Wenn ein Hund es gerne kuschelig hat, dann wird er zugedeckt. Basta. Das hat nichts mit Verhätscheln zu tun, sondern mit Eingehen auf seine Bedürfnisse. Siehe meine Signatur. Tibiana zieht sich auch gerne Liegedecken nach draußen, um bei Minusgeraden Hofwache zu halten. Dennoch schläft sie am ruhigsten unter der Decke.
Wir haben hier einen Pensionsrüden, der sich regelmässig selbst zudeckt. Ecke der Decke ins Maul, ab ins Körbchen und einwickeln. Der Bub hat ein Fell ohne Ende - aber mag es eben gerne duster beim Dösen.
So what?
Vermenschlichen - was heisst das überhaupt? Menschliche Züge andichten? Was ist schon menschlich. Das meiste, was ich von dieser Tierart kennenlerne, ist unterstes Niveau. Erlaube ich meinen Tieren eigene Charaktere, Gefