daniela, ich schätze deine grosse erfahrung sehr, und sehr häufig sind wir uns ja auch absolut einig
. doch hier muss ich dir widersprechen. es kommt überhaupt nicht darauf an, was jasmin auf die impulskontrolle "schiebt" und warum sie daran arbeiten will. richtig ausgeführt lernt daysy so eben das rückfragen, und das ist auf jeden fall für die beziehung gut. ich kenne weder daysy noch jasmin persönlich, aber ich bin überzeugt, dass es alles andere als einfach war/ist, einen gemeinsamen weg zu finden. 9 jahre ist eine sehr lange zeit in einem hundeleben, die nicht einfach so mir nichts dir nichts dank einer guten beziehung ausgelöscht werden kann. es beginnt ja schon nur damit, dass der hund überhaupt die bereitschaft entwickelt, vertrauen aufzubauen und verantwortung abzugeben...
aber mal weg vom philosophischen. ein beispiel aus meinem eigenen leben mit meinen hunden. quinn kam ja bekanntlich im alter von nur 8 wochen zu mir. unsere beziehung ist sehr gut, wir haben eigentlich nie missverständnisse - mit 2 ausnahmen: das mausen und das hüten. quinn lässt sich in jeder situation abrufen - von anderen hunden weg, auf dem weg dorthin, von auffliegenden vögeln, von wild...ausser, wenn er in einem mausloch steckt. dann existiert die umwelt für ihn nicht mehr, dieser trieb ist einfach zu stark. zum zweiten: dank seinem border-erbe hat quinn einen ziemlich starken hütetrieb. da ich nun mal keine schafe habe, versucht er diesen vorzugsweise an den katzen und den anderen hunden auszuleben. die hunde zeigen ihm dabei den stinkefinger, aber die katzen spielen oft brav schaf und er gerät dabei ziemlich massiv stress, sind es doch immerhin drei, die niemals am selben ort, meist nicht einmal im selben zimmer sind.
beide verhaltensweisen sind für ihn selbstbelohnend, er wird also in absehbarer zeit nicht von selbst darauf verzichten. deshalb muss ich einen weg finden, damit er eben selbstkontrolle lernt - nur kann er dies alleine nicht (sonst täte er es ja, wie bei allen anderen reizen auch).
ob es sich nun um einen starken trieb oder um eine über jahre erworbene und gefestigte gewohnheit handelt, irgendwie muss ich ja erst mal zum hund durchdringen. anders kann ich ihm ja nicht begreiflich machen, dass es in diesem moment auch alternativverhalten gäbe, die sich lohnen.
triebabbruch ist im grunde genommen nichts anderes als gehorsamkeitstraining - aber eines, das irgendwann dazu führen sollte, dass der hund eben impulskontrolle lernt, bzw. lernt, nicht mehr jedem seiner momentanen bedürfnisse augenblicklich und ohne "rücksprache" nachzugehen.