Theorie & Praxis

Simone73

Das Nabelinchen
#1
Euer Hundesachverstand ist mal wieder gefragt. Gunnar und ich haben seit Sonntag ziemlich viel darüber diskutiert und mich würde einfach mal interessieren, wie andere Hundebesitzer darüber denken.

Unser Baluchen ist ja ein Recht dominates Hundetier und lässt keine Gelegenheit aus, Räume & Menschen zu kontrollieren, was nicht zuletzt dazu führte, daß er jetzt bei uns gelandet ist. Daher unterbinden wir solche Dinge, wie, daß er sich in Türrahmen oder vor die Haustür legt oder sich uns in den Weg stellt. Wir würden auch nie über ihn "drüber steigen" sondern stumpen ihn an, daß er weg zugehen hat. Wir achten auch konsequent darauf, daß Baluchen nicht als erster durch die Haustür geht egal ob wir Gassi gehen oder zurückkommen. Ist er draussen an der Leine und meint in eine bestimmte Richtung ziehen zu müssen, laufen wir aus Trotz in die entgegengesetzte Richtung....

Eigentlich "fahren" wir ganz gut damit. Jetzt fiel am WE folgende Äusserung, als wir Besuch hatten und wir Baluchen auf seinen Platz geschickt haben, als er es sich gerade mal wieder im Türrahmen vom Wohnzimmer zum Eingangsbereich bequem gemacht hatte:

"...Das ist dieses angelesene Wissen, daß eigentlich nichts bringt..."

Ist es tatsächlich so, bringt "sowas" tatsächlich nichts, andererseits, welche anderen, für den Hund recht simplen und eindeutigen Signale setzt ihr bei Euren Hunden?

Vielleicht ist es tatsächlich Zufall und Baluchen fühlt sich bei uns einfach nur so wohl, daß es daher funktioniert, daß er seine Aggresionen wenn Besuch kommt, weitestgehend abgebaut hat? Er macht zwar nach wie vor Theater allerdings wird er auf seinen Platz geschickt und dort bleibt er, bis unser Besuch in der Wohnung ist und wir ihm sagen, daß er seinen Platz verlassen darf. Wir "üben" momentan, daß er automatisch auf seinen Platz geht, sobald er die Haustürklingel hört, damit Besucher nicht noch vor der Tür warten müssen, bis wir ihn auf seinen Platz geschickt haben.

Für uns ist es auffällig, daß Alfi, mit seinem nicht-vorhanden Selbstbewusstsein, noch nie versucht hat sich irgendwo in einen Türrahmen zu legen. Betritt man bei uns einen Raum, ist es auf den 1. Blick nicht wirklich erkennbar,wo sich Alfi befindet, weil er sich meist irgendwo "dahinter" legt im Gegensatz zu Baluchen, der sehr präsent für uns und Besucher ist und sich lautstark in Szene setzt.

Also bringt es tatsächlich nichts? Gibt's vielleicht noch andere Alternativen? Wie handhabt ihr das? Wie kommuniziert ihr überhaupt mit Euren Hunden? Wir haben hier ein ganzes Sammelsurium an Büchern über Calming Signals egal ob Turid Rugaas oder Clarissa von Reinhardt weil ich von ihrem Wissen begeistert bin und es soweit es möglich ist, in unser Zusammenleben einbaue. Bin ich deshalb vielleicht auch noch nie von einem Hund gebissen worden, weil ich ganz selten "direkt" auf Hunde zugehe, sondern mich immer seitlich annähre? Zufall? Keine Ahnung, auf alle Fälle beschäftigt mich das Thema, seit dieser Satz gefallen ist...
 

popschi01

Fränkisches Schweinderl
#2
AW: Theorie & Praxis

Ich handhabe es genauso wie du. ICH bin der Chef, als haben mir die Hunde aus dem Weg zu gehen. ICH bin der Chef, also bin auch ich die Erste, die durch die Tür geht.

ICH bin der Chef, als wird erst ins Auto ein und ausgestiegen, wenn ich es sage...

Baluchen weiß wo er steht und damit fühlt er sich scheinbar wohl. Es hört sich für mich so an, als wäre er zufrieden mit seiner "Position".

Ihr lasst bei ihm nicht den Zweifel aufkommen, dass es sich vielleicht lohnen würde ein Machtkämpfen zu versuchen.

Offensichtlich macht ihr es genau richtig, sonst würde Baluchen anders reagieren.

Meine Buben sind ja alles andere als dominant. Trotzdem müssen sie sich im Klaren sein, wo sie ihren Platz im Rudel haben.

Was die "Expertenmeinung" angeht... Da scheiden sich wie üblich die Geister. Erinnert ihr euch an den Tipp Anja soll sich im Schrank verstecken um Sydney das Alleine bleiben zu lernen!ß

Man muß einfach für sich selber eissen, was richtig und was falsch ist.

Wenn´s so gut funktioniert wie bei uns... Um so besser...
 
A

ANGEL

Guest
#4
AW: Theorie & Praxis

Ich hatte auch mal einen sog. "dominanten" Hund. Der leider irgendwann den Einfall hatte meine Kinder zu kontrollieren.
Ich habe es genauso gehandhabt und es wurde besser. Du tust Baluchen ja keinen Schaden damit, und auf ein Machtspielchen würde ich mich nicht einlassen. Du kannst nach Monaten, oder Jahren selbst sehen, wo man die Zügel mal etwas lockerer lassen kann.
Und so ´n Spruch, wie, das sei doch alles angelesen blabla, das mußt Du ignorieren. klar steht das in Büchern, der größte Teil macht Sinn. schau Dir ein Wolfs/oder Hunderudel an. Es sind logische Schlußfolgerungen. Es ist dem Hund zwar auch klar, daß wir keine Hunde sind, aber sie müssen blicken wer das sagen hat, vor allem wenn man ein ganzes Rudel daheim hat.
Du machst das schon richtig. ;)
 

Susi

Well-Known Member
#5
AW: Theorie & Praxis

Wir machen das genauso wie ihr, wir gehen zuerst durch die Tuer, wir sagen, wer zuerst ins Auto springt, halten uns strikt daran, dass Emmi immer zuerst ihr Futter oder Leckerli bekommt. Gerade hier in Holland ist uns aufgefallen, dass die beiden Berner-Sennenhunde keinerlei Erziehung haben. Wir ueben mit den beiden und es gefaellt ihnen, dass wir sie in ihre Schranken weisen, besonders die Huendin zickt gerne mal rum, will immer die erste Geige spielen. Aber nicht mit uns! Sie ist bei den Besitzern stets die Prinzessing und das merkt man auch!

Wir steigen auch nicht ueber die Hunde rueber, sondern schieben sie auch mit dem Fuss zur Seite!

Dass Baluchen auf seinen ihm zugewiesenen Platz muss, wenn es klingelt, finde ich super! Hat uebrigens letztens die Tiernanny auch so gemacht!

Ich finde, dass ihr das richtig macht, aber jeder erzieht seinen Hund anders!
 

Finja

Toblerönchen
#7
AW: Theorie & Praxis

Ich finde es auch total gut wie Ihr es macht. Unser Rüde ist auch absolut Dominant, und wenn mein Freund nicht zu Hause ist meint Aaron er müsse nun der Mann im Haus sein, unerträglich!!! Wenn ich auch nur eine kleine Schwäche zeige, tanzt er mir auf der Nase herum, darum muss ich auch knallhart sein und ihm zeigen wo er in der Hierarchie des Rudels steht. Meinen Freund akzeptiert er als Chef, und Matthias kann ihm auch mehr durchlassen, ohne, dass er seine Stellung verliert.
 
S

Sydney

Guest
#9
AW: Theorie & Praxis

Ohhhh das wird ja wieder ein heißes Thema mit viel Diskussionsstoff. ;)

