Reizkontrolle

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Trulla

Guest
#1
Hat jemand Tipps wie man die Reizkontrolle trainieren kann, ganz allgemein?
Büchertips? Erfahrungen?
Ich finde irgendwie kaum was im Netz...:rolleyes:
 
T

Trulla

Guest
#3
Impulskontrolle bin ich auch gerade fertig mit Frau Google...nüx...also nur Diskussionen in irgendwelchen Foren..:(

Aber die Seite die du empfohlen hast...genial!DANKÖÖÖÖÖ
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#4
Dann schau mal noch alternativ ins Antijagdtrainingsbuch von der Ariane Ullrich und Pia Gröning. Da wird es auch nochmals näher geschildert.

Worum genau geht es Dir denn?
 
T

Trulla

Guest
#5
Also wenn die Dame denn mal Lust zu irgendwelchen Animationsprogrammen hat ist sie gleich so wild bei der Sache, dass sie sich garnicht richtig konzentrieren kann.
Z.B.: Leckerlie mit Becher Spiel. Sie ist so ungestüm, dass sie garnicht versteht worum es geht. Broach...drauf...ja..huch da ist ein Leckerlie..nehm ich so und jetzt den Becher..oder den? Kau...tänzel...kringel...
Also ich übe immer schon das aushalten...also das sie eben erst auf Kommando los darf, das klappt prima..aber dann eben Attacke...lach...dann folgt Chaos pur...
Also ich sag es mal ganz menschlich: sie kann sich einfach nicht zusammenreissen:D
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#6
Die Frage ist immer, warum sie so hochfährt. Ist sie aufgeregt oder einfach überfordert?

Oft geht beides Hand in Hand: Hund will, versteht die Aufgabe nicht richtig, versucht irgendwie zur Lösung zu kommen, kommt nicht weiter, etc.

Die Herausforderung für solche Kandidaten liegt oft einfach darin, dass die einzelnen Schritte zur Problemlösung zu hoch waren.

Lass uns doch mal das Leckerchen im Becher-Spiel nehmen.
Wie genau gehst Du da vor? Was muss sie tun, wie baust Du das auf?

Und sei dabei auch selbstkritisch:
Puschst Du sie ungewollt durch Stimme und Körpersprache, weil Du sie dazu animieren möchtest, "am Ball" zu bleiben - und baust so ungewollt Druck auf?
Willst Du zu schnell zu viel?

Oft ist gerade bei solchen Kandidaten weniger mehr. Kürzeste Einheiten, öfter wiederholt, bei jeder Übung erst nochmal einige Schritte zurück, anstatt da weiterzumachen, wo man zuletzt aufgehört hat, etc., etc. etc.....
 
T

Trulla

Guest
#7
Also ich habe einfach mal ganz Plump 3 Becher wortlos auf den Boden gestellt, sie war brav im Sitz davor(naja schon ziemlich ungeduldig).
Dann hab ich ihr ein Leckerlie gezeigt und es offensichtlich unter einen Becher gelegt. Wortlos. Ich saß einfach nur stumm und gespannt davor.

Dann hab ich sie etwas entfernt sitz machen lassen und das gleiche wieder...alles stumm, Körper ihr zugewandt, klar, wollte ja gucken. Kein geträller oder überschwengliches Lob (ich lobe bei solchen Dingen mit einem leichten leisen summton).

Es endete in einem riesigen lustigen Chaos...
Was mich etwas verblüffte, da sie ansonsten zwar unkontrolliert aber doch eher ruhig ist. Also...dachte ich wenigstens....
Grübel...Suchspiele laufen genauso "hektisch" ab...aber da fällt es nicht so auf:rolleyes:
 
L

lunapolli

Guest
#8
Sowas läuft bei uns ganz genau so ab. Wenn es um Leckerlis geht, kann Luna sich auch nicht beherschen. S2

Aber vor ihrem Napf bleibt sie auch ganz lieb sitzen und sabbert, bis ich sage: "Nimms dir".
 
#10
offenbar hat sie das kommando "such" nicht richtig verknüpft, da musst du ein paar schritte zurück gehen. so scheint mir daysy wirklich überfordert...
wenn schon leckerli, dann streu sie auf den boden, am besten ins gras, und sag gaaaanz ruhig "suuuuuuuch". so lernt sie, ihre nase einzusetzen.
dann kannst du leckerlis in der wohnung verstecken, erst darf sie dabei zusehen, später nicht mehr. ich würde aber die zu suchenden sachen variieren, also auch mal ein spielzeug verstecken oder einen gegenstand, der nach dir riecht (sonst glauben die hunde, "such" geht nur mit leckerlis ;-))
übrigens macht sehr vielen hunden das "hütchenspiel" gar keinen grossen spass, sie suchen sachen lieber anders.
 
#11
Also ich habe einfach mal ganz Plump 3 Becher wortlos auf den Boden gestellt, sie war brav im Sitz davor(naja schon ziemlich ungeduldig).
...
Für den Anfang 3 Becher zu nehmen finde ich schon ziemlich viel. Warum probierst Du nicht erstmal einen? Zeig ihr wo das Leckerlie versteckt ist.
Wenn wir das erste Mal mit unseren solche Spiele machen, dann müssen sie nicht mal sitzen. Sie sind dabei, sehen um was es geht und kriegen das Leckerlie.

Beim 1. Mal leg ich es meist in den Becher, halt es direkt vor die Nase. Fressen lassen: Super! Unsere Hunde sollen wissen, um was es geht. Auf die Art und Weise die Strecke erweitern. 10cm, 20cm, 30 cm. Ist für Hunde einfacher, als von weitem eine Strecke zu verkürzen.

Du schreibst selbst, daß sie in dem Moment schon sehr ungeduldig war. Wenn sie jetzt zusätzlich warten muss, erzeugt es noch mehr Stress und das möchtest Du ja vermeiden.

Vermeide solche Dinge wie "such", "wo ist das Leckerlie" etc.
Das ist viel zu viel am Anfang. Das kannst Du später immer noch einbauen.
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#12
Also ich habe einfach mal ganz Plump 3 Becher wortlos auf den Boden gestellt,
Kannte sie das denn schon? Oder war es das erste Mal, dass Ihr das "gespielt" habt?

sie war brav im Sitz davor(naja schon ziemlich ungeduldig).
Sie soll also auch davor sitzen - und dann?

Denn.....
Dann hab ich ihr ein Leckerlie gezeigt und es offensichtlich unter einen Becher gelegt. Wortlos. Ich saß einfach nur stumm und gespannt davor.
... hier soll sie ja klar irgendwas tun. Aber was? Wüsste ich jetzt auch nicht. Durch ein Sitz den richtigen Becher herausfinden fällt eventuell schon mal flach, da sie ja schon sitzt. Also was dann? Anstupsen? Umstossen? Einen Salto vor dem richtigen Becher machen?

Und wieso sitzt Du stumm und gespannt davor? Macht es für sie noch schwieriger. Hilf ihr ruhig. Und sei dabei locker. Je einfacher Du es für sie gestaltest, desto einfacher fällt es ihr. Und desto einfacher kommt sie zu einem (für sie motivierenden) Erfolg.

Dann hab ich sie etwas entfernt sitz machen lassen und das gleiche wieder...alles stumm, Körper ihr zugewandt, klar, wollte ja gucken. Kein geträller oder überschwengliches Lob (ich lobe bei solchen Dingen mit einem leichten leisen summton).
Siehe oben. Was muss sie tun?

Es endete in einem riesigen lustigen Chaos...
Was mich etwas verblüffte, da sie ansonsten zwar unkontrolliert aber doch eher ruhig ist. Also...dachte ich wenigstens....
Grübel...Suchspiele laufen genauso "hektisch" ab...aber da fällt es nicht so auf:rolleyes:
Überleg Dir mal in Ruhe, wie Du die Abläufe bei diesen Spielen gestaltest. Und ob Du sie nicht einfach mal anders aufbauen könntest, damit es für sie zum einen einfacher wird, aber auch (oder deswegen?) entspannter.
 
T

Trulla

Guest
#13
Oha..das kann man immer alles so schlecht beschreiben..also ich zumindest..
Also ich löse das Sitz bei sowas immer mit einem "los" nicht mit such oder ähnlichem auf...

Vielleicht waren 3 Becher echt zuviel. Nein sie kannte es noch nicht..naja vor 1 Jahr hab ich das schonmal versucht...war auch ein riesen Chaos..lach..

Ok...da sie Spielsachen ja nur kaputt macht..kann ich die nicht suchen lassen..sie hat also gelernt "such=leckerlie finden"...das klappt aber draußen ganz gut..

Vielleicht sollte ich das ganze wieder mit dem Clicker angehen...

Aber darum ging es mir ja auch nicht hauptsächlich...mir ist eben dabei nur aufgefallen, dass sie sich schlecht zurückhalten kann. Un ddaran wollte ich arbeiten. Vielleicht lernt sie darüber dann ja auch sich draussen auch mal etwas zurückzuhalten? So das war meine Grundidee:rolleyes:

Sie muss ja nicht auf biegen und brechen dieses Hütchenspiel spielen;-)
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#14
Nein, muss sie mit Sicherheit nicht.
Aber ich denke, das Beispiel zeigt super auf, dass es nicht einfach ein Problem des Hundes ist, wenn er sich nicht konzentrieren kann oder über das Ziel hinausschiesst, sondern oft auch mit ein Kommunikationsproblem und der Halter da mit eine entscheidende Rolle bei spielt - oft ungewollt und unbewusst.

Film dich doch mal bei Spaziergängen mit Hund (bzw. lass Dich filmen - dat jeht ja sonst so schlecht..... :rolleyes:). Schau mal wirklich objektiv, wie Du auf sie eingehst und ob überhaupt, wie sie auf Dich wann wie reagiert und was das für Folgen wiederum hat, etc.

Meist ergeben sich schon aus derartigen Kurzaufnahmen viele Rückschlüsse, die einem ermöglichen, den Alltag mit und für den Hund entspannter zu gestalten. Und somit viele "Probleme" mit Impulskontrolle gar nicht erst auftauchen.
 
T

Trulla

Guest
#15
Ja das hatten wir ja schonmal...nur finde ich niemanden der uns filmen könnte...
Damit müsste ich auch wieder Hundebegegnungen inzsenieren(das Wort sieht irgendwie doof aus), und das wollen wir ja nicht.

Man muss doch auch in anderen Situationen die Reizschwelle ganz harmlos trainieren können...naja..war ja auch nur ne Idee...ich hatte gehofft nen paar Tips dazu zu bekommen...aber das ist wohl nicht so leicht wie ich gehofft hatte:rolleyes:
Nuja...danke euch trotzdem!!
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#16
Nein, Du musst KEINE Hundebegegnungen inszenieren, denn derartige Kommunikationsprobleme tauchen in der Regel schon auf ganz normalen Spaziergängen mit Leckerchensuche und einfachem Miteinander auf.... ;-)

Und ja, Impulskontolle kann man üben. Man muss aber auch an sich üben, nicht nur am Hund.
Anregungen zur Impulskontrolle: siehe Bücher vorne.
 
T

Trulla

Guest
#17
Ah ok, ich dachte das war jetzt das was du meintest..ok...

Also das "suchen" draussen läuft so ab (ich versuch jetzt mal jeden Schritt zu beschreiben):
1.Variante
Ich werfe beim gehen das Leckerlie nach vorn...sie sieht das und jumpt hinterher..findet sie es nicht, stelle ich mich mit den Füssen im rechten Winkel als Hilfe "um" das Leckerli, geht gut..ich denk alles ok.
2.Variante
Ich verstecke in einem vermeidlich unbeobachteten Augenblick ein Leckerlie in einem Baum. Dann Kommando "such" dann fängt sie an zu schnuppern, ist sie in der falschen Richtung helfe ich mit dem Zeigefinger, sage dabei garnichts. Versuche die Zeit zu nutzen ein weiteres zu verstecken. Denke auch hier alles gut.
Drinnen ist es irgendwie anders..muss mich mal selber beobachten...meist geh ich einfach aus dem Zimmer, verstecke was...und rufe sie dann...ist sie bei mir, gibt es Kommando "such"...dann sucht sie...alle Ecken ab wo schon mal eins gelegen hat..findet sie es garnicht..nehme ich auch hier den Zeigefinger ohne Worte und warte einfach..

Ich werd mir die Bücher auf jeden Fall irgendwo bestellen sobald ich wieder flüssig bin...Antijagdtraining...na den ein oder anderen Tipp find ich da doch bestimmt...Danke!!
 
