Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

S

Sydney

Guest
#21
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Also, das Prinzip: "Wenn mein Hund ankommt und schmusen will schick ich ihn kurz weg und rufe ihn dann zu mir um zu signalisieren dass geschmust wird wann ich das will" klingt wirklich 100% nach Fennell und ich mag sie so null komma null :D

Ich handhabe es eigentlich auch so wie Lucky-Claudia:

Vieles ist bei uns geregelt über "Ok" oder eben "Nein". Ganz der Situation entsprechend. Und damit kommen unsere sehr gut zurecht. Sie machen es dann auch nicht, bevor ich nicht eins von beidem sage. Das ist auch Konsequenz. Schlimm, finde ich, wird es erst dann wo man sagt NEIN und sobald der Hund liebt guckt "Ach komm schon her!". Wobei ich nicht sagen möchte, dass ich das nicht von mir kenne, wenn Gina genug fiept geb ich auch mal nach. Nobody is perfect ;)

Ich finds auch nicht schlimm, wenn meine Hunde so viel Eigeninitiative besitzen mir zu sagen was sie gerne würden. Wichtig ist nur, dass sie meine Entscheidung akzeptieren, damit das Zusammenleben entspannt bleibt ;)
 

Steffilotti

Forums Finanzministerin
#23
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Also, das Prinzip: "Wenn mein Hund ankommt und schmusen will schick ich ihn kurz weg und rufe ihn dann zu mir um zu signalisieren dass geschmust wird wann ich das will" klingt wirklich 100% nach Fennell und ich mag sie so null komma null :D
Das ist doch dann diese Sache "ich bestimme wann was gemacht wird weil ich Chef bin", oder? Ich finde da wird immer davon ausgegangen das ALLE Hunde versuchen, sich an die Spitze des Rudels, in diesem Fall der Mensch-Hund-Beziehung, zu setzen.
Ich glaube aber das es bei Hunden, genau wie bei Menschen, solche und solche gibt. Eben die Macher, die Chefs, und die die nur mitlaufen bzw. gar keine Lust haben, sich zum Chef aufzuschwingen. Bei denen finde ich dann diese sehr konsequente Linie ein bischen zuviel des Guten.

Aber eigentlich ist es ja auch egal, schadet ja dem Hund nicht, wenn einer ihn nun mal nicht im Bett/auf dem Sofa haben will oder andere klare Regeln hat dann ist das eben so, davon gehts dem Hund ja nicht schlechter wenn Haltung und Umfeld stimmen.
 
M

Mona

Guest
#24
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Morgähn,

also ich kenne diese Fennell auch nicht. Ich habe aber bei einem Trainer die "Dominanz-Theorie" als geschriebenes Gesetz gelernt.
Davon wieder los zu kommen war gar nicht so einfach.

Ich bin sehr konsequent, aber manchmal passiert mir das auch, dass ich sage "Naja, dann halt nicht". Bei Nelly ist es nun so, dass wenn ich das zu oft mache, ich direkt die Retourkutsche kriege.
Sie ist, ich denke bedingt durch due Anlagen eines Altdeutschen Hütehundes, sehr selbstständig und theoretisch glaubt sie, den Menschen nicht wirklich zu brauchen. Da dauerhaft inkonsequent zu sein, würde in einer Katastrophe ausarten. ;)

Vom Tisch was abkriegen... also wenn ich ihr theoretisch was geben könnte, ohne dass sie sofort allergisch reagiert... vielleicht würde ich das gelegentlich mal machen, keine Ahnung. Da es aber hier besonders ein gesundheitlicher Aspekt ist, ist das hier ein absolutes NO GO. Auch wenn mein Vater gestern was "unbeabsichtigt fallen lassen wollte". Da gibt es keine Ausnahmen, niemals.

Es gibt auch andere Dinge, wo es niemals eine Ausnahme gibt.

Also grundsätzlich hat Nelly klare Rahmenbedingungen, in denen sie sich aber frei bewegen kann. Mir wurde auch schon an den Kopf geklatscht, dass mein Hund keine eigene Meinung haben darf, aber das darf sie selbstverständlich. ;)
Alleine diese Nacht bin ich ne viertel Stunde hinter ihr her gedackelt, damit sie sich den Schnee angucken und sich darin wälzen kann... wo ich sonst immer bestimme wo es lang geht. Und so weiter. Es gibt ne Menge Dinge, die man Hunden erlauben kann - bis zu einer gewissen Grenze... eben die Rahmenbedingungen.
Solange die stimmen und man mit dem Hund agiert wie er es braucht, finde ich das völlig okay.

Bei Nelly wende ich ein paar Sachen der Dominanz-Theorie an, denn ich habe gesehen, dass wenn ich das nicht tue, hat das seitens Nelly Konsequenzen. Aber diese Theorie kann und darf nicht auf jeden Hund angewendet werden.
Wenn ich die beiden Hunde einer Freundin zu Besuch habe, dann gehe ich mit denen natürlich genau so um wie mit Nelly. Ja schade, dass der Rüde ein ganz grosses Sensibelchen ist, der jedes etwas härtere Wort schlecht verträgt. Das vergesse ich manchmal, weil es für mich normal ist, den Hund auch mal zu ermahnen. Der Rüde sinkt dann direkt in sich zusammen, traut sich kaum noch zu atmen, fängt schlimmstenfalls an zu zittern etc. pp.
Würde ich dauerhaft mit ihm so umgehen wie mit Nelly, wäre er ein einziges Nervenbündel.

So ist jeder unterschiedlich... Mensch und Hund. ;)

Alles Liebe
Mona
 
V

Val2110

Guest
#25
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Ich halte Konsequenz auch für wichtig, aber nicht um jeden Preis.

Einfühlungsvermögen in die jeweilige Situation halte ich für wichtiger. Und Leute die zu 100% konsequent sind, sind mir sehr suspekt.

Dylan z.B., der misshandelt aus der Blindenführhundschule kam und sich von niemand mehr hat anfassen lassen und heute noch lange braucht, bis er Kontakt aufnimmt: wenn er mich anspringt, dann ist das für mich das Größte. Er sucht Kontakt zu mir und sagt mir ich finde dich und die Situation hier toll. Dabei hat er mir auch schon auf die Lippe gehauen und die Kleidung versaut. Wenn jetzt aber totaler Matsch draußen ist, dann heißt es "Nein" und ich versuch ihn einfach nur abzuknuddeln. Wenn es wieder halbwegs sauber ist, oder Schnee liegt, dann darf er es wieder und es sind die glücklichsten Momente dieses Hundes.
 
N

Nanette

Guest
#26
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Lach, sehr spannend.
Ich denke nicht, dass Nick die Fennel gut finden würde, tue ich auch nicht. Und ich glaube, es gibt Phasen in der Hundeerziehung und Nick ist gerade in dieser und macht es auch richtig. Er hat junge Hunde, die austesten und da sollte es wirklich KEINE ausnahmen geben, weil das nur verwirrend ist. Dazu kommt eben, dass der Pei ein sehr einnehmender Hund ist, der wirklich nicht der einfachste ist, so dass larifari, gerade im Rudel schnell zu Katastrophen führen kann.

Also lieber mal die Zügel ZU eng, als ein wenig zu lässig! Denn dann gegen zu wirken, ist wiederum echt schwierig.

Bei mir müssen sie sich diese Privilegien auch erarbeiten, wie im Bett schlafen und aufs Sofa dürfen immer wenn sie wollen, mal am Tisch nachfragen oder den Kopf auf meinen Schoß legen und drängeln und mich anspringen. DAS dürfen sie ALLE, wenn ich dafür auch einschränken darf:D
Ich sehe das nicht hierarchisch, sondern Beziehungstechnisch. Es ist ein Geben und Nehmen, sie tun das was sie besser können mit mir zusammen und ich das was ich besser kann.

Wenn es in der Beziehung aber grieselt, weil ich das Gefühl habe ich gebe mehr als ich bekomme, dann wird das mal schnell reguliert. Was meint ihr was eine Nacht ohne Bett bringt.

Ich weiß, was Nick meint, kann es aber schlecht in Worte fassen. Es geht nicht um Dominanz oder dergleichen. Es geht darum, die Kontrolle zu behalten. Denn wenn vier Hunde an der Tür kläffen und man muss brüllen um sie da wegzubekommen, fühlt man sich miste. Und es ist sicherlich nix, was man möchte.
Also zeige ich meinen Hunden, dass ich das regeln kann und sie sich entspannen können. Es greift da eben viel in einander. Ein Hund der STÄNDIG fordert und mit ignoranz nicht umgehen kann, ist sicherlich kein ausgeglichener Hund. Ein Hund, der nur gedrückt wird, logischerweise auch nicht.

Es geht also darum eine Gemeinschaft zu bilden, die auf Respekt, Toleranz,Vertrauen und Aufgaben basiert, die jeder erfüllen kann.

Und eine Gemeinschaft benötigt Regeln, bei uns gibt es welche ohne Ausnahmen:

1. Es gibt keinen Streit um Ressourcen und zwar NIE
2. Wenn ich sage SCHLUSS ist auch Schluss
3. Kommandos werden IMMER und in jeder Sitution ausgeführt

Befolgen sie diese Regeln haben sie an sich alle Freiheiten der Welt!

Und glaubt mir, in ein paar Monaten ist Nick da auch wieder lockerer, eben weil diese Gemeinschaft herrscht. Bei uns ist das meist auch ne Achterbahn, obwohl sie schon lange relativ toll sind:rolleyes:

Ich habe lieber KEINE AUSNAHMEN, als KEINE Regeln.
Denn ein Hund, der alles darf, ist kein freier Hund!
 
N

Nanette

Guest
#27
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Ich halte Konsequenz auch für wichtig, aber nicht um jeden Preis.

Einfühlungsvermögen in die jeweilige Situation halte ich für wichtiger. Und Leute die zu 100% konsequent sind, sind mir sehr suspekt.