Also *räusper* *ähäm* wo fang ich an? Also irgendwie hat sich meine Meinung so iun den Jahren mit Sydney gebildet. Mit ihr ging ja gar nix seit der ersten Läufigkeit. Sie hat gebissen wann sie wollte, geknurrt wann es ihr gepasst hat, hat Gina kontrolliert und uns zum Teil auch (Lass mich gefälligst in Ruhe schlafen, du packst mein Fressen nicht an etc.). Dann wurde mir der Tip mit Jan Fennell damals gegeben. Gelesen, für gut befunden, weils sich halt von der Masse der Erziehungsbücher (die ich Trottel auch kaufte) doch sehr abhob. In meiner Verzweiflung habe ich Jan Fennell auch praktiziert und JA es hat was gebracht! Heute sehe ich das etwas anders, zum einen bin ich mir ziemlich sicher, dass bei Jan Fennell ziiiiiiieeeeemlich viel Quatsch dazwischen ist und zum zweiten ist mir die Frau ab dem zweiten Buch wirklich zu sehr abgedreht. Abgesehen davon habe ich immer daran gezweifelt, obwohl es wirkte, mir passte vom Herzen her die Dominanztheorie nicht. Und irgendwann habe ich mir dann das Buch von Christiane Rohn zu Weihnachten gewünscht (ist ja sauteuer der Brocken) und war absolut begeistert. Denn sie stellt es so da, wie ich es mit dem Herzen immer gesehen habe und nie zu beschreiben wusste. Der Hund wird mich nie als Hund sehen, also brauche ich mich auch nicht wie einer zu verhalten. Ich sehe mich als Partner des Hundes, der sich hier in der Welt zurecht findet. Der Hund muss mir Vertrauen um in dieser Welt zurecht zu kommen, also bilden wir eine Einheit, in der es klare Regeln gibt. Das ist meine heutige Ansicht. Ich denke diese Theorie und die Dominanztherorie sind in der Praxis in den meisten Punkten das Gleiche, es ist nur Ansichtssache was dahinter steht und warum der Hund darauf reagiert. Ich sehe mich jedenfalls nicht als Boss sondern als führender Partner. Achso aber ähm.....irgendwie bin ich abgeschweift! :D

Ich denke, das Wichtigste ist seinen Hund zu KENNEN, dann weiß man auch aus dem Herzen was richtig ist und da kann ein Aussenstehender kein bisschen was zu sagen, soweit meine Meinung zu dem Kommentar den ihr gehört habt.

Ich denke absolut, dass es etwas bringt einen Hund wie Balu (oder Sydney) solche Positionen nzu verbieten, weil ich das aus Erfahrung weiß. Als Sydney diese Plätze inne hatte, durfte Gina hier gar nichts mehr. Ich habe es nicht so hart durchgezogen wie es viele empfehlen nur einen Platz in der ganzen Wohnung einzurichten, weil das wieder eine Herzenssache ist, ich weiß, dass Sydney eben gerne mittendrin ist. Aber sie hatte in jedem Raum einen aus unserer Sicht strategisch guten Platz bekommen und durfte nicht mehr irgendwo liegen, wo sie den ganzen Raum und Gina kontrollieren konnte. Das hat so schnell gewirkt, so schnell konnten wir gar nicht gucken. Ob sie als erste zur Tür rausgeht, sie vor Gina frisst oder nicht ist mir schnurzpiepe, weil sie darauf nicht reagiert hat. Jeder Hund ist anders und jeder Hund reagiert auf andere Dinge, da find ich es quatsch alles beizubehalten und durchzuziehen nur weil ich ja Chef bin (auf Jan Fennel angespielt). Turid Rugaas hat mir auch sehr viel weitergeholfen, weil ich gelernt habe, dass Sydney garnicht so unvermittelt beißt oder knurrt wie ich vorher dachte.

Naja und ihr werdet lachen, aber die meisten wissen es ja, das alleinbleiben hat dann tatsächlich quasi damit geklappt, bloß dass ich mich nicht zum Affen mach und mich innen Schrank stell, sondern dass einer von uns still und leise vor der Wohnungstür geblieben ist und wenn laut war Tür auf "Is hier jetzt bald Schluss???" und Tür wieder zu. Aber es war dann tatsächlich das gleiche Prinzip was gewirkt hat wie das, über das ich mich so herrlich amüsiert habe! :D

Ansonsten kriegen Gina und Sydney gänzlich unterschiedliche Bahandlung, jeder so wie es zu ihm passt. Naja ud Sydney ist nach wie vor nicht perfekt, Hunde und Kinder machen ihr zu schaffen, aber alles andere habe ich durch meinen guten Mittelweg in den Griff bekommen.

Liebe Grüße,
Anja
 

popschi01

Fränkisches Schweinderl
#10
AW: Theorie & Praxis

Anja, bringt es mal wieder in kurzen Worten auf den Punkt ;)

Muß jeder selber wissen, wie er mit seinem Hund umzugehen hat. Außenstehende können nen fremden Hund eh schlecht beurteilen.
 
G

Gipsy

Guest
#11
AW: Theorie & Praxis

Ich habe zu Anfang auch Jan Fennell gelesen und irgendwie kam mir das alles doch sehr schlüssig vor.
Hmm, nu ging mir aber dieses ewige Dominanzgedöns ebenso wie Anja auf die Nerven....Maddy will die Weltherrschaft nicht an sich reissen!

Dann kommt die Frage, die C. v. Reinhardt so gern stellt: welche Art von Dominanz meint ihr?
Es gibt zig verschiedene Arten...welche trifft auf euren Hund zu?
Was ist ein dominanter Hund?
In welchen Situationen zeigt er Dominanz?

Ein Hund benötigt klare Linien, einen festen Rahmen, in dem man sich aber durchaus bewegen kann.
Ein fester Platz wenn es klingelt ist nie verkehrt.
Aber was ich nicht verstehe....geht ihr auch zuerst durch die Tür, wenn ihr nach Hause kommt?
Warum soll der Hund dann von hinten absichern?
Richtig wäre doch....raus ihr zuerst...rein der Hund zuerst, damit er in Sicherheit ist. Keine Mutter würde doch ihr Kind auf der Strasse stehen lassen und zuerst ins Haus gehen. Jeder schickt doch sein Kind rein, damit man es in Sicherheit weiss.

Wir möchten auch Maddys Partner sein und nicht in die Rollen der Befehlsgeber und Befehlsempfänger verfallen.
Wir bemühen uns ihr Sicherheit zu geben und einen festen Rahmen.
Es gibt auch Regeln, die eingehalten werden müssen.
Aber sie bekommt auch viele Freiheiten, denn sie soll ja auch selbst Erfahrungen sammeln.
Mir bricht auch kein Zacken aus der Krone, wenn ich sie zweimal rufen muss. Wenn sie gerade in einem Mauseloch steckt, dann kann sie schon mal Frauli für einen Augenblick vergessen
Dann gibts den Superpfiff, auf den sie sofort kommen muss, weil Gefahr im Anmarsch ist. Das klappt auch sehr gut.

Wichtig ist aber doch in allen Familien in denen Hunde leben, dass man miteinander klar kommt. Und so sollte jeder für sich und seinen Vierbeiner das richtige "Konzept" finden.

Wir haben uns aus mehreren Büchern und Theorien das rausgesucht, was für uns gut war und fahren damit bestens.
Jeder findet seinen Weg mit dem er und seine Vierbeiner glücklich werden.

Uns haben die Bücher....

Es würde Knochen vom Himmel regnen
Das andere Ende der Leine
Die Welt in seinem Kopf
und
Das Alpha-Syndrom

sehr geholfen.
Habe noch mehr Favoriten, aber das sind die meine momentanen Top 4 ;) .
Naja, und Turid darf natürlich auch nicht fehlen.
Die DVD ist noch mal besser als das Buch....einfach nur klasse!
 

Simone73

Das Nabelinchen
#12
AW: Theorie & Praxis

Ohhhh das wird ja wieder ein heißes Thema mit viel Diskussionsstoff
wobei ich eigentlich positiv überrascht bin, in welch vernünftigen Rahmen es hier praktiziert wird. In der Regel enden solche Diskussionen damit, daß sich irgendwann irgendwer angiftet und das Ganze dann zu einer Schlammschlacht ausartet! :(:(:(

Gunnar und ich ziehen uns aus den ganzen "Guru"-Büchern die Dinge raus, die für uns schlüssig sind. Wir haben auch Christiane Rohn und Martin Rütter daheim. Den einzigen, den ich in dieser Hinsicht nicht mag ist Schlegel, weil mir seine Ansichten einfach zu radikal sind und dieser Alphawurf. mh, ich glaube, da gibt es doch andere Möglichkeiten und mit den ganzen Schutzhundeausbildungen hab ich persönlich eh so meine Probleme.

Unsere Wuffels sollen Spaß haben. Grad Alfi hat in seinem Leben schon genug mitgemacht, daher hat er alle Freiheiten, die er haben möchte und wenn er mal nicht kommt, wenn seine Nase grad irgendwo drinssteckt, ja Gott, dann halt später. zu 90 % klappt es auch. Wir haben keine Anspruch an den perfekten Hund ...
 
