegen oder Parkplätzen, am besten zusammen mit einer Person zum Festhalten oder Auffangen. Schutzkleidung (Knie-, Ellenbogen- & Handgelenksschützer, vielleicht ein Helm) ist am Anfang zu empfehlen.
Ganz wichtig: Bremsen lernen, auch wenn es bergabwärts geht!
Dann muss der Hund an ein Brustgeschirr gewöhnt sein. Wirklich fundamental ist, dass er dabei nicht unkontrolliert zieht (Geschirre verleiten ja dazu), sondern langsamer wird oder stehen bleibt, sobald er einen Zug merkt. Das ist umso wichtiger, je größer der Hund ist. Wer mit einem Schäferhund skaten will, muss ihn wirklich unter Kontrolle haben, auch wenn da gerade ein anderer Hund auf der anderen Straßenseite steht.
Wer immer Geschirre nutzt, sollte sich vielleicht ein anderes Modell zulegen, damit der Hund weiß, dass es beim Anziehen dieses Geschirrs immer zum Skaten geht und er sich entsprechend zu verhalten hat (nicht ziehen, nicht stehenbleiben, nicht rumschnüffeln usw).
Wenn der Hund Kommandos wie "Stop", "Langsamer", "Schneller/Lauf" usw kennt, ist das nicht nur sicherer, man hat auch die Möglichkeit, sich mal ein wenig vom Hund ziehen zu lassen, was ungemein viel Spaß macht.
Wer sich sicher ist, dass der Hund ordentlich an der Leine geht, kann im Prinzip gleich losskaten. Ansonsten empfiehlt es sich, erst das Nicht-Ziehen ohne Rollen zu üben, und gegebenenfalls Kommandos zu festigen. Wenn das geschehen ist, geht man als erstes wieder auf einen leeren Weg/ Parkplatz und übt zusammen mit dem Hund. Es geht nicht darum, Spitzengeschwindigkeiten zu erreichen, sondern in einem lockeren Tempo gleichmäßig zu fahren. Man merkt ziemlich schnell, welche Geschwindigkeit für den Hund angenehm ist, wenn er locker vor einem rennt, ohne sich ständig umzudrehen oder davon zu ziehen. Zu Beginn wird der Hund vielleicht nicht verstehen, dass er kurz vor einem oder neben einem laufen soll. Er wird vielleicht zur Seite ausscheren oder stehenbleiben. Mit einem kleinen Zug an der Leine sollte er sich wieder nach Vorne leiten lassen. Wenn man das regelmäßig macht, gewöhnt sich der Hund daran, beim Skaten immer in dieser Position zu laufen. Dann kann man auch gleichmäßiger fahren.
Hunde, die erschöpft sind, ziehen öfters an den Rand oder versuchen einen an die Beine zu stupsen/ in die Skates zu springen. Dann sollte eine Pause einlegen (Falt-Napf und Wasserflasche mitnehmen!). Wie lange man fährt, hängt natürlich vom Hund ab, aber 30 bis 60 Minuten sind für einen fitten Hund realistisch.
Viele Hund genießen das gleichmäßige Rennen sehr. Meine Kleine, die wirklich gerne tobt, aber nicht genug Kumpels findet, jeden Tag eine Stunde am Stück durch die Gegend zu rennen, hat ein richtiges Grinsen im Gesicht, wenn sie Skaten darf. Statt der normalen Hunderunde mache ich deshalb bei gutem Wetter gerne mal eine Skaterunde.
Das war's!
Vielleicht mag das ja auch mal jemand probieren. Und falls jemand selber Erfahrungen, Kommentare oder Ergänzungen hat, würde ich mich darüber freuen.
Übrigens: Wer so cool wie Cesar Millan ist, skatet gleich mit sieben großen Hunden.
ich habe einen "Hundesport" für mich entdeckt und wollte davon berichten: Inline Skaten oder auch Rollschuhlaufen mit dem Hund. Es ist sicherlich nicht etwas für Jeden, macht aber auf jeden Fall sehr viel Spaß.
Spazieren gehen ist ja manchmal zu wenig zum Auslasten. Joggen ist auch nicht Jedermanns Sache (ich finde das ätzend, da muss man sich so viel bewegen *g*). Die meisten Leute wählen dann das Fahrrad, um den Hund mal richtig zu bewegen. Für kleine, schwere oder ältere Hund ist das aber zu anstrengend. Da man auf dem Fahrrad erst bei höherem Tempo ins Schwitzen gerät, kann man die Geschwindigkeit schlecht einschätzen und ist oft schneller unterwegs, als es für einen (kleinen/alten/dicken) Hund gut wäre.
Wenn man skatet, arbeitet man dagegen mehr mit den Beinen und merkt, wenn man es übertreibt. Und es macht auch noch im Schritttempo Spaß, was man vom Fahrradfahren nicht unbedingt sagen kann. Außerdem kann man mit Skates offiziell auf dem sicheren Bürgersteig fahren, was mit dem Fahrrad ja eigentlich verboten ist (wenn das das Ordnungsamt sieht...).
