AW: An alle Foris...
Oh, wir hatten gerade so einen grandiosen Themenabend am Freitag: Problematisches Verhalten an der Leine
Ich war so stolz auf die Teilnehmer und danach konnten wir sogar Begrüßungsszenen proben.
Seminare geben wir mit Absicht nicht, ich muss sagen, das mir die Dinger immer zu groß, geldschneiderig und unpersönlich sind. Natürlich nimmt man da viel Theorie mit, aber was bringt mir die beste Theorie, wenn ich es nicht praktisch umsetzen kann.
Ich kopiere euch mal einen Teil der Mappe, vielleicht hilft es weiter:
Problematisches Verhalten an der Leine geht von einem nervigen, kräfteraubenden Dauerzerren bis hin zur massiven Leinenaggression. Kein Hund wird mit einem Leinenzerr-Gen geboren und aggressives Verhalten entwickelt sich erst im Laufe der Zeit durch Fehlverknüpfungen und/oder schlechten Erfahrungen, sowie (meist unwissentlichem) Fehlverhalten seitens des Menschen.
Hunde die wie verrückt an der Leine ziehen und zerren , sich fast am eigenen Halsband erwürgen , knurren, geifern, bellen und Ihre Besitzer beinahe von den Beinen reißen, sich also vermeintlich aggressiv verhalten, sind für viele Menschen ein großes Problem. Schnell geraten Mensch und Hund in einen Teufelskreis. Die Versuche am Verhalten des Hundes etwas zu ändern bewirken meistens genau das Gegenteil. Dabei muss der Hund nicht einmal ein wirkliches Problem mit Artgenossen haben.
Für problematisches / aggressives Verhalten an der Leine gibt es viele Ursachen und Gründe.
-[FONT="] [/FONT]eine zu geringe Frustrationsgrenze (Welpe hat z.B. keine Grenzen kennen gelernt)
-[FONT="] [/FONT]Verteidigung von: Sozialpartner Mensch, Futter, Spielzeug/Beute, des Territoriums (z.B. alltägliche Spaziergangroute)
-[FONT="] [/FONT]Soziale Selbstdarstellung (Hund ist der Herr im Haus)
-[FONT="] [/FONT]Soziale Verunsicherung (unsicherer/ängstlicher Hund)
-[FONT="] [/FONT]Aggressives Verhalten anderer Hunde
-[FONT="] [/FONT]Verstärkendes Verhalten seitens des Menschen durch abhalten und wegziehen, durch beruhigen, durch Meckern und Schimpfen
-[FONT="] [/FONT]Aggressive Muster wurden erlernt
-[FONT="] [/FONT]Traumatische Erlebnisse ( Todesnahe Erlebnisse o.ä.)
Wichtig ist also erst einmal Ursachenforschung zu betreiben und herauszufinden weshalb unser Hund problematisches Verhalten an der Leine zeigt. Bedenken muss man ebenso, dass Hunde, wenn sie ein Verhalten mehrfach zeigen, dieses auch lernen und verinnerlichen. Das Abtrainieren von diesem unerwünschten Verhalten ist somit meist ein lang andauernder Prozess, der viel
Geduld, Einfühlungsvermögen und Konsequenz erfordert. Doch lohnt sich dieser Einsatz mit Sicherheit. Denn am Ende steht ein leinenführiger Hund, der locker an der Leine geht und mit uns die Richtung wechselt. So kann man die Spaziergänge wieder so genießen, wie man es sich immer vorgestellt hat!
Grundsätzlich sollten wir folgende Regeln beachten wenn wir unseren Hund angeleint haben:
-[FONT="] [/FONT]keinen Kontakt zu anderen Hunden an der Leine
-[FONT="] [/FONT]wir beschützen unseren Hund
-[FONT="] [/FONT]wir führen unseren Hund über den Körper, nicht über die Leine
-[FONT="] [/FONT]in Stresssituationen wird der Hund nicht angeschrieen
-[FONT="] [/FONT]wir sind immer zwischen unserem Hund und allem was problematisches Verhalten auslösen kann (z.B. andere Hunde, Bälle, Kinder, Fahrradfahrer)
-[FONT="] [/FONT]der Hund wird nicht durch Leckerchen abgelenkt bzw. durch Spielzeug bestochen, denn das bringt höchstens eine kurzfristige Verbesserung führt jedoch nie zu einer wirklich dauerhaften Änderung des Verhaltens.
Wir sollten uns ganz klar vor Augen führen, das die Leine NICHT zum führen des Hundes ist. Sie stellt viel eher eine feine Verbindung zwischen zwei Lebewesen dar. Die Leine ist wie eine Nabelschnur von der Emotionen und Empfindungen von einem Ende zum anderen transportiert werden. Das bedeutet das die meisten problematischen / aggressiven Verhaltensweisen zu einem Großteil durch das andere Ende der Leine, sprich uns, verursacht werden.
Wenn wir also schon im Geiste durchgehen wen wir auf einem Spaziergang treffen könnten und wie wir das umgehen können. Wenn wir versuchen allen Situationen von vorneherein aus dem Weg zu gehen und unseren Spaziergang mit leichten Bauchschmerzen und eine Anspannung unsererseits beginnen, signalisieren wir unserem Hund schon „Aufgepasst, jetzt geht der Kampf gleich wieder los“ und der Spaziergang KANN gar nicht entspannt werden.
Das Gehen an der kurzen Leine spiegelt die Beziehungsebene auf der wir uns mit unserem Hund befinden wieder. Ein Hund, der in seinen Halter Vertrauen hat, sich verstanden und sicher fühlt, kann seiner Umwelt trotz Leine entspannt begegnen. Denn wir müssen uns ebenso bewusst machen, das die Leine unnatürlich ist und dem Hund viele angeborene Verhaltensweisen verbietet.
Somit wird klar, das Training gegen ein problematisches Verhalten an der Leine beginnt zu allererst in unserem Kopf. Erst wenn wir eine positive Grundeinstellung haben kann das Training auch funktionieren.
In diesem Sinne: „Auf geht’s, denn wir schaffen das!“
Wir kaufen gerade ein Haus, es sollte Ende Juli durch sein. Dann lade ich jeden herzlich ein an so einem Themenabend teilzunehmen. Es sind nur 4 Teams erlaubt und die Kosten belaufen sich auf 25,-
Ich halte viele der Gruppenkurse für Hunde, die draußen Leinenproblematiken zeigen, für wenig produktiv, sie machen Spaß und können selten was schlimmer machen, ABER sie werden wahrscheinlich auch nix an dem Problem ändern. Da man sich als Halter in einer Gruppe immer anders benimmt, als alleine. Der Hund sich "Freunde" suchen kann in der Gruppe und somit auch selbstsicherer wird und und und.
Tausend Ideen, man muss euch kennen, um da unterstützend tätig werden zu können.
Wegen Fragen des Angebots und so:
www.dogtimes.de
Themenabendtermine werden meist mit den Teilnehmern abgesprochen, so dass diese nicht auf der HP erscheinen!
Lieben Gruß, Nanette