kleiner Schnapper

N

Nunkie

Guest
#1
Wir bräuchten mal nen Rat von den ganzen Hundeexperten hier :eek:.

...Und ich muss jetzt erst ein bisschen ausholen um meine entscheidende Frage zu stellen :).

Vor ziemlich genau 1 Jahr hat meine Mutter eine kleine, ca. 10 Jahre alte Hündin aus dem (Auslands-)Tierschutz übernommen, ursprünglich als Pflegehund aber eigentlich wars von vornherein klar, daß sie bleiben würde :). Wir wussten, daß sie Tumore hat, u.a. auch einen hinter dem linken Auge, der aber z.Zt. keine Probleme macht (wird regelmässig überprüft) ihr wurde kurz danach die komplette Milchleiste entnommen, im selben Zug wurde sie kastriert. Ihre Lebenserwartungen sind nicht sehr hoch, kleine Tumore haben sich wieder gebildet aber eine weitere OP kommt nicht in Frage, sie würde die Narkose wegen ihrem Herz nicht überstehen. Sie hört und sieht aber auch nicht mehr sehr gut. Istzustand ist: es geht ihr gut, sie ist voller Lebensfreude, hängt wahnsinnig an meiner Mutter.

Nun aber zum eigentlichen Problem (und es ist ein kleines Problem). Tica lässt sich von niemanden ausser meiner Mutter anfassen, sie schnappt sofort zu. Jeder der zu Besuch kommt, wird sofort angewiesen, den Hund nicht anzufassen weil sie wirklich unberechenbar ist. Selbst ich als Familienmitglied könnte ihr nichtmal das Halsband anlegen ohne einen Biss zu riskieren.
Mit all unseren anderen Hunden haben wir es immer so gehandhabt, daß ich die Hunde in Urlaubs- bzw. Rehazeiten zu mir genommen und versorgt hab, hier ist aber garnicht dran zu denken :rolleyes:.

Würdet ihr bei einem Hund in dem Alter und mit der Vorgeschichte es als sinnvoll erachten, ev. mal einen Hundetrainer zu Rate zu ziehen oder sollte man sich einfach mit den Gegebenheiten abfinden :confused:

Wir sind immer hin und hergerissen was richtig und falsch wäre. Ich wär für Ratschläge dankbar :)

Ich stell mal hier nochmal ein Bildchen von ihr ein. Ich hatte sie damals bei meiner Vorstellung dabei.

 
#2
Ich bin kein Experte, mein Bauch sagt mir aber, bevor an den kleinen Maus u.U. Trainer mit unangebrachten Methoden experimentieren, laßt es.
Ich denke wir haben hier im Forum diverse Fachleute, die euch einige Tipps geben können/sollten!thup
 
A

ANGEL

Guest
#3
Auch wenn es ein zu starkes Selbstbewußtsein dieses Mädels ist, ich meine, daß sie sich einbilden sollte, nur den einen Menschen an sich ranlassen zu müssen, würde ich ihr das nicht "abtrainieren".
Wenn sie so krank ist, würde ich sie keinem Streß aussetzen. Ich würde höchstens das Verhalten mal beobachten (lassen) und vielleicht auf manche Aufforderungen ihrerseits nicht mehtr zu sehr eingehen. (als Besitzern) Falls dies wirklich das Problem sein sollte, dazu sollte man ihre Körpersprache sehen.
Wenn ihr mal jemanden kommen laßt, dann würde ich vielleicht Kleinigkeiten übernehmen, bei denen mein Bauchgefühl sagt: ok, das kann ich machen. Aber daß damit das Problem gelöst wird, glaub ich kaum.

Ich würde sie wenn ich sie in Urlaubszeiten nehme ziemlich in Ruhe lassen, füttern und gut. Wenn ihr nen eingzäunten Garten habt, wo sie ihr Geschäftchen erledigen kann, wär das doch ausreichend, denke ich.
 
#4
Ich finde, es ist nie verkehrt, mit einem Hund
zu arbeiten. Schon gar nicht, wenn es zum einen
dem Hund -trotz gesundheitlicher Probleme- soweit
gut geht, und zum anderen, wenn es seiner eigenen
Versorgung dient. Ich möchte Deiner Mutter nichts
an den Hals wünschen, aber schon ein kleiner Virus kann ja dafür
sorgen, dass man sich streckenweise nicht so um den
Hund kümmern kann, wie man es selber für nötig
erachtet. Deswegen fände ich es gut, wenn zumindest
Du einen Zugang zu dem Mädel fändest. Sie muss ja
nicht jedem Besucher die Hand lecken... ;-)
 
N

Nunkie

Guest
#5
Erstmal vielen Dank für Eure Meinungen.:knuddel:

Ich denke mal nicht (so als Laie :)) daß ihre Schnapperei mit einem zu ausgeprägten Selbstbewusstsein zu tun haben, im Gegenteil: ich glaub daß sie oft schnappt, weil sie a) schlecht hört und b) schlecht sieht, also eher aus Angst. Vielleicht riecht sie ja auch noch schlecht, wer weiß :confused: Denn "meinen" Geruch müsste sie jetzt schön langsam schon zuordnen können :confused:.