S

Sydney

Guest
#13
AW: Theorie & Praxis

Ich kann sowohl Silke als auch dir völlig zustimmen. Ich habe genug Hundeleute kennenlernen müssen, die alle den perfekten Hund haben mussten. Muss ich nicht haben, echt nicht. Wozu auch, bin ICH denn perfekt?

Habe da ein Paradebeispiel: Eine ehemalige Bekannte schaffte sich ihren ersten Hund an, einen Tibet-Mix. Sie bemühte sich mit der Erziehung, las viel und beschäftige die Hündin gut. DANN fing sie an mit ihr in die Rettungshundestaffel zu gehen (Achtung, natürlich nix gegen den Sport an sich!!), 3 Stunden Training am Stück und die Ziele immer höher und noch höher und ich hörte immer nur noch was der Hund noch NICHT kann. Dann wollte sie einen zweiten Hund aus dem Tierschutz - plötzlich dann aber auch nicht mehr, weil ein reinrassiger sich für den Rettungshundesport ja viel besser eignen würde....und da war für mich dann Schluss, zudem musste ich mir dann auch noch immer anhören was bei uns "schief" läuft und ständig hat sie meine Hunde mit ihrer Hündin verglichen, zum negativen für meine natürlich - nee danke, ich bleib meinen nicht-perfekten :D
 
#14
AW: Theorie & Praxis

Hi, Leute, ich stelle einmal wieder fest, WIE STARK EINIG wir uns doch alle sind! Jeder Hund ist anders und benötigt eine entsprechende Erziehung. Und diese Tiernanny von vox mag ich überhaupt nicht! Die Tante ist dermassen verbissen und kennt anscheinend keinen Spaß sondern nur Erziehung und parieren mit dem Hund. Auch wenn ich einige ihrer Maßnahmen durchaus gut finde.
Zum Thema goldener Mittelweg möchte ich euch auch noch folgendes Buch empfehlen (nicht nur, weil ich kürzlich ein Seminar bei ihm gemacht habe, sondern eben des Mittelweges und der Individualität wegen)

Thomas Baumann:
....damit wir uns verstehen
Die Erziehung des Familienhundes
ISBN 3-00-006173-8

Anja du hast es richtig gut ausgedrückt MIT DEM HERZEN :eek:k::kuss:
 

popschi01

Fränkisches Schweinderl
#15
AW: Theorie & Praxis

WIE...

Ihr habt KEINE perfekten Hunde!?

Wo bin ich hier nur gelandet...



Ne, mal ernsthaft. Wir haben unsere Hunde zum Liebhaben und nicht als Status-Symbole. Unsere Nasen werden von uns SO erzogen, dass das Zusammenleben klappt.

Mir persönlich ist alles Andere auch relativ schnurz.

Sie kommen beim Spazieren (meistens) wenn sie sollen. Das zwar oft auch nicht SOFORT, aber wenn kein trifftiger Grund vorliegt dürfen sie auch gerne bißchen bummeln...

Ich habe auch festgestellt, wenn sie nicht immer aufs Wort neben mir stehen müssen, klappt es zu 99%, wenn es wirklich sein MUSS.
 
C

Calu

Guest
#16
AW: Theorie & Praxis

Ich habe auch festgestellt, wenn sie nicht immer aufs Wort neben mir stehen müssen, klappt es zu 99%, wenn es wirklich sein MUSS.

Genau das ist so ein Punkt!
Micha und ich streiten uns öfter wenn ich mal sach "nu lass sie doch bummeln is doch nix wichtiges". Und er meint immer "ja und wenn dann doch mal, is nix mit kommen".
Generell ruf ich die Nasen gern mal ab ob wichtig oder nicht, aber wenn ich merke ich kann das jetzt echt nicht durchsetzen lass ich es auch. Dann eben in ner Minute nochmal versuchen wenn die Maus weg ist. Lieber ein kurzes Kommando ohne Durchsetzung als wildes Geschrei weil ich jetzt unbedingt will. Hinterher dreht sich der Hund noch um und streckt mir die Zunge raus..... Ja dann, und erst dann, hab ich mich zum unglaubwürdigen Affen gemacht!!!
Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut die Nasen hören wenn es wirklich wichtig ist. Wenn ihr mich fragt: der Hund erkennt die Situation an unserer Stimmlage und reagiert entsprechend gehorsam oder eben nicht!
 
S

Sydney

Guest
#17
AW: Theorie & Praxis

Stefan ist da auch manchmal so...sagen wir etwas strenger als ich. Er will dann eher durchsetzen was er will wo ich schonmal verzichte weil ich weiß jetzt grad wird das eh nix. Natürlich wird er nicht agressiv oder so, aber er neigt dann schon dazu 10 mal zu rufen obwohl ich schon beim ersten Mal sagte, dass es eh nix bringen wird jetzt zu rufen - sein "Erfolg": Die Hunde höre bei ihm deutlich schlechter, weil er ja quasi eh ständig ruft :D Er kanns schlecht wegstecken, dass die Hunde nicht beim ersten Mal kommen und dann ruft und ruft er statt einfach wegzugehen....

So wie du Bianca mach ich es auch, ab und zu mal abrufen und einfach wieder nach einem Lob laufen lassen. Aber genrell hab ich das Gefühl die Hunde merken es wirklich sehr gut was Sache ist. Wenn ich es eilig hab bummelt auch keiner, ansonsten wird geschnüffelt und geschnüffelt und geschnüffelt... ;) Kann mich auch an keine "Notsituation" erinnern wo die Hunde nicht gehört haben.
 

Fabi

Administrator
Mitarbeiter
#18
AW: Theorie & Praxis

Møin,

Schönes Thema, zu dem mittlerweile ja auch schon ziemlich viel gesagt worden ist. Trotzdem schreib ich, gewissermaßen als "Verursacher" der Diskussion jetzt auch noch meinen Senf dazu, zumal ich als bekennender Theoretiker und gelegentlicher Seminargänger normalerweise derjenige bin, der anderen empfiehlt, auch ab und zu mal ein aktuelles Buch zu lesen.

Ich bin kein Anhänger von "Rangreduktionsprogrammen" in Form von leichtverständlichen 4 Wochen Kuren. Überhaupt ist mir jede Art von 0815 Hundeerziehungsverfahren mit hübschem [tm] hinten dran ziemlich suspekt,
ob sie nun Dogsense[tm], D.O.G.S[tm], ND[tm] oder sonstwie heißen. Aber vielleicht darf man selbstständigen Freiberuflern nicht vorwerfen, marktwirtschaftlich zu handeln. Solange sie dabei nicht Hunde und Halter als Individuen aus den Augen verlieren.

Das es "Dominanz" als Eigenschaft nicht gibt, sondern nur situationsbezogen sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Ich denke, die meisten der hier schreibenden haben eine recht gute Intuition im Umgang mit ihrne Hunden. Das schließt auch mal ein energisches "Schluß jetzt" mit ein - obwohl ich mich tendenziell eher den Wattebauschwerfern zurechne.

Nur was sagt man jemandem, der diese Intuition nicht hat? Hier sehe ich die Daseinsberechtigung einfacher 10 Punkte Kochrezepte durchaus. Die Anwendung eines solchen Konzepts zwingt den Halter erstmal, sich über viele Dinge überhaupt Gedanken zu machen. Gleichzeitig ermöglicht das Aufbrechen "eingefahrener" Verhaltensmuster es erstmal einen "Fuß in die Tür" zu bekommen. Balou schadet es sicher nicht, von seinem Platz im Türrahmen vertrieben zu werden, auch wenn er vielleicht gerade onehin keinen sonderlichen Wert auf den Platz gelegt hätte.

Nur will ich mir den Alltag mit meinem Hund von solchen Regeln diktieren lassen, die uU keinen Effekt haben? "Eigentlich mag ich Hunde im Bett, aber.... Fennel hat geschrieben." "verdammt, muß ich jetzt schon wieder alle Familienmitglieder in die Küche zitieren und Kekse verteilen, damit ich Fido anschließend füttern darf" *)

Spätestens beim Hungern lassen, weil das ja schließlich Nijboer oder sein Abklatsch Rütter so empfiehlt, hört der Spaß dann für mich auf. Sowas entspricht nicht dem Bild, was ich vom Umgang mit Familienmitgliedern habe.