#18
1.Variante
Ich werfe beim gehen das Leckerlie nach vorn...sie sieht das und jumpt hinterher..findet sie es nicht, stelle ich mich mit den Füssen im rechten Winkel als Hilfe "um" das Leckerli, geht gut..ich denk alles ok.

cleverer Hund ! Sie hat alles richtig gemacht ! thup thup thup

Mal Hand auf's Herz. Hunde haben i.R. 250Mio Riechzellen. Du wirfst das Leckerlie so, daß sie sieht wo es hinfällt, was die Suchfläche auf max. 1 qm eingrenzt. Wie weit wirfst Du es? 1m ? 2m ?

Wenn ein Hund auf die Art und Weise nichts findet, hat es entweder medizinische Ursachen oder sie ist einfach nur raffiniert und ich vermute jetzt einfach mal zweiteres. Warum sollte sie sich die Mühe machen überhaupt zu suchen, wenn sie weiß, daß Du ihr mit Deinen Füßen zeigst wo es ist?

Zeigst Du ihr nach was sie suchen muss oder wirfst Du einfach so?

Es ist ein Unterschied, ob ich Dich bei uns in's Treppenhaus stelle und sage:
"Jasmin: Such!" oder "Jasmin: such den Schlüssel!" Ich kann Dich jetzt bei ersterem ne halbe Stunde durch's Haus rennen lassen und überall schauen bis Du eventl. zufällig das findest, was ich wollte, was in unserem Chaoshaushalt ziemlich unwahrscheinlich ist. In der Zeit wirst Du vermutlich immer unsicherer und nervöser, weil Du keine Ahnung hast, was Du suchen sollst. Du sitzt irgendwann frustriert auf der Treppe und wenn ich das nächste Mal vorschlage dieses Suchspiel zu spielen wirst Du mir nen Vogel zeigen oder ich sag Dir wonach Du suchen musst. Wenn Du weisst wonach Du suchen musst, wirst Du anders an die Sache rangehen.

Sonntag war ich z.B. mit unseren Setters im Wald. Unsere können alle rechts und links unterscheiden. Sowohl mit Handzeichen als auch stimmlich. Kommt der Förster anfangen, bleibt mit dem Auto stehen an einer Stelle, wo man nur mit eingezogenem Bauch an dem Fahrzeug vorbeikommt. Ich sag zu Tom und Berti-Rippchen "links vorbei" zeige mit der Hand aber nach rechts. Die 2 haben mich angeschaut, als hätte ich nicht mehr alles Tassen im Schrank und in ihren Blicken hat man gesehen "Hey, werd Dir erstmal darüber im Klaren, was Du eigentlich möchtest!" :D
 
Zuletzt bearbeitet:
#20
also: ich glaube, man muss hier mal "auseinanderbeineln" ;-) suchspiele gibt es in X varianten, aber eigentlich haben die nicht viel mit impulskontrolle zu tun. suchspiele sind eine gute variante, hunde kopfmässig auszulasten; sie müssen aber, wie alles andere auch, von frund auf aufgebaut werden, d.h., der hund muss erst mal lernen, was "such" heisst.
impulskontrolle steht in meine augen auf einem anderen blatt. hier gilt es erst einmal, ein abbduchkommando zu konditionieren. ich nehme dazu das wort "off" - etwas, das ich im alltag nie benutze und das sich deshalb nicht abnützen kann. das "off" trainiere ich, indem ich dem hund leckerlis auf der offenen hand anbiete und diese, wenn er dran will, gleichzeitig mit dem wort "off" schliesse. erst auf mein kommando "guet" darf der hund dran. wenn der hund das "off" in diesem zusammenhang kapiert hat, erschwere ich die situation, indem ich das "off" auf etwas ausdehne, das weiter weg ist - also z.b. die futterschüssel, an die der hund erst ran darf, wenn er mein "guet" hört.
weiter geht's beispielsweise mit was leckerem draussen, an dem der hund (noch an der leine) vorbei muss, ohne es zu fressen. das kann man dann weiter ausbauen, bis man den hund durch eine gasse mit leckerlis, schälchen mit katzenfutter, schweineohren usw. abrufen kann, ohne, dass er dran geht...
es gibt noch andere möglichkeiten, z.b. für spielverrückte hunde, das kann man z.b. sehr schön mit der reizangel trainieren.
 
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