Dylan z.B., der misshandelt aus der Blindenführhundschule kam und sich von niemand mehr hat anfassen lassen und heute noch lange braucht, bis er Kontakt aufnimmt: wenn er mich anspringt, dann ist das für mich das Größte. Er sucht Kontakt zu mir und sagt mir ich finde dich und die Situation hier toll. Dabei hat er mir auch schon auf die Lippe gehauen und die Kleidung versaut. Wenn jetzt aber totaler Matsch draußen ist, dann heißt es "Nein" und ich versuch ihn einfach nur abzuknuddeln. Wenn es wieder halbwegs sauber ist, oder Schnee liegt, dann darf er es wieder und es sind die glücklichsten Momente dieses Hundes.
Und daran sehen wir, wie unterschiedlich Hunde und ihre Kommunikation mit uns sind. Nilaja macht das genauso, ich hatte schon ein Feilchen, andere Leute aufgeplatzte lippen und ich LIEBE sie dafür, sie zeigt damit ihre Lebensfreude. Ich habe einen Labbikunden, der das aus korrektur macht, der möchte nicht am Mund lecken oder stupsen, der springt dich an, damit du fällst und er sich toll fühlt. Ja räusper, man kann es Lebensfreude und Spannungsabbau nennen, aber dem Hund tut es mit Sicherheit nicht gut, wenn er das nun sein leben lang darf. Auch wenn ICH mich vl drüber freuen kann, weil ich auf den Beinen bleibe.
Es geht auch immer darum, was ich von meinem Hund verlange. Geben und Nehmen eben. Möchte ich keinen 100%ig gehorsam und kann auch beim dritten mal noch lachen, wenn mein Hund erst markiert und dann kommt, isses doch ok. Verlange ich mehr, muss ich auch mehr drüber nachdenken, was der Hund mir wie sagt.

Bauchgefühl hat meistens recht!
 

Simone73

Das Nabelinchen
#28
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

irgendwie muss ich ein bisserl schmunzeln. Es hört sich so ein an, nach dem Motto "wenn ich das so mache hab ich keine Probleme und nur glückliche Hunde" damit reduzier ich aber ein sehr intelligentes Tier auf das Niveau eines 2-beinigen Alkis, der sich das Hirn weggesoffen hat und das ist def. nicht der Fall.

Als wir unsere ersten Hunde hatten, haben wir auch solche Sachen gemacht, wie an ihrem Platz festbinden oder in den Cannel, wenn es nicht anders ginge. Gibt's bei uns auch nicht mehr zumal man mit einem solchen Verhalten auch sehr, sehr viel kaputt machen kann. Wenn ich jetzt wie bei Tom, der nie was anderes kannte ausser Anbindehaltung und Zwinger zu solchen Methoden zurückkehre zerstöre ich früher oder später, daß Vertrauen, daß ich mir mit ihm aufgebaut habe. Strafe als Lernerfolg, mh, ich glaube, sowas muss nicht mehr sein dazu weiß man mittlerweile zu viel über Hunde...

Unsere Hunde wissen ganz genau, was sie dürfen und was nicht und dazu war nicht mal ein "Nein" notwendig. Gunnar und ich nehmen uns immer mal ggseitig auf bzw. lassen die Kamera mitlaufen und da ist mir an mir aufgefallen, daß wenn ich "Nein" gesagt habe, daß immer härter UND lauter rauskam, als bei anderen Anweisungen daher hab ich von "Nein" umgestellt auf "Lass es!" da kann ich die Stimme wesentlich ruhiger halten ...

Reglementierungen, Befehle, daß gehört bei mir zur Bundeswehr aber nicht zur Hundeerziehung. Wenn ich blöd genug war meinem Hund beizubringen, daß er betteln kommt dann kann die Konsequenz nicht darin bestehen, daß ich meinen Hund bestrafe und in einen Cannel sperre. Sinnvoller ist es, daß Frauchen sich für ihre Dummheit auf die Backen haut immerhin hat sie Mist gebaut und nicht der Hund! ;)

Ich kann mittlerweile bei unseren Hunden ganz gut ignorieren (das wäre ja dann auch wieder Jan Fenell, die ich i.ü. auch etwas "merkwürdig" finde ) und auf die Art & Weise verlieren sie ziemlich schnell die Lust daran.

Unsere Hunde kriegen genug zu Essen, Hunger kann also nicht die Motivation sein, die dahinter steckt, wenn dann eher die Aufmerksamkeit und wenn ich ihn auf den Platz schicke, dann hat er die doch bekommen, oder?
 
D

DonParrot

Guest
#29
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Das ist doch dann diese Sache "ich bestimme wann was gemacht wird weil ich Chef bin", oder? Ich finde da wird immer davon ausgegangen das ALLE Hunde versuchen, sich an die Spitze des Rudels, in diesem Fall der Mensch-Hund-Beziehung, zu setzen.
Ich glaube aber das es bei Hunden, genau wie bei Menschen, solche und solche gibt. Eben die Macher, die Chefs, und die die nur mitlaufen bzw. gar keine Lust haben, sich zum Chef aufzuschwingen. Bei denen finde ich dann diese sehr konsequente Linie ein bischen zuviel des Guten.

Aber eigentlich ist es ja auch egal, schadet ja dem Hund nicht, wenn einer ihn nun mal nicht im Bett/auf dem Sofa haben will oder andere klare Regeln hat dann ist das eben so, davon gehts dem Hund ja nicht schlechter wenn Haltung und Umfeld stimmen.
Nicht jeder Hund will Chef sein. das stimmt. Vermutlich gibt es sogar nur sehr wenige, die in einer solchen Rolle glücklich sind. So wie ich es bisher erlebt und verstanden habe, ist es aber so: Wenn ich dem Hund keine klaren Richtlinien gebe, zwinge ich ihn dazu, selbst zu versuchen Regeln aufzustellen. Und mache damit gerade den, der das eigentlich gar nicht will, zu einem unglücklichen, gestressten Hund. Denn ein Rudel funktioniert halt nur friedlich und entspannt, wenn das Zusammenleben durch Regeln geklärt ist.

Das ist genau wie bei uns Menschen. Überleg doch nur mal, was los wäre, wenn es keine Straßenverkehrsregeln gäbe. An jeder Kreuzung beispielsweise bräche das große Chaos aus. Und binnen kürzester Zeit wäre jeder Verkehrsteilnehmer - ganz gleich ob Fußgänger, Zweirad- oder Autofahrer - am Rande des Nervenzusammenbruchs.

Es geht hier nicht darum, eine Chefrolle auszuleben sondern darum, seinen Hunden ein glückliches Leben zu ermöglichen.

Ein ganz einfaches Beispiel: Eineinhalb Jahre lang ware unsere Chows völlig entspannt und desinteressiert, wenn wir gegessen habe - weil sie wussten, dass es eh nichts gibt. Definitiv. Dann hat bei einem größeren Grillen wohl einer unserer Gäste trotz Anweisung, das auf jeden Fall zu unterlassen, den Kindchen was vom Tisch gegeben.

Mehr als ein Jahr lang saßen die beiden anschließend fast jedes Mal beim Essen (anfangs neben uns, später weiter weg) und hechelten aufgeregt - in der Hoffnung, dass sie doch etwas bekommen würden.

Würdest Du nicht auch sagen, dass es ihnen besser ging, als sie noch wussten, woran sie waren und deshalb keinen Stress hatten?
 
D

DonParrot

Guest
#30
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Ich halte Konsequenz auch für wichtig, aber nicht um jeden Preis.

Einfühlungsvermögen in die jeweilige Situation halte ich für wichtiger. Und Leute die zu 100% konsequent sind, sind mir sehr suspekt.

Dylan z.B., der misshandelt aus der Blindenführhundschule kam und sich von niemand mehr hat anfassen lassen und heute noch lange braucht, bis er Kontakt aufnimmt: wenn er mich anspringt, dann ist das für mich das Größte. Er sucht Kontakt zu mir und sagt mir ich finde dich und die Situation hier toll. Dabei hat er mir auch schon auf die Lippe gehauen und die Kleidung versaut. Wenn jetzt aber totaler Matsch draußen ist, dann heißt es "Nein" und ich versuch ihn einfach nur abzuknuddeln. Wenn es wieder halbwegs sauber ist, oder Schnee liegt, dann darf er es wieder und es sind die glücklichsten Momente dieses Hundes.
Also ich verstehe nicht inwieweit sich Konsequenz/Keine Ausnahmen und Einfühlungsvermögen widersprechen.

Wäre er meiner, dürfte er mich halt auch anspringen, wenn er eingesaut ist. Bin ich doch dann vermutlich sowieso ebenfalls. Und selbst wenn nicht: Glaubst Du, er versteht, dass er es dann nur nicht darf, weil er schmutzig ist. Nein, tut er nicht. Deshalb bin ich der Ansicht (bitte nicht böse sein, dass ist kein persönlicher Angriff - ich versuche das klar zu machen, was ich meine) dass es in diesem Moment DIR am Einfühlungsvermögen mangelt. Denn er ist enttäuscht und denkt, er habe irgendetwas falsch gemacht, weil er jetzt plötzlich nicht darf, was ihm sonst immer erlaubt ist. Das Resultat: Verunsicherung.
 
D

DonParrot

Guest
#31
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

irgendwie muss ich ein bisserl schmunzeln. Es hört sich so ein an, nach dem Motto "wenn ich das so mache hab ich keine Probleme und nur glückliche Hunde" damit reduzier ich aber ein sehr intelligentes Tier auf das Niveau eines 2-beinigen Alkis, der sich das Hirn weggesoffen hat und das ist def. nicht der Fall.

Als wir unsere ersten Hunde hatten, haben wir auch solche Sachen gemacht, wie an ihrem Platz festbinden oder in den Cannel, wenn es nicht anders ginge. Gibt's bei uns auch nicht mehr zumal man mit einem solchen Verhalten auch sehr, sehr viel kaputt machen kann. Wenn ich jetzt wie bei Tom, der nie was anderes kannte ausser Anbindehaltung und Zwinger zu solchen Methoden zurückkehre zerstöre ich früher oder später, daß Vertrauen, daß ich mir mit ihm aufgebaut habe. Strafe als Lernerfolg, mh, ich glaube, sowas muss nicht mehr sein dazu weiß man mittlerweile zu viel über Hunde...

Unsere Hunde wissen ganz genau, was sie dürfen und was nicht und dazu war nicht mal ein "Nein" notwendig. Gunnar und ich nehmen uns immer mal ggseitig auf bzw. lassen die Kamera mitlaufen und da ist mir an mir aufgefallen, daß wenn ich "Nein" gesagt habe, daß immer härter UND lauter rauskam, als bei anderen Anweisungen daher hab ich von "Nein" umgestellt auf "Lass es!" da kann ich die Stimme wesentlich ruhiger halten ...