Wichtig ist:
- der Hund sollte fit sein -- Ein Hund, der kaum laufen kann, sollte nicht skaten müssen
- der Hund sollte gut erzogen sein und nicht unkontrolliert ziehen! -- sonst fliegt man unschön auf die Fresse oder wird vielleicht auf eine Verkehrsstraße gezogen!
- der Hund braucht ein nicht abschnürendes Geschirr und eine etwas längere Leine, gut funktioniert eine Flexileine, ansonsten muss man mehr arbeiten, damit die Leine nicht durchhängt und man sich verheddert
- es sollte eine geeignete Strecke vorhanden sein -- am schönsten ist es natürlich verkehrsberuhigt. Es gehen eigentlich fast alle normalen Straßen, sogar glatte Sandwege... wir wollen ja nicht mit 50km/h pesen, sondern gemütlich rollen. Was sich schlecht macht (aber kurzfristig zur Überbrückung geht): gepflasterte Straßen, Waldwege, sonstige Huckelpisten.
So geht's:
Als erstes sollte man etwas Skateerfahrung haben. Wer noch nie auf Rollen stand, muss eine Weile ohne Hund üben. Das geht gut auf leeren, geraden Wegen oder Parkplätzen, am besten zusammen mit einer Person zum Festhalten oder Auffangen. Schutzkleidung (Knie-, Ellenbogen- & Handgelenksschützer, vielleicht ein Helm) ist am Anfang zu empfehlen.
Ganz wichtig: Bremsen lernen, auch wenn es bergabwärts geht!
Dann muss der Hund an ein Brustgeschirr gewöhnt sein. Wirklich fundamental ist, dass er dabei nicht unkontrolliert zieht (Geschirre verleiten ja dazu), sondern langsamer wird oder stehen bleibt, sobald er einen Zug merkt. Das ist umso wichtiger, je größer der Hund ist. Wer mit einem Schäferhund skaten will, muss ihn wirklich unter Kontrolle haben, auch wenn da gerade ein anderer Hund auf der anderen Straßenseite steht.
Wer immer Geschirre nutzt, sollte sich vielleicht ein anderes Modell zulegen, damit der Hund weiß, dass es beim Anziehen dieses Geschirrs immer zum Skaten geht und er sich entsprechend zu verhalten hat (nicht ziehen, nicht stehenbleiben, nicht rumschnüffeln usw).
Wenn der Hund Kommandos wie "Stop", "Langsamer", "Schneller/Lauf" usw kennt, ist das nicht nur sicherer, man hat auch die Möglichkeit, sich mal ein wenig vom Hund ziehen zu lassen, was ungemein viel Spaß macht.
Wer sich sicher ist, dass der Hund ordentlich an der Leine geht, kann im Prinzip gleich losskaten. Ansonsten empfiehlt es sich, erst das Nicht-Ziehen ohne Rollen zu üben, und gegebenenfalls Kommandos zu festigen. Wenn das geschehen ist, geht man als erstes wieder auf einen leeren Weg/ Parkplatz und übt zusammen mit dem Hund. Es geht nicht darum, Spitzengeschwindigkeiten zu erreichen, sondern in einem lockeren Tempo gleichmäßig zu fahren. Man merkt ziemlich schnell, welche Geschwindigkeit für den Hund angenehm ist, wenn er locker vor einem rennt, ohne sich ständig umzudrehen oder davon zu ziehen. Zu Beginn wird der Hund vielleicht nicht verstehen, dass er kurz vor einem oder neben einem laufen soll. Er wird vielleicht zur Seite ausscheren oder stehenbleiben. Mit einem kleinen Zug an der Leine sollte er sich wieder nach Vorne leiten lassen. Wenn man das regelmäßig macht, gewöhnt sich der Hund daran, beim Skaten immer in dieser Position zu laufen. Dann kann man auch gleichmäßiger fahren.
Hunde, die erschöpft sind, ziehen öfters an den Rand oder versuchen einen an die Beine zu stupsen/ in die Skates zu springen. Dann sollte eine Pause einlegen (Falt-Napf und Wasserflasche mitnehmen!). Wie lange man fährt, hängt natürlich vom Hund ab, aber 30 bis 60 Minuten sind für einen fitten Hund realistisch.
Viele Hund genießen das gleichmäßige Rennen sehr. Meine Kleine, die wirklich gerne tobt, aber nicht genug Kumpels findet, jeden Tag eine Stunde am Stück durch die Gegend zu rennen, hat ein richtiges Grinsen im Gesicht, wenn sie Skaten darf. Statt der normalen Hunderunde mache ich deshalb bei gutem Wetter gerne mal eine Skaterunde.
Das war's!
Vielleicht mag das ja auch mal jemand probieren. Und falls jemand selber Erfahrungen, Kommentare oder Ergänzungen hat, würde ich mich darüber freuen.
Übrigens: Wer so cool wie Cesar Millan ist, skatet gleich mit sieben großen Hunden.