freigang - ja oder nein?

#41
zu dem, was leoli geschrieben hat gehört meiner meinung nach ganz viel hintergrund...
warum hält man überhaupt katzen? früher und auf dem land immer noch war das klar: zum mäusefangen. ich finde das übrigens einen absolut respektablen grund, solange man sich um die katzen kümmert. als wir hier einzogen marschierten die mäuse gleich familienweise durchs wohnzimmer oder sprangen einem fröhlich entgegen, wenn man einen küchenschrank öffnete. ich habe nichts gegen mäuse, aber das war wirklich zu krass, selbst für meinen geschmack - mäusedreck in jedem winkel, sogar in den küchenschränken S2
der vorbesitzer des hauses sagte uns schon, dass es hier ohne katzen nicht geht, und so war es auch. seit wir die katzen haben hält sich die mäusepopulation in grenzen. unsere katzen (ausser chulo, der sicher im leben noch nie eine maus gefangen hat und das wegen seiner behinderung auch nicht könnte) sind also eigentlich "arbeitstiere". wir haben ein arrangement (;-)): sie halten uns die mäuse vom leib und kriegen dafür von uns streicheleinheiten und zusätzliches futter...damit, so scheint mir, sind sie ausgesprochen glücklich. wahrscheinlich bin ich für viele von euch eine schlechte katzenmama, denn ich mache mir erst gedanken, wenn shani oder noma länger als 4, 5 tage nicht mehr nach hause gekommen sind, ansonsten respektiere ich ihren lebensstil. shani v.a. ist immer mal wieder tagelang nicht im haus - sie zieht es dann vor, auf dem heuboden oder im pferdestall der nachbarn zu übernachten und tagelang auf frisch gemähten wiesen vor einem mauseloch zu sitzen. noma ist etwas häuslicher, aber auch nicht viel...
ich persönlich finde, so sollten katzen leben. ICH habe nicht sehr viel von ihnen, aber geht es denn darum??? hunde können in unserer gesellschaft leider nicht so leben, wie sie es verdient hätten - mit der freiheit, sich dem menschen anzuschliessen, wenn ihnen danach ist, und ihre eigenen wege zu gehen, wenn sie das möchten. viele hunde wären damit auch überfordert, weil sie ja effektiv für das häusliche leben mit dem menschen gezüchtet wurden (neueste erkenntnisse belegen, dass es bereits seit ca. 50'000 jahren haushunde gibt!). ich versuche, meinen hunden so viel freiheit zuzugestehen, wie es unsere gesellschaft erlaubt, mehr kann ich nicht tun.
bei den katzen gibt es keine gesellschaftlichen zwänge (solange sie kastriert sind und sich nicht unkontrolliert vermehren); deshalb gestehe ich ihnen die freiheit zu, annähernd so zu leben, wie es ihrer natur entspricht. und: ja, ich bin überzeugt, dass meine katzen glücklicher sind als ihre artgenossen in wohnungshaltung, auch, wenn sich noch so gut um sie gekümmert wird. wenn eine katze die möglichkeit für freigang hat und diese nicht nützt, dann ist es ihre freiheit. wenn sie aber von anfang an eingesperrt ist und "nichts anderes kennt" ist das nicht freiheit sondern ein vom menschen aus egoismus aufgedrücktes leben. der mensch will eine katze "haben", auch wenn das auf kosten ihrer natürlichen triebe und instinkte ist...man will die katze auch "behalten", so lange es geht, und deshalb hält man sie von jeglichen gefahren fern - wiederum auf kosten ihrer natur. sein gewissen versucht man dann u.U. zu beruhigen, indem man seiner katze ausgang an der leine ermöglicht...:(
@gustav-charly und die anderen katzenfreaks: ich finde euch mega sympathisch, bitte fühlt euch nicht angegriffen - ich gebe hier einfach meine persönliche meinung wieder :eek:
 
A

ANGEL

Guest
#42
unsere Herr Krause ist uns vor 3 Jahren zulaufen und nach Rücksprache mit seinen alten Besitzer wo er nicht wieder zurück wollte, haben wir uns geeinigt das er bleibt.Er war Freigänger und nicht in der Wohnung zu halten. Wir haben ihn auf Arbeit wo wir unseren Laden haben, mitten in Stadt und doch rings herum 20000 m² Wiesen,Wald und Feld, eine Chipgesteuerte Katzenklappe eingebaut, so das er immer in Büro rein kann.
In der Woche sind wir den ganzen Tag da und am WE fahre ich morgens und abends um ihn zu versorgen und um nach ihm zu schauen.
Heute morgen war er nicht da, wir haben alles abgesucht, alle Leute befragt, doch ohne Erfolg. Gerade sind wir wieder gekommen vom suchen und sind fertig, den er ist noch immer nicht aufgetaucht.
Diese Angst und die Sorgen und das bangen nein danke. Ein gesicherter Garten oder ein Freigehege ist völlig okay aber der Rest kann ich nur sagenS2.
Drückt mir die Daumen das er nur herum streunert und bald wieder bei uns ist.
Ist er wieder da?
 
A

ANGEL

Guest
#43
Yurisha, eigentlich denk ich wie du. Deine Katzen sind mit Sicherheit glücklicher wie meine, auch wenn meine nie draußen waren.

Aber in meiner Straße wohnen auch Bauern, denen ist es egal wie oft ne Katze überfahren wird, gibt ja wieder Neue....:rolleyes:

Für mich ein NO GO!, ich liebe meine Tiere....(was ich dir nicht absprechen will).

Hier nun meiene Gründe warum ich Katzen halte:

1)Ich liebe Katzen
2)Ich habe sie aus dem Tierschutz und bewahre sie vor nem Zwinger oder dem Leben ohne Zuhause auf der Straße, wo sie früher oder später überfahren werden, oder an irgendeiner Krankheit sterben, oder sonst was.
3) Für die Kinder
4) Für die Hunde
5) Für die Seele
6)Für mich, weil ich egosistisch bin.
7) doch egosistisch bin ich wiederum nicht, da z.B. Roxy in der Perrera eingegangen wäre
8) für die Mäuse in der Whg

Ich wär froh, ich könnte sie so laufen lassen wie du, doch ich möchte auf Katzen nicht verzichten, da es so viele in Not gibt und sie vielleicht nicht soooo glücklich sind wie deine, doch unglücklich sind sie auch nicht. Sie sind lebensfroh, auch in einer Wohnungshalteung kann man es ihnen ermöglichen. (meine Meinung)

Und lieber von jung an drin lassen, wie Freigänger einsperren, davon halte ich gar nichts!
Falls je einer meiner Katzen "verschmeckt" hat wie das Leben draußen ist, werde ich sie wohl nicht mehr einsperren können, das find ich ist Quälerei! (Wobei sich auch so viele Vögel zu Tode quälen, wenn sie die Katze nicht richtig platt macht....sowas zu sehen ist auch grausam für mich! Und nur weil ich ne Katze hab muß nun dieser Vogel elendig verrecken....das hinterfrage ich auch nicht.....:eek:...)


Ich denke die meisten denken so, doch sich deswegen keine Katze zu halten ist doch blöde.....Ne Wohnung im x-ten Stock ohne Tiere....?....Nein Danke!


Für mich sind Kanninchen oder Meeris in ner Whg in nem Käfig schlimmer dran....Denen kann man keine Wiese in die Whg legen an der sie mümmeln können.....Katzen kann man ganz tolle Dinge in der Whg ermöglichen.
 
#44
wenn sie aber von anfang an eingesperrt ist und "nichts anderes kennt" ist das nicht freiheit sondern ein vom menschen aus egoismus aufgedrücktes leben.
Ich finde, solche Formulierungen machen es einer sachlichen Diskussion
unnötig schwer. Genauso könnte man Freigang-Befürworter Egoisten heißen,
weil sie sich weniger mit ihren Tieren auseinandersetzen, weil sie den Katzen
ein Leben zumuten, in dem sie auf sich selbst gestellt sind. Die Katzen derer
(zur Erinnerung: ich gehöre dazu) müssen sich mit Hunden und Katzen,
steinewerfenden Nachbarn, gefährlichen Wildtieren (Dachse und Marder u.U.)
und natürlich dem Autoverkehr auseinandersetzen, schon ganz früh im Leben
lernen, dass man nicht unbeschwert immer und überall herumspielen darf,
sondern auch ständig auf der Hut sein muss...

Wenn ich Euch ein paar Eckpfeiler meines Lebens nenne (Haus auf dem Land,
300 Meter von den Eltern entfernt, Tippse, verheiratet, aus Überzeugung kinderlos...)
würde vielleicht jeder Zehnte sagen "Jawoll...!", die anderen würden die Nase
rümpfen und überzeugt sein besser zu leben. Warum um Himmels Willen sollte denn das bei unseren
Katzen anders sein? Warum sollte Christines Crümel nicht Bettinas Katzen aus
vollstem Herzen bemitleiden, während sich denen beim Gedanken an eine Stadtwohnung der Magen umdreht?

Muss es eine Antwort auf die Frage "Freigang ja oder nein?" geben? ;-)
 
L

Lacura

Guest
#46
Ich denke, das es jeder so macht wie er es für richtig haltet.
Der eine wohnt an einer viel befahrenen Strasse.. klar .. Kampfschmuser bleibt lieber drin.. anstatt platt auf der Straße zu enden.
Wer ein halbwegs sorgenfreies, sicheres Gelände um sich rum hat.. lässt seine Tieger rennen... logisch.
Ich hatte mein Sammie damals als kleine Katze mitten in der Stadt gefunden..ich hab sie eingefangen und mit Heim .. sie hatte panische Angst vor Autos... und von da an, war sie immer in der Wohnung. Sie hat das "draussen" nie vermisst... sie hatte Balkon... den sie selten nutzte.
Erst im Alter wurde sie mutiger und hat auch mal den Garten (nachm Hauskauf) betreten .. aber nur wenn wir alle mit dabei waren. Wenn ein Geräusch kam das sie nicht kannte .. rannte sie fast den Hund um und stürzte wieder ins Haus... lang und flach...so verschwand sie drinnen.
Soll jeder so machen, wie er es für sein Tier am Besten hält... also meine war lieber im Haus.. obwohl ich auch einen Freigänger hatte.. der mir dann in der 30iger Zone mit einer 8 Meter langen Blutspur direkt vorm Haus überfahren wurde :(
 
T

tierhilfe-seesen

Guest
#47
Wenn sie dann wenigsten gleich tot wären, aber oft ist es nicht so.
Und das ist echt schlimm, wenn der Bauch total auf ist und man
muss das arme Tier vom Asphalt abkratzen. :traurig3:
So etwas geht einem nie mehr aus dem Kopf.
 
#49
ich weiß nicht ob es Egoismus ist, ich nenne es Sorge, doch ich glaube jeder sollte es nach seiner Einstellung und seinen Gewissen vereinbaren. Ich denke dieses Thema wird immer ein Streitfaktor sein. Ich denke das ich nicht egoistisch ist, ich liebe meine Tiere und tue alles um das es Ihnen gut geht, der Gedanke sie könnten schwer verletzt an einer Straße liegen und auf ihren Tod warten und uns vermissen, würde mich lähmen. Wenn ihr das Egoismus nennt, dann bin das wohl!!!
 

sumse

Active Member
#50
Ich finde auch, dass das von der Katze abhängt. Manche wollen raus und sind nicht drinnen zu halten, andere bleiben lieber drinnen. Was jetzt gut oder schlecht ist, das vermag ich nicht zu sagen. Meine Katzen waren immer ohne Freigang und ich hatte nicht den Eindruck, dass sie was vermissen, bzw. vermisst haben. Ich hatte mal eine Nachbarin, die hatte sich eine schwarzen Kater zugelegt. Dieser Kater durfte nie in die Wohnung, er wäre mit Sicherheit mal ganz gerne drinnen gewesen. Dafür durfte er bei uns rein und das hat er ausgiebig ausgenutzt. Im Winter hielt er sich lieber vor der warmen Heizung auf als draussen. Meine Nachbarin wusste, dass ihr Kater mehr bei uns drinnen war. Sie meinte dann halt nur, dass sie ihren Kater nicht vermenschlichen wollte. Einmal hatte er eine richtig große klaffende Wunde am Hinterlauf, selbst da ist sie nicht mit ihm beim TA gewesen. Ich habe nur gedacht, man sollte sein Tier aber auch nicht vernachlässigen.S2

Simba, der uns ja zugelaufen ist, führt so sein eigenes Leben. Er ist gerne draussen, aber auch genauso gerne drinnen. Aber bei Freigängern ist man immer in Sorge, wenn man nicht irgendwo mitten auf dem Land wohnt. Und schön ist es auch nicht, wenn Freigänger immer ihre Geschenke vor die Tür legen. Simba ist da echt fleissig, er bringt Mäuse, Ratten und Maulwürfe sind ihm auch schon zum Verhängnis geworden. Ach ja, und die vielen kleinen Plagegeister, die Freigänger auch gerne mal haben (Zecken, Flöhe)
Und dann immer diese Kloppereien, wo sich die Nasen richtig schwere Verletzungen holen können. Oder wenn ich diese vielen überfahrenen Katzen sehe, nee, dann sind mir reine Wohnungskatzen lieber.

Mag sein, dass da auch Egoismus hintersteckt, aber ich könnte damit nicht umgehen, wenn eines meiner spanischen "senora´s" zwar der Hölle Spanien entkommen sind, dafür aber platt auf der Straße liegen.
 
G

Gitana

Guest
#51
Also ich bin auch mit Katzen grossgeworden - wir hatten immer Katzen und Hunde.... Die Katzen waren auch immer Freigänger. Alle durch die Bank sind min. 15 Jahre alte geworden. Wir sind regelmässig zum TA und auch sonst wurden sie umsorgt.

Ich schliesse mich denen an, die sagen es hängt 1. von der Katze und 2. von den örtlichen Gegebenheiten ab.

Wir haben Glück mit Henry, er bleibt in der Nähe, kommt wenn ich pfeife und abends ist er gegen halb acht da für die Nachtruhe ;-)

Ich denke wenn wir mitten in den Stadt wohnen würden ohne Garten wäre mein Katze sicher drinnen. Wir wohnen am Dorfrand mit Garten - warum dann einsperren wenn er rauswill?

Hauptsache die Katze ist glücklich...
 
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