Als Tica zu meiner Mutter kam, war ihr neues "Umfeld" auch noch etwas anders. Zu der Zeit lebte der Lebenspartner meiner Mutter noch, den sie (und umgedreht) sofort ins Herz geschlossen hat, leider hat er sich im Juli letzten Jahres das Leben genommen. Jetzt ist meine Mutter ihre einzige Bezugsperson, auch nicht mehr die Jüngste (eigentlich müsste sie mal dringend auf Kur) und es könnt halt einfach sein, daß sich jemand anderes phasenweise (z.B. Kur), also ich, um das Hundi kümmern muss. Und so wie es ist, wär das überhaupt nicht machbar.

Zwar ist ein Garten mit kleinem Auslauf vorhanden, das wär jetzt nicht das größte Problem aber wenn ich mit Tica mal zum Tierarzt müsste - das wär ein absolutes "no-go" :(.

Und natürlich will halt auch keiner der kleinen, armen Maus zuviel Stress mit irgendwelchen Aufgaben zumuten, die sie eh nicht versteht...
 
A

ANGEL

Guest
#6
......und wenn du Tica immer wieder einfach so zu dir nimmst? Daß sie dir auch bei dir lernt vertrauen zu können. Immer wieder nur stundenweise und dann nach Gefühl mal versuchen sie anzuleinen....?
 
N

Nunkie

Guest
#7
Das Problem ist..... Tica (und Mutter :)) wohnen in Garmisch, ich in München. ;-). Ausserdem hab ich ein bisschen Angst, daß die Babi(katze - meine Erbkatze, die Stresspinkelt), die keine Hunde kennt, mir anlässlich eines Ticabesuchs hier die Wohnung zupinkelt....:eek:.
Tica nimmt ja auch Leckerchen aus meiner Hand, schnuffelt an meinen Beinen rum, aber mehr geht nicht...
 
N

Nunkie

Guest
#9
ja, schon. Ich bin in der Regel 1 x pro Woche in GAP und für den "Ernstfall" (Kur...) haben wir uns organisatorisch schon Gedanken gemacht. Ich müsste Urlaub nehmen, eine Freudin würde sich hier um die Katzen kümmern und um Tica würd ich mich in Garmisch kümmern.
 

Simone73

Das Nabelinchen
#11
Tica nimmt ja auch Leckerchen aus meiner Hand, schnuffelt an meinen Beinen rum, aber mehr geht nicht...
das ist doch immerhin schon ein Anfang. Bau das doch weiter aus? Musst ihr ja nicht gleich das Halsband anlegen. Rütther hatte mal ne gute Idee bei so nem Schnapper. Besestiel obenauf einen Handschuh (ich glaub der war mit Zeitungspapier etc. gefüllt), der mit Klebeband fixiert war und über diesen Handschuh das Leckerchen geben und nach und nach den Besenstiel verkürzt. Hat den Vorteil das bei nem Rumschnapper niemand verletzt wird ...

Ich bin immer dafür an einem Problem zu arbeiten, es sei denn, Wuffel hätte jetzt nur noch ein paar Wochen zu leben oder sowas in der Art aber Tinca scheint ja trotz ihrer ganzen Baustellen ziemlich fit zu sein. Wenn ich das so lese ob oder ob nicht stell ich mir immer die Frage, was ist, was man niemandem wünschen möchte, Deine Mutter fällt hin, bricht sich das Bein etc. und müsste aus irgendeinem Grund in's Krankenhaus. Dann kommt die Trennung Deiner Mutter und ihre Unsicherheit zusammen und sowas ist nie gut zumal Du und Tinca dann in Zugzwang seit.
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#12
Du kannst sie füttern, Du kannst sie an der Leine führen, aber nicht anleinen und anfassen?
Dann wäre mit einem Geschirr und einer kurzen "Hausleine" eine Betreuung zumindest machbar - so müsstest Du sie zum Gassigehen nicht direkt handeln, sondern könntest einfach die Leine aufnehmen und gut ist.

Ansonsten:
Was Ihr machen könnt, ist mit ihr zu üben, dass sie das Anfassen von bestimmten Körperteilen auf ein Signal hin lernt.
Z.B: "Ohren" bedeutet, dass man sie gleich am Ohr berührt.
"Kopf" - man legt die Hand auf den Kopf.
"Kinn" - man legt die Hand unter das Kinn.

Und eben nach dem gleichen Prinzip: "Anleinen" oder "Leine".

Wenn sie weiss, was kommt, ist ein großer Teil der Unsicherheit genommen und sie kann entspannter reagieren.
Mit Hilfe des Clickers kann man das oftmals beschleunigen, da er stimmungsneutral ist und nach einigen Anwendungen den Hund beim Üben in eine Art positive Erwartungshaltung bringt, die dazu führt, dass die Grundstimmung des Tieres per se schon etwas entspannter ist.
 
N

Nunkie

Guest
#13
Nochmal ein dickes Danke S4.

