Ja, in Rätseln, das behauptet mein Mann auch immer. Dabei finde ich den Satz "Schaaaaatz, wo iss'n die Kreditkarte?" während ich auf Amazon surfe irgendwie gar nicht so rätselhaft...
Scherz beiseite.
Hunde tun etwas, weil sie in der Regel mit ihrem Verhalten Erfolg haben. Entweder, weil wir sie bewusst oder eben unbewusst darin bestärken.
So hat man gerade bei der ganzen Leinenzieherei sehr häufig die Problematik, dass bei Mensch und Hund Verhaltensketten aufgebaut werden.
Hund zieht, Mensch bleibt stehen, Hund bleibt stehen, Leine wird locker, Mensch geht weiter, Hund zieht wieder.....
Aber der Hund kann sein Verhalten nicht wirklich ändern, solange sein Verhaltensmuster nicht durchbrochen wird und man ihm klarmacht: Ziel ist nicht, so schnell wie möglich irgendwo hin zu kommen. Sondern Ziel ist, entspannt anzukommen (was dann im Umkehrschluss allerdings häufig dazu führt, dass man das Ziel schneller erreicht, weil man ja keine "Erziehungspausen" und - Einsätze einbauen muss).
Wenn der Herr Lucky hektisch und aufgeregt wird und anfängt, wie ein Ochs an der Leine zu ziehen, dann bringt es nichts, kurz stehen zu bleiben oder einfach die Richtung zu wechseln. Er ist nach wie vor erregt und mit hoher Wahrscheinlichkeit dadurch dann auch sehr schnell frustriert, wenn es nicht weitergeht, wie ER es will.
Das heisst, bevor es weitergeht, würde ich ihm nicht den Kompromiß abgewinnen, dass man mal eben kurz die Leine für 15 Millisekunden ohne Spannun hat. Sondern ich würde versuchen, ihn dazu zu bringen, generell wieder entspannter zu werden.
Wenn er also herumhibbelt und partout weiterwill - dann geht es nicht weiter. Erst dann, wenn er wirklich ruhig ist, von sich aus in der Lage ist, den Kontakt zu Dir aufzunehmen und auch erst mal zu halten, dann bewegt Ihr Euch weiter fort.
Allerdings dann so, dass man auch auf seine Bedürfnisse eingeht: d.h., man geht mit ihm RUHIGEN Schrittes GEMEINSAM zu der Stelle hin, zu der er vorher hocherregt und zur Not auch im Alleingang gehen wollte.
Zeig ihm ruhig, dass Du Interesse an ihn und seinen Aktivitäten hast. Nur wenn er merkt, dass Du Dir auch wirklich einen Kopp um ihn und somit um das Team machst, wird er umgekehrt auch bereit sein, sich eher auf Dich einzulassen.
Anders ausgedrückt: wenn ich vom Hund immer nur fordere (langsam gehen, an lockerer Leine gehen, brav bei Fuss gehen, nicht zerren), aber nicht gebe (interessante Schnüffelstellen, mal zügig ein Stück miteinander rennen, gemeinsam Futterbröckchen im Gras suchen oder Mäuselöcher zeigen lassen), dann ist das eine sehr einseitige Beziehung aus Hundesicht. Und darauf lässt sich niemand, und schon gar nicht so ein intelligentes Kerlchen wie der Herr Lucky es zu sein scheint, gerne und auf Dauer drauf ein.