Am Ende mit meinem Latein...

DanielaJ

Retterin in der Not
#61
Allet klar, etz hab´s selbst ich verstanden ;-)

Generell bleib ich solange stehen, bis die Leine locker ist und er auch nicht gleich wieder losschießen will. Tut er das, bleib ich halt einfach sofort dann stehen, wenn ich seh, dass er losstechen will.
Und genau HIER musst Du ansetzen.
Es geht nicht darum, dass es für IHN wieder weitergeht. Ihr sollt als Team zusammen laufen.
Also geht es nur weiter, wenn er Dir Deine Aufmerksamkeit schenkt. Die solltest Du Dir allerdings durch Dein Verhalten auch verdienen...
Z.B., indem Du den Blickkontakt hältst und ihn freundlich zu einer gemeinsamen Aktion aufforderst. Oder aber, indem Du so höflich zu ihm bist, ihm für den Blickkontakt zu danken und als Belohnung freizugeben, so nach dem Motto "Schön, dann schau doch mal, ob Du da rechts am Weg was Interessantes zum Schnüffeln findest" (ruhig mit entsprechender Geste begleiten, damit er auch verstehen kannst, dass Du ihn freigibst).

Wenn Du ihm die Chance einräumst, für sich alleine eine Entscheidung zu treffen bzw. selbständig zu agieren, dann wird er es auch tun.
Wenn Du das nun nicht mehr möchtest, musst Du Dir einfach überlegen, wie Du DEIN Verhalten so ändern kannst, dass er einen Anreiz bekommt, bei Dir zu bleiben. Entweder körperlich, indem er bei Dir läuft, oder eben mental, dass er Dir, auch wenn er die Umgebung erkundet, immer wieder von sich aus eine Aufmerksamkeit schenkt.
 
#62
@daniela: grundsätzlich ist, was du schreibst natürlich absolut richtig und wünschenswert. nun gibt es aber auch hunde (und ich hoffe nicht, dass lucky dazu gehört), die, je länger eine "auszeit" dauert, umso mehr ausflippen. ich hab im moment so einen goldi mit frauchen im training, bei dem ist dieser ansatz absolut kontraproduktiv, er schaukelt sich dann immer mehr hoch. bei ihm ist ganz ruhige aktivität erforderlich, damit er irgendwie auch nur halbwegs runterkommt und wieder fähig ist, sich auf sie zu konzentrieren. bei ihm funktioniert übrigens der ansatz, die leinenführigkeit ohne leine aufzubauen, sehr gut, gekoppelt mit einem lautsignal (kein wort, nur ein schnalzen).
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#63
Bettina, ja stimmt, so Kollegen gibt es.
Wobei ich unterscheiden würde, warum der Hund ausflippt. Frust oder Stress durch was auch immer?
Sprich: ist der Hund erregt, weil es nicht so ist, wie ER es will? Oder KANN er nicht, weil er mit der Gesamtsituation überfordert ist?

Nach dem, was hier über Lucky geschrieben wurde, kommt er mir nicht überfordert vor, allerdings muss ich mich eben auf die Beschreibung des anderen Endes der Leine verlassen. Was ich hiermit nun einfach mal mache. ;-)

Habe ich einen Stresskandidaten (wobei Frust natürlich auch Stress ist, ich denke aber, Ihr versteht, was ich sagen will), kann ich durchaus durch ruhiges Arbeiten das Stressniveau senken.
Ich kann es aber auch statisch, z.B. mit Hilfe von TTouch und konditionierter Entspannung, erreichen.

Welcher Ansatz nun der "richtige" ist, ist immer auf den Einzelfall betrachtet zu sehen. Sprich: man geht her, überdenkt seinen Ansatz, probiert es aus. Wird es besser - super, richtiger Weg.
Bleibt es gleich - ok, was kann ich ändern, um zu sehen, ob es nicht doch etwas bewirkt? Eventuell Hilfe von aussen suchen.
Wird es schlechter - ok, anderer Ansatz, eventuell Hilfe von aussen suchen.

Pauschalantworten gibt es nie, solange es verschiedene Individuen mit verschiedenen Bedürfnissen gibt.
Daher ja auch die Aussage: schau, was Du dem Hund geben kannst, damit er sich auf Dich einlassen kann.
 
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