Nachdem ich am Dienstag in Garmisch bin, werd ich gleichmal Mutter und Hund einpacken und wir gehen ein Geschirrchen und so eine Hausleine kaufen. Ich werd auch vorschlagen, daß ICH mit Tica Gassi geh, wenn ich dort bin und die Leckerchensache gehen wir dann auch gleich an.

Ob wir allerdings Erfolg mit den "Signalen" haben, weiss ich nicht. Tica sieht (und hört) ja recht schlecht und ich weiß garnicht ob sie überhaupt erkennen könnte, was wir von ihr "wollen"? Aber..... einen Versuch ist es allemal wert und da hat die Mama auch was zu tun ;-). Klickern wär vielleicht auch noch eine Möglichkeit, weil das Geräusch ja ganz speziell ist und sie das bestimmt wahrnehmen kann.

Vielen Dank für die Tipps, wir werden ganz sicher alles versuchen :)

@ Simone: Dein Gedanke mit einem Sturz etc. ist genau das, was mich so beschäftigt und deshalb müssen wir auch schauen, daß wir eine Möglichkeit finden.
 

popschi01

Fränkisches Schweinderl
#14
Evtl. könnt man ja auch auftreten mit dem Fuß einüben.

einmal auftreten = Kopf
zweimal auftreten = Leine

O.Ä. Kann natürlich auch ne total blöde Idee sein.. ;-)
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#15
Ob wir allerdings Erfolg mit den "Signalen" haben, weiss ich nicht. Tica sieht (und hört) ja recht schlecht und ich weiß garnicht ob sie überhaupt erkennen könnte, was wir von ihr "wollen"? Aber..... einen Versuch ist es allemal wert und da hat die Mama auch was zu tun ;-). Klickern wär vielleicht auch noch eine Möglichkeit, weil das Geräusch ja ganz speziell ist und sie das bestimmt wahrnehmen kann.
Kurz dazu:
die ersten paar Male wird sie mit einem Signal nichts anfangen können.
Daher wäre es gut, wenn Deine Mutter quasi den Einstieg machen würde.
Hilfreich könnte es auch sein, die sich annähernde Hand mit einem Fingerschnipsen näher zu bringen, so dass sie nicht von einer Berührung überrascht werden kann.

Clickern, wenn Du es Deiner Ma erklären musst, ist übrigens hier sehr schön dargestellt:
http://www.frauhund.de/Clickertraining.html
 
V

Vivid

Guest
#18
Nur so mal nen Gedanke in die Runde geworfen

wenn Deine Mum weiß das Du kommst ihr nix zu fressen geben, und wenn Du dann da bist fütterst Du per Hand, vielleicht könnt ihr euch darüber näherkommen

wie gesagt nur son Gedanke
 
C

cazcarra

Guest
#19
Erst mal vorweg: Ein Hund der schnappt ist nie, niemals selbstbewusst. Das ist Fakt.

Hunde schnappen aus Unsicherheit oder Angst. Und wenn ich das so lese, dann ist Tica durch vermindertes Hör- und Sehvermögen stark eingeschränkt, mal ganz abgesehen von ihrer Erkrankung, die u. U. zuweilen auch Schmerzen verursachen könnte. Nicht jeder Hund zeigt Schmerz für uns erkennbar an. Dies alles führt zu einer gewissen Unsicherheit.

Außerdem weiß wohl niemand, was sie in ihrem Vorleben alles erleben musste.

Und natürlich sollte mit der kleinen Maus gearbeitet werden. Erstens ist es dringend notwendig für den Notfall. Zweitens lernen Hunde in jedem Alter. Und lernen muss und sollte auch nicht in Stress ausarten, sondern Spaß machen.

Also ist der Tipp, mit besonders guten Leckerchen am Vertrauensaufbau zu arbeiten, wirklich gut. Letztlich geht es um nichts anderes als Vertrauen, dass Tica zu dir bekommen muss.
Ein Besuch einmal die Woche ist zwar nicht viel, aber besser als nichts, wenn du da dann daran arbeitest - natürlich nicht stundenlang, sondern "einfach so" nebenher.
Wenn sie den Clicker hören kann - warum nicht damit? Probiert es doch einfach mal aus. Und damit kein Stress aufkommt, in ganz kleinen Schritten das "Sich-anfassen-lassen" üben, dann irgendwann Geschirr anlegen etc. (ich tendiere - vor allem bei unsicheren Hunden - sowieso zum Geschirr).

Viel Erfolg und liebe Grüße
Elke
 
N

Nunkie

Guest
#20
Nur so mal nen Gedanke in die Runde geworfen

wenn Deine Mum weiß das Du kommst ihr nix zu fressen geben, und wenn Du dann da bist fütterst Du per Hand, vielleicht könnt ihr euch darüber näherkommen

wie gesagt nur son Gedanke
Danke! Das ist vielleicht auch ne super Idee denn....futtern tut sie ja für ihr Leben gerne und nimmt dann wie gesagt sogar von MIR Leckerchen....

Na, da hab ich ja am Dienstag richtig was zu tun :D
 
Oben