Thomas Baumann:
....damit wir uns verstehen
Lese ich auch gerade. Allerdings mehr der Horizonterweiterung wegen und vielleicht gerade, weil Baumann so umstritten ist. Mangelnde Individualität kann man ihm auf jeden Fall tatsächlich nicht vorwerfen.
Ich würde ihn aber gerade im Bereich Aggressionsverhalten nicht unbedingt als erste Adresse empfehlen wollen. Da sind mir Leute wie Petra Krivy, Mirjam Cordt oder [SIZE=-1]Ute Blaschke-Berthold[/SIZE] bzw Dieter deutlich lieber, da "Nebenwirkungsfreier"

Es ist wohl kein Zufall, daß zumindest 2 der drei genannten in erster Linie mit Hunden zu tun haben, die zu "Alphawurf" und sonstigen Spielchen eine recht gründliche, eindeutige Meinung hätten...

Warum bekommen die ganzen Aversivfreaks nicht alle mal die Hunde, die sie verdienen.. Wobei im Interesse der Hunde wäre das wohl auch keine gute Idee.

Gruß Fabi,
Wattebauschknetend

*)auch nettes Buch btw.

automatische Beitragszusammenführung:
Bitte achtet zukünftig darauf, euch nicht selbst zu antworten sondern den "ändern"-Button zu verwenden!

Es würde Knochen vom Himmel regnen
Das andere Ende der Leine
Die Welt in seinem Kopf
und
Das Alpha-Syndrom
In die "Sollte man gelesen haben" Rubrik würde ich noch:

Jean Donaldson - Hunde sind anders

mit reinnehmen.

Mal sehen, vielleicht komme ich ja mal dazu die eine oder andere Buchrezension hier zu schreiben. Ein Board dafür gibts ja.

Gruß Fabi,
 
S

Sydney

Guest
#19
AW: Theorie & Praxis

Ich denke, die meisten der hier schreibenden haben eine recht gute Intuition im Umgang mit ihrne Hunden. Das schließt auch mal ein energisches "Schluß jetzt" mit ein - obwohl ich mich tendenziell eher den Wattebauschwerfern zurechne.

Nur will ich mir den Alltag mit meinem Hund von solchen Regeln diktieren lassen, die uU keinen Effekt haben? "Eigentlich mag ich Hunde im Bett, aber.... Fennel hat geschrieben." "verdammt, muß ich jetzt schon wieder alle Familienmitglieder in die Küche zitieren und Kekse verteilen, damit ich Fido anschließend füttern darf" *)
Da sagst du was Wahres. Klar, ein "Schluss jetzt" gibts natürlich auch bei uns. Wattebauschwerfer bin ich bei Sydney, weil die auf laute Sachen gar nicht reagiert sondern plötzlich wie bestellt und nicht abgeholt dasteht und nicht mehr weiter weiß. Auf jedes geflüsterte "Schluss" hört sie besser. Bei Terrier-Gina allerdings ist das durchaus mal angebracht (doch Frauchen, egal ob du noch willst, los, spiel Seil zerren mit mir! Wie nein? Doch weil ich will das, los jetzt, spiel endlich!").

Und zu 2.: Eben, genau das finde ich generell daran übel einem einzigen "Guru" aufs Wort zu folgen. Man wird immer zwangsweise Dinge tun müssen die man eigentlich nicht tun will. Deswegen: Alle gelesen haben, bei allen Tips mit dem Herz hinhorchen und man wird seinen Weg finden.
 
G

Gipsy

Guest
#20
AW: Theorie & Praxis

Meine Bücherliste ist hier....da gehören noch mehr dazu, als die von mir aufgeführten ;) ....

http://www.streuner-in-muenster.de/html/buch-_und_dvd-tipps.html

Dies finde ich auch noch klasse...steht noch nicht drauf.... http://www.amazon.de/Positiv-bestär...7628862?ie=UTF8&s=books&qid=1193169357&sr=1-1

Zum Purzeltag habe ich noch "Hundereich" von Miriam Cordt und "Spiele für die Hundestunde" bekommen.

Es stehen noch so einige auf der Wunschliste, aber man kann ja eh nicht alles auf einmal lesen :rolleyes: . Kommen dann so nach und nach.
 
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