freigang - ja oder nein?

#1
wollen wir mal versuchen, ob wir über das thema diskutieren können, ohne uns in die haare zu kriegen? ;-)
ich mach mal den anfang mit meinem totalen, absoluten bekenntnis zum katzenfreigang. eine katze einzusperren könnte ich mit meinem gewissen nicht vereinbaren und würde deshalb keine katzen halten, wenn sie in der wohnung leben müssten...
 
#2
Ich habe selber zwei Freigänger. Da ich in einer
sehr verkehrsberuhigten Umgebung wohne, kann
ich die beiden halbwegs entspannt laufen lassen,
ohne mir täglich einen Kopf machen zu müssen.

Leider sind sowohl Pussy als auch Flecki ziemlich
unvorsichtig. So springt Pussy schon mal in einen
offenen Lieferwagen und so lässt Flecki sich auch
mal von irgendwelchen Nachbarn im Gartenhaus,
in der Garage o.ä. einschließen. In solch einer
Situation sterbe ich immer tausend Tode und würde
mir wünschen, ich hätte die Möglichkeit sie zuhause
anzubinden. :rolleyes:

Seitdem ich nun mehrere Katzen in Pflege hatte,
weiß ich, dass nicht jede Katze für den Freigang
geeignet ist. Manche sind einfach zu blauäugig,
sie hätten keinen Blick für den Verkehr oder würden Hunden
nicht genügend aus dem Weg gehen. Nicht jeder wohnt so
katzengünstig wie wir.

Ich denke, wenn man es den Katzen ordentlich wohnlich
macht, sich mit ihnen beschäftigt und natürlich auch
das Platzangebot entsprechend ist, spricht nichts gegen
eine Wohnungshaltung - vorausgesetzt die Katze ist damit
zufrieden und fordert keinen Freigang.

Ich finde man sollte offen für beide Varianten sein und
nicht versuchen, alle Katzen über einen Kamm scheren.
 
A

ANGEL

Guest
#3
für mich ein sehr schwieriges Thema.
Ich kam ja erst so richtig auf die Katze nach meiner Lola. Wir hatten früher unseren roten Kater, der sich mit etwa 5 Jahren bei Nachbars im Kippfenster erhängte. Elendige Quälerei....:(
Danach wollte ich nie mehr eine Katze haben, da ich auch immer sagte, ich sperre keine Katze ein. Ich möchte mir allerdings auch keine Sorgen machen müssen. Dann kam durch Zufall Lola zu uns. Ein dreiviertel Jahtr war sie da. Durfte natürlich raus, trotz daß wir an einer Ortsdurchfahrt wohnen. ich liebte diese Katze über alles.
Im Winter starb meine Süße an einer verschleppten nicht erkannten Lungenentzündung. :(Es war so schrecklich. nicht nur, daß ich mir Vorwürfe machte, sie besser beobachten zu können.....die Kinder haben so gelitten, das tat mir fast noch mehr weh.

Mittlerweile habe ich ja wieder 3 Katzen. Aber alle drin. Ich will meine Kinder davor schützen wieder erleben zu müssen, daß eine Katze im Fenster hängt oder überfahren wird oder sonstwas. Ich möchte wissen, wie sie kacken, wann uns wie oft sie husten usw....

Ich weiß, ist völlig vermenschlicht. Ich habe auch ein schlechtes Gewissen. Roxy ist gern in der Whg, der Schwarze kennt "draußen" nicht. Odin würde gerne gehen. Und wenn ich Mortys Katzen seh, denk ich manchmal: Scheisse, aus lauter Egoismus läßt du deine drin.....:(
Nun haben wir ja den Freilauf gebaut, den ich unbedingt wollte, da sie Sonne, Wind, Wiese und alles spüren sollen, das will ich ihnen nicht vorenthhalten. Weiter heb ich sämtliche Kartons auf, in denen sie klettern und spielen, bis es ihnen langweilig wird....sie haben sogar schon ne Maus im Frailauf gefangen.....:eek:

Ich denke, daß wenn unsere Umgehung gebaut wurde, unsere Ortsdurchfahrt nicht mehr zu stark befahren ist, die Kinder bis in 5 jahren langsam richig flügge werden, ich die Katzen auch wieder rauslasse. Außer vielleicht Roxy, da sie ja wirklich was chronisches auf der Lunge hat.

Jaja, früher sagte ich immer, ich sperre keine Katze ein, und nun?`Immer sagte ich mir, lieber ein kurzes freies Leben, wie ein eingesperrtes langes Leben.....

Doch ich denk meine Katzen sind zufrieden....den Hunden gegenüber hab ich ja auch oft n schlechtes gewissen. Gerade Buddy ist so lernbegierig, mit dem könnt ich auch dogdancing machen....wär irgendwie mein Traum, aber n Pferd hab ich auch....

Ich red mir das so schön, es gibt Leute die haben keine Tiere, hätten die perfekten Vorraussetzungen, bei mir gehts nun mal nicht anders....bevor Roxy in der Perrera eingegangen wär, is sie hier besser drin....thup
 
#4
unsere Herr Krause ist uns vor 3 Jahren zulaufen und nach Rücksprache mit seinen alten Besitzer wo er nicht wieder zurück wollte, haben wir uns geeinigt das er bleibt.Er war Freigänger und nicht in der Wohnung zu halten. Wir haben ihn auf Arbeit wo wir unseren Laden haben, mitten in Stadt und doch rings herum 20000 m² Wiesen,Wald und Feld, eine Chipgesteuerte Katzenklappe eingebaut, so das er immer in Büro rein kann.
In der Woche sind wir den ganzen Tag da und am WE fahre ich morgens und abends um ihn zu versorgen und um nach ihm zu schauen.
Heute morgen war er nicht da, wir haben alles abgesucht, alle Leute befragt, doch ohne Erfolg. Gerade sind wir wieder gekommen vom suchen und sind fertig, den er ist noch immer nicht aufgetaucht.
Diese Angst und die Sorgen und das bangen nein danke. Ein gesicherter Garten oder ein Freigehege ist völlig okay aber der Rest kann ich nur sagenS2.
Drückt mir die Daumen das er nur herum streunert und bald wieder bei uns ist.









 
#5
Na, das ist ja mal eine Prima Mischung
für eine Diskussion... thup

Eine Freigang-Fetischistin, eine Parteilose,
eine verhinderte Freigang-Fetischistin und
eine gezwungene Freigang-Gewährerin...
S4

Lasst uns doch in die Haare kriegen... :D
 

popschi01

Fränkisches Schweinderl
#6
Unsere Beiden sind reine Wohnungskatzen und damit völlig zufrieden.

Da wir mitten in der Stadt wohnen und hier trotz verkehrsberuhigtem Bereich durchgedonnert wird, uns schon 3 Katzen "weg" gekommen sind finde ich das am Besten so.

Die Mau dürfte wegen ihrer Einäugigkeit eh nicht raus.
 
T

tierhilfe-seesen

Guest
#7
Ich denke mal, dass muss man immer vom Tier und der Gegend abhängig machen. Eine Freigangkatze an einer stark befahrenen Straße laufen zu lassen ist oft tödlich. Ich sehe ja nun, wie viele tote Katzen trotz ländlicher Gegend alleine schon bei uns herumliegen. Und dazu meist junge Tiere.
Meine Flaschenkinder gebe ich nur noch in die Wohnungshaltung, nachdem anfangs die meisten spätestens nach einem halben Jahr auf der Straße den Tod gefunden haben. Dann kann ich mir die Aufzucht gleich sparen und die Babys euthanasieren lassen, denn das ist humaner.
Die Babys kennen kein Draußen, lieben Hunde und gehen mit jedem Menschen mit. Da kann man sich selber denken, was passiert, wenn Mieze einem nicht so netten Hund begegnet.
Es gibt eben genügend Menschen, die keinen Freigänger halten können und für die bietet sich ein Ex-Flaschenkind sehr gut an. Auch kann man eine Wohnung so toll und katzengerecht einrichten, dass die Mieze nichts vermisst. Was Katze nicht kennt, kann sie nicht vermissen, auch wenn die Neugier oft groß ist. Zumindest ist die alleine weniger tödlich.
Anderseits ist es natürlich problematisch einen Freigänger ans Drinnen zu gewöhnen. Bei manchen klappt es, bei anderen nicht.
Dann die netten, teuren Rassekatzen. Wenn ich mir meinen Traum erfüllen könnte, nämlich eine Savanah, die bis zu 3.000,- Euronen kostet, dann käme ich mit Sicherheit nicht auf die Idee sie auf die Straße zusetzen. Geschweige dem gibt es zahlreiche Rassen, die viel zu dusselig sind um Draußen klar zu kommen, wenn sie nicht schon vorher geklaut werden.
 