Reglementierungen, Befehle, daß gehört bei mir zur Bundeswehr aber nicht zur Hundeerziehung. Wenn ich blöd genug war meinem Hund beizubringen, daß er betteln kommt dann kann die Konsequenz nicht darin bestehen, daß ich meinen Hund bestrafe und in einen Cannel sperre. Sinnvoller ist es, daß Frauchen sich für ihre Dummheit auf die Backen haut immerhin hat sie Mist gebaut und nicht der Hund! ;)

Ich kann mittlerweile bei unseren Hunden ganz gut ignorieren (das wäre ja dann auch wieder Jan Fenell, die ich i.ü. auch etwas "merkwürdig" finde ) und auf die Art & Weise verlieren sie ziemlich schnell die Lust daran.

Unsere Hunde kriegen genug zu Essen, Hunger kann also nicht die Motivation sein, die dahinter steckt, wenn dann eher die Aufmerksamkeit und wenn ich ihn auf den Platz schicke, dann hat er die doch bekommen, oder?
Ich vermute, ich habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt: Genau das was Du sagst, meine ich doch auch: Wenn der Hund bettelt, ist der Mensch dran schuld, weil er es ihm beigebracht hat. Hätte er sich an 'Keine Ausnahmen' gehalten, wäre es zu der Bettelei nie gekommen.

Was Strafen betrifft bin ich allerdings anderer Ansicht. Zunächst einmal halte ich es nicht für eine Strafe, einen Hund in seinen Kennel zu setzen. Im Gegenteil: Der Kennel ist 'sein Zimmer', dort kann er sich entspannen und seine Seele baumeln lassen.

Aber: Ein Junghund, der beginnt, Besucher anzuknurren und auch auf "Nein", "Schluss damit" oder "Lass es" nicht reagiert, muss natürlich gemaßregelt werden. Genau wie er im Rudel von älteren Hunden gemaßregelt würde. Wobei die Art und Weise der Maßregelung natürlich vom Charakter des Hundes abhängen sollte. Also genau die Strafe, die dazu führt, dass er damit aufhört. Nicht mehr und nicht weniger. Unterbindest Du das nämlich nicht mit aller Konsequenz, vermittelst Du Deinem Hund den eindruck, dass er derjenige ist, der entscheiden soll, wer in die Wohnung darf und wer nicht. Und wenn der 'Kleine' erst mal erwachsen ist, ist das alles andere als lustig.

Und dann noch zwei allgemeine Punkte:
Erstens habe ich am ende geschrieben, dass es durchaus Situationen gibt, die mit der 'Keine-Ausnahme-Strategie' nicht zu regeln sind.

Und zweitens: Wenn Mensch wieder begreifen würde, dass Befehle nicht grundsätzlich und immer etwas schlimmes sind, würde das Zusammenleben in allen menschlichen Bereichen wesentlich besser klappen. Das gilt für die Kindererziehung genau wie für viele andere Bereiche des menschlichen Lebens. Wenn der kleine dreijährige Sören-Malte wüsste, dass Papa beispielsweise an der Supermarkt-Kasse nein meint, wenn er nein sagt, wäre die Situation nicht nur für die Umstehenden und den Papa sondern auch für Sören-Malte wesentlich weniger stressig.

Ich könnte das jetzt noch deutlich weiter ausführen, aber das würde wohl zu weit führen.
 
D

DonParrot

Guest
#32
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Lach, sehr spannend.
Ich denke nicht, dass Nick die Fennel gut finden würde, tue ich auch nicht. Und ich glaube, es gibt Phasen in der Hundeerziehung und Nick ist gerade in dieser und macht es auch richtig. Er hat junge Hunde, die austesten und da sollte es wirklich KEINE ausnahmen geben, weil das nur verwirrend ist. Dazu kommt eben, dass der Pei ein sehr einnehmender Hund ist, der wirklich nicht der einfachste ist, so dass larifari, gerade im Rudel schnell zu Katastrophen führen kann.

Also lieber mal die Zügel ZU eng, als ein wenig zu lässig! Denn dann gegen zu wirken, ist wiederum echt schwierig.

Bei mir müssen sie sich diese Privilegien auch erarbeiten, wie im Bett schlafen und aufs Sofa dürfen immer wenn sie wollen, mal am Tisch nachfragen oder den Kopf auf meinen Schoß legen und drängeln und mich anspringen. DAS dürfen sie ALLE, wenn ich dafür auch einschränken darf:D
Ich sehe das nicht hierarchisch, sondern Beziehungstechnisch. Es ist ein Geben und Nehmen, sie tun das was sie besser können mit mir zusammen und ich das was ich besser kann.

Wenn es in der Beziehung aber grieselt, weil ich das Gefühl habe ich gebe mehr als ich bekomme, dann wird das mal schnell reguliert. Was meint ihr was eine Nacht ohne Bett bringt.

Ich weiß, was Nick meint, kann es aber schlecht in Worte fassen. Es geht nicht um Dominanz oder dergleichen. Es geht darum, die Kontrolle zu behalten. Denn wenn vier Hunde an der Tür kläffen und man muss brüllen um sie da wegzubekommen, fühlt man sich miste. Und es ist sicherlich nix, was man möchte.
Also zeige ich meinen Hunden, dass ich das regeln kann und sie sich entspannen können. Es greift da eben viel in einander. Ein Hund der STÄNDIG fordert und mit ignoranz nicht umgehen kann, ist sicherlich kein ausgeglichener Hund. Ein Hund, der nur gedrückt wird, logischerweise auch nicht.

Es geht also darum eine Gemeinschaft zu bilden, die auf Respekt, Toleranz,Vertrauen und Aufgaben basiert, die jeder erfüllen kann.

Und eine Gemeinschaft benötigt Regeln, bei uns gibt es welche ohne Ausnahmen:

1. Es gibt keinen Streit um Ressourcen und zwar NIE
2. Wenn ich sage SCHLUSS ist auch Schluss
3. Kommandos werden IMMER und in jeder Sitution ausgeführt

Befolgen sie diese Regeln haben sie an sich alle Freiheiten der Welt!

Und glaubt mir, in ein paar Monaten ist Nick da auch wieder lockerer, eben weil diese Gemeinschaft herrscht. Bei uns ist das meist auch ne Achterbahn, obwohl sie schon lange relativ toll sind:rolleyes:

Ich habe lieber KEINE AUSNAHMEN, als KEINE Regeln.
Denn ein Hund, der alles darf, ist kein freier Hund!
Ich bin zwar nicht in allen Punkten, die Du hier geschrieben hast, hundertprozentig Deiner Meinung, Nanette, aber ich denke, das ist eher ein Kommunikationsproblem - gewisse Dinge lassen sich einfach sehr schwer mit ein paar Worten sagen.

Letztlich ist es aber genau so: Ich hasse selbst Autoritäten und will nicht dauernd gedrückt werden. Und aus genau diesem Grund möchte ich auch meine Hunde nicht dauernd drücken müssen. Das funktioniert aber nur, wenn sie die Rahmenbedingungen, in denen sie sich frei entfalten können, genau kennen. Weiß der Hund genau, was er zu zu lassen hat, kann er ganz Hund sein und hat nicht den geringsten Stress.

Nochmal ein Beispiel aus der Kindererziehung. Ich muss dazu aber sagen, dass ich selbst keine Kinder habe. Nur damit alle Bescheid wissen:

Eine junge Mutter im Bekanntenkreis war ganz strikt gegen einen Laufstall für ihr Kind: "Das wird doch in seiner Entfaltung eingeengt etc..." Naja, halt die üblichen argumente. Als die Kleine dann in das Schubladen-Aufmach-Alter kam, hieß es den ganzen Tag nur: "Nein, geh da nicht dran", "Lass dies" und "Mach das nicht!" Die Kleine wurde also im Minutentakt aufs Penetranteste eingeengt - und abends waren Mutter und Tochter völlig fertig und 'hassten' sich.

Also gab die Mutter widerwillig ihren Widerstand gegen den Vorschlag des Vaters auf und es wurde ein fahbarer Laufstall erworben.

Und siehe da: Zwei oder drei Tage war das natürlich auch ein furchtbarer Kampf, aber danach spielte die kleine Dame wunderbar und ohne sich im geringsten gegängelt zu fühlen in ihrem Laufstall (immer ganz nahe bei der Mama), während die Mutter ungestört ihren Verpflichtungen nachgehen konnte. Und plötzlich kehrte wieder Frieden ein. So einfach war das. Die Kleine hat 'Rahmenbediingungen' innerhalb derer sie sich frei entfalten kann - und ist zufrieden. Und die Mama auch, weil sie nicht ständig kontrollieren und drücken muss. Herrlich, oder?

Das Auflehnen müssen junge Menschen nun wirklich nicht unbedingt schon mit eineinhalb Jahren lernen.

Und Hunde am besten gar nicht. Jedenfalls nicht in der Welt, in der sie heute mit uns zusammen leben müssen. Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass hier, in der eng besiedelten westlichen Welt die Hunde am glücklichsten sind, die nicht jeden Tag dazu 'gezwungen' sind, ihrem Menschen Aufgaben abzunehmen sondern wissen: "Die/Der Alte regelt das schon." Und das ist es, was ich erreichen will. Nicht mehr und nicht weniger.
 

Simone73

Das Nabelinchen
#33
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Ich vermute, ich habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt: Genau das was Du sagst, meine ich doch auch: Wenn der Hund bettelt, ist der Mensch dran schuld, weil er es ihm beigebracht hat. Hätte er sich an 'Keine Ausnahmen' gehalten, wäre es zu der Bettelei nie gekommen. .
Das ist einfach nur meine Meinung zu diesem Thema und keine Kritik an Deiner Ausführung. Ich finde nur, Du machst es mit dem, wie Du es schreibst ein bisschen einfach....

Was Strafen betrifft bin ich allerdings anderer Ansicht. Zunächst einmal halte ich es nicht für eine Strafe, einen Hund in seinen Kennel zu setzen. Im Gegenteil: Der Kennel ist 'sein Zimmer', dort kann er sich entspannen und seine Seele baumeln lassen.
... und aus der Situation raus, wie Du es schilderst widerspricht es sich aber in meinen Augen. Cannel als Konsequenz bzw. Strafe
Wir haben hier auch einen stehen aber der soll tats. NUR als Rückzugs- und Sicherheitsmöglichkeit dienen = positiv
Cannel als Strafe = negativ

Das ist das gleiche, wenn ein Kind Stubenarrest bekommt. Zimmer = positiv , Strafe = negativ, egal wie positiv der Raum ist, es wird immer eine Strafe und damit etwas negatives sein daher kann von Entspannung keine Rede sein. Man muss es nur lange genug so handhaben, dann hat dieser Raum auch nichts positives mehr.... ;)

Aber: Ein Junghund, der beginnt, Besucher anzuknurren und auch auf "Nein", "Schluss damit" oder "Lass es" nicht reagiert, muss natürlich gemaßregelt werden. Genau wie er im Rudel von älteren Hunden gemaßregelt würde. Wobei die Art und Weise der Maßregelung natürlich vom Charakter des Hundes abhängen sollte.
da geb ich Dir absolut Recht aber wegsperren als letzte Konsequenz ist da in meinen Augen die falsche Lösung. Es wäre sinnvoller dem Tier beizubringen, daß Besucher was ganz tolles sind....
 
V

Val2110

Guest
#34
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Also ich verstehe nicht inwieweit sich Konsequenz/Keine Ausnahmen und Einfühlungsvermögen widersprechen.

Wäre er meiner, dürfte er mich halt auch anspringen, wenn er eingesaut ist. Bin ich doch dann vermutlich sowieso ebenfalls. Und selbst wenn nicht: Glaubst Du, er versteht, dass er es dann nur nicht darf, weil er schmutzig ist. Nein, tut er nicht. Deshalb bin ich der Ansicht (bitte nicht böse sein, dass ist kein persönlicher Angriff - ich versuche das klar zu machen, was ich meine) dass es in diesem Moment DIR am Einfühlungsvermögen mangelt. Denn er ist enttäuscht und denkt, er habe irgendetwas falsch gemacht, weil er jetzt plötzlich nicht darf, was ihm sonst immer erlaubt ist. Das Resultat: Verunsicherung.
Seh ich nicht so. 1. springt er micht natürlich auch an, wenn er dreckig ist (ist er im Herbst/Winter/Frühjahr ja immer) aber wenn er vor Matsch mit seinem langen Pudelfell nur so trieft, dann ist es eben "nein". Kein hartes, fast strafendes nein, aber dennoch ein nein...jetzt nicht. Es verunsichert ihn keineswegs. So viel Einfühlungsvermögen hab ich dann doch noch, das zu erkennen;)
 
D

DonParrot

Guest
#35
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

... und aus der Situation raus, wie Du es schilderst widerspricht es sich aber in meinen Augen. Cannel als Konsequenz bzw. Strafe
Wir haben hier auch einen stehen aber der soll tats. NUR als Rückzugs- und Sicherheitsmöglichkeit dienen = positiv
Cannel als Strafe = negativ

Das ist das gleiche, wenn ein Kind Stubenarrest bekommt. Zimmer = positiv , Strafe = negativ, egal wie positiv der Raum ist, es wird immer eine Strafe und damit etwas negatives sein daher kann von Entspannung keine Rede sein. Man muss es nur lange genug so handhaben, dann hat dieser Raum auch nichts positives mehr.... ;)
Ich seh' das nicht so sehr als Strafe sondern als: "Wenn Du Dich hier draußen nicht entspannen kannst, dann entspann Dich in deinem Kennel. Da nervt Dich keiner und Du brauchst auch keinen zu nerven." Zumal die Kennels ja in dem Raum stehen, in dem wir uns auch meistens aufhalten. Aber das ist natürlich ein schmaler Grat. Es kann sicherlich Situationen geben, wo Der Hund es so auffasst, wie du es beschrieben hast. Da gebe ich dir Recht.


da geb ich Dir absolut Recht aber wegsperren als letzte Konsequenz ist da in meinen Augen die falsche Lösung. Es wäre sinnvoller dem Tier beizubringen, daß Besucher was ganz tolles sind....
Auch hier bin ich grundsätzlich voll deiner Ansicht. Unsere Hunde sehen das meist auch so. Wobei unsere Chow-Hündin Fräulein Smilla die Leute kennen muss, um sich wirklich freuen zu können. Das finde ich aber auch natürlich und in Ordnung. Unter uns Menschen gibt es ja auch offenere und zurückhaltendere Typen.

Die kleine Miss aber meint jetzt mit ihren 16 Wochen, einige von unseren Besuchern einfach anknurren zu müssen. Und zwar - wenn die so lange bleiben - über mehrere Stunden immer mal wieder.

Da sie das nur bei einen wenigen macht, fragen wir uns einerseits natürlich, ob was mit den Leuten nicht stimmt - denn bei den meisten ist sie ganz entspannt.

Das ändert aber nichts daran, dass es einfach ein NoGo ist. Und wenn sie halt auf ein "Schluss damit" oder "Lass das" und selbst den Schnauzengriff nur kurzfristig reagiert und nach ein zwei Minuten wieder anfängt zu knurren, muss sie halt anders lernen, dass das nicht geduldet wird und das wir diejenigen sind, die bestimmen, wer hier ein und ausgeht. Antiautoritäre Erziehung funktioniert beim Menschen nicht - und beim Hund noch viel weniger. Speziell, wenn das Ziel ist, dem zu Erziehenden ein glückliches Leben zu ermöglichen.
 

Simone73

Das Nabelinchen
#36
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Das ändert aber nichts daran, dass es einfach ein NoGo ist. Und wenn sie halt auf ein "Schluss damit" oder "Lass das" und selbst den Schnauzengriff nur kurzfristig reagiert und nach ein zwei Minuten wieder anfängt zu knurren, muss sie halt anders lernen, dass das nicht geduldet wird und das wir diejenigen sind, die bestimmen, wer hier ein und ausgeht. Antiautoritäre Erziehung funktioniert beim Menschen nicht - und beim Hund noch viel weniger. Speziell, wenn das Ziel ist, dem zu Erziehenden ein glückliches Leben zu ermöglichen.

A bin ich durchaus der Meinung, daß antiautoritäre Erziehung funktionieren kann erst Recht beim Menschen (siehe mich! :D ) und
B find ich diesen Denkansatz ein bisschen befremdlich. Wenn mein Tier auf mein "Lass das" "nein" was auch immer nicht reagiert muss ich mir überlegen, warum es mir nicht möglich ist ihm das begreiflich zu machen. Das heißt aber nicht, daß ich mich von einer Konsequenz in die nächste flüchte sprich : nein klappt nicht, dann Schnauzengriff, klappt auch nicht dann in den Cannel funzt auch wieder nicht und, und, und... und letztendlich soll der Hund nach diesen ganzen Konsquenzen noch wissen um was es ging? Ist ein bissschen viel verlangt, oder?
Wenn ich mit meinen Hunden auf dem Platz bin, dann weiß er schliesslich auch, daß Sitz = Sitz und Platz = Platz also warum funktioniert ist daheim nicht, im alltäglichen Zusammenleben? Da muss doch eine Änderung stattfinden das hat nichts mit antiautoritäter Erziehung zu tun sondern damit, daß ich dem Hund zeige, was ich von ihm möchte und ihm das auch begreiflich machen kann und wenn ich das schaffe, dann hab ich automatisch den Respekt meines Tieres. Mit diesem Zuckerbrot und Peitsche-Prinzip erreiche ich bestimmt das gleiche aber liebevoll sieht in meinen Augen anders aus... ;)
 
D

DonParrot

Guest
#37
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Na - ich denke nicht, dass dass der Respekt eines Hundes ohne die entsprechende Strenge und Konsequenz zu erlangen ist. Und ich kenne bisher auch keinen einzigen Hund/Hundehalter, der mir das Gegenteil demonstrieren könnte.

An dieser Stelle sollten wir uns wohl auf 'We agree to differ' einigen. Denn einen gemeinsamen Nenner werden wir wohl kaum finden.

In einem Punkt allerdings muss ich dir doch auf's Schärfste widersprechen. wenn Du sagst "Liebevoll sieht anders aus." Ein denkender Mensch hat die Verpflichtung, sich auch über die langfristigen Konsequenzen seines Leben Gedanken zu machen.
Und wer meint, seinem (jungen Hund einen Liebesdienst zu erweisen, wenn er darauf verzichtet, ihm mit der nötigen Konsequenz aufs Leben vorzubereiten, tut genau das nicht. Denn der Hund, der seine Position im Rudel kennt, wird bestimmt wesentlich entspannter und glücklicher durchs Leben gehen als der, der sich ständig selbst seine Position suchen und selbst Entscheidungen treffen muss. Das ist für den armen Vierbeiner nämlich nur Dauerstress. Sicher, in dem Moment fühlt man sich so besser, weil man ja seinen 'armen Hund' nicht unterdrücken muss. Langfristig jedoch sorgt man dafür, dass er sein ganzes Leben lang ständig untentspannt ist. Und was das mit Liebe zu tun hat, das müsstest Du mir noch mal erklären.
 

Simone73

Das Nabelinchen
#38
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

.... Und was das mit Liebe zu tun hat, das müsstest Du mir noch mal erklären.
:kopfkratz: .... Du hast diesen Titel für dieses Thema ausgewählt!

aber wie hast Du so schön geschrieben "We agree to differ" !

ich kann Dir nur soviel sagen, unsere Hunde hier (zumindest 3 von 4) sind weder unentspannt, noch stehen sie unter Dauerstress oder wissen nicht wo ihre Position im Rudel ist. Die haben eigentlich nur "saumässig" viel Spaß am Leben und das ist auch gut und bleibt hoffentlich auch noch sehr lange so! :D
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#39
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Unsere Hunde dürfen alles, es sei denn, wir sagen ihnen etwas anderes.
Da kann situationsbezogen absolute Konsequenz herrschen (es wird kein Hund/Mensch attackiert) - und andererseits aber auch absolute Inkonsequenz (Ok, komm kuscheln - Nee, jetzt wird nicht gekuschelt, da Paul dran ist - Jetzt habe ich GAR keine Lust auf Hundesabber überall).

Die jeweiligen Signale wiederum werden aber konsequent durchgezogen: ja ist ja, nein ist nein.
Basta.
 
D

DonParrot

Guest
#40
AW: Liebevolle Konsequenz: Was ist das eigentlich?

Die jeweiligen Signale wiederum werden aber konsequent durchgezogen: ja ist ja, nein ist nein.
Basta.
Was ja letztlich genau das ist, worum es geht. Nur bei der Erziehung eines Welpen/Junghunds braucht's halt meiner Ansicht nach ein etwas starreres Regelwerk. Bei unseren ausgewachsenen Chows halten wir es genau wie ihr.
 
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