#8
Dann die netten, teuren Rassekatzen. Wenn ich mir meinen Traum erfüllen könnte, nämlich eine Savanah, die bis zu 3.000,- Euronen kostet, dann käme ich mit Sicherheit nicht auf die Idee sie auf die Straße zusetzen. Geschweige dem gibt es zahlreiche Rassen, die viel zu dusselig sind um Draußen klar zu kommen, wenn sie nicht schon vorher geklaut werden.[/QUOTE]

Savannahs bis F 3 darfst du garnicht als Freigänger raus lassen, das verbietet der Naturschutzbund.
Sie haben zuviel Wildanteil und könnten Wildern. Wir haben ja auch 2 Savannahs F 3 und bei den einen ( unseren Öhrchen ) spürt man den Wildanteil auf jeden Fall.
 

Finja

Toblerönchen
#9
Ich kenne mich mit Katzen überhaupt nicht aus, hatte zwar schon welche und es waren Freigänger. Wenn ich aber hör, dass Katzen gezüchtet werden mit so einem grossen Wildanteil und dann muss man die drin behalten stellen sich bei mir dann doch die Nackenhaare:cool: Wieso muss sowas sein? Leiden diese Tiere nicht unglaublich wenn sie soviel "wildes" in sich haben und das aber nicht ausleben dürfen?
 
#10
Ich kenne mich mit Katzen überhaupt nicht aus, hatte zwar schon welche und es waren Freigänger.
Auf Deine Frage kann Dir besser Christine antworten, aber der erste
Satz -finde ich- spricht schon ein wenig für die Wohnungshaltung.
Durch die Pflegekatzen habe ich gemerkt, dass ich eigentlich nur wenig
über Katzen weiß. Unsere Freigänger werden natürlich rund um die
Uhr versorgt und kommen abends auf's Sofa zum Schmusen, aber
das war's dann auch. Von unseren Pflegekatzen kenne ich die Spiel-
und Schlafgewohnheiten, jeden Charakterzug und die aktuelle Befindlichkeit.
Ich beschäftige mich mehr und sehr viel bewusster mit ihnen, weil sie
eben ständig um mich sind. Vielleicht liegt es am Alter, vielleicht auch
an der Bescheidenheit eines zufriedenen Freigängers, vielleicht daran,
dass Pussy und Flecki kaum gesundheitliche Probleme haben - aber im
Grunde genommen laufen sie so nebenher, während die Pflegekatzen
wie Momo und Maggy häufig im Mittelpunkt stehen.
 
T

tierhilfe-seesen

Guest
#11
Savannahs bis F 3 darfst du garnicht als Freigänger raus lassen, das verbietet der Naturschutzbund.
Sie haben zuviel Wildanteil und könnten Wildern. Wir haben ja auch 2 Savannahs F 3 und bei den einen ( unseren Öhrchen ) spürt man den Wildanteil auf jeden Fall.
Was in meinen Augen zwar auch Quatsch ist, denn Jäger bleibt Jäger,
und kastriert sollten eigentlich alle Katzen sein, aber man kann ja ein
wunderschönes Freigehege bauen, was aber letztendlich auch nur ein
bedingter Freigang ist.
 
#12
Um dir zu antworten Finja, Savannahkatzen sind Kreuzungen zwischen den Serval und einer Hauskatze.Die direkte Verpaarung ergibt immer Katzen von F1mit einen 50 % Wildanteil. Die Kater sind bis F4 meißtens unfruchtbar. Bei F 3 hat man noch 12.5 % Wildanteil in dem Tier. Doch wie es bei uns Menschen ist, sind nicht alle gleich. Unsere Digger ist der verschmußte Kater, sozial sehr auch mit anderen Katzen und liebt die Menschen. Unsere Öhrchen dagegen ist eher scheu und zieht sich gern zurück.

Warum züchtet man soetwas, die Frage kann ich Dir auch nicht beantworten, vielleicht weil man eine Art Gott sein möchte, so wie auch bei vielen anderen Paarungen egal ob Hund- Katze oder Maus.Warum entscheidet man sich für ein solches Tier, was nicht gerade billig ist, weil man sich wie bei jeden Tier VERLIEBT hat.
Ich glaube egal ob Rassekatze oder Straßenmischung man kam - sah und siegte und dann spielt das drum herum die Rasse und alles andere keine Rolle mehr.
Man muss sie nicht drinne halte, man darf sie nur nicht als Freigänger raus lassen, an der Leine, in einen gesichterten Garten oder Freigehege kann man sie bedenkenlos raus lassen.
Übrigens man kann sich wenn man die Eignung und das notwenige Kleingeld hat auch eine Serval aus Handaufzucht kaufen!!!
 

DanielaJ

Retterin in der Not
#13
Wir haben (leider nur noch) 4 Katzen - geboren in Freiheit auf dem Bauernhof, 5-7 Jahre Wohnungshaltung, 4-6 Jahre Freigang, seit 2 Jahren wieder Wohnungshaltung.

Selbst die zwei jungen "Wilden", die sonst fast nur draußen waren auf dem alten Hof, sind nun wesentlich entspannter, da sie keine Revierstreitigkeiten ausfechten müssen, keine Hunde haben, die ihnen ständig in die Quere kommen, etc.
 
N

Nubia

Guest
#15
Ich denke, wenn die Katzen von klein auf nur Wohnungshaltung kennen, ist das kein Problem. In der Schweiz dürfen reine Wohnungskatzen nur zu zweit gehalten werden, was ich absolut richtig finde.

Unser Perser war schon immer Freigänger, obwohl das nicht gerade rasseüblich ist. Nachdem bei ihm ein Herzfehler diagnostiziert worden war, empfahl die Tierärztin, ihn lieber drinnen zu lassen. Das war aber kaum auszuhalten, und so liessen wir ihn wieder raus. Das ist mittlerweile schon über 10 Jahre her, und er ist immer noch die meiste Zeit draussen.

Problematischer finde ich, was Katzen bei Vögeln und Reptilien anrichtigen können. Einige Tierschützer empfehlen, besonders jagdeifrige Katzen während der Jungvogelaufzucht drinnen zu lassen. Wir hatten das Glück, dass unser Parzival sich nur auf Mäuse spezialisiert hat.
 
#16
In der Schweiz dürfen reine Wohnungskatzen nur zu zweit gehalten werden, was ich absolut richtig finde.
Kennst Du die Begründung dafür und was spricht für Dich gegen
die Haltung mehrerer Wohnungskatzen?
Ich denke gerade an Kerstins tolle Kuschelbilder und wie unsere
drei Pflegekatzen zur Zeit gemeinsam rumtoben.
Für mich wäre das einfach eine Frage des Platzangebotes und der
Harmonie in der Gruppe...
 
#19
etwas verstehe ich nicht: beim hund, die schon viel viel länger domestiziert ist als die katze zieht man immer noch den wolf als erklärungsversuch für viele verhaltensweisen heran. grösstenteils zu unrecht, wie ich finde, aber es zeigt, dass man dem hund noch sehr viele "wilde" anteile zugesteht. bei einer katze, die bedeutend "ursprünglicher" ist als ein hund und sich auch ohne weiteres ohne den menschen durchschlagen kann, heisst es: sie kennt es nicht anders...:confused:
 
A

ANGEL

Guest
#20
Ertragen könnt ich echt auch nicht, wenn meine Katze mir am laufenden Band Vögel und Mäuse bringt....:(, die tun mir ja auch leid......

Das Jagdverhalten einer Katze kann man jedoch besser, bzw leichter befriedigen wie beim Hund. Mit ihr zu spielen ist viel leichter, vor allem auch für die Kinder. und das geht auch in der Wohnung.

Das Jagdbedürfnis eines Hundes kann ich nicht so einfach befriedigen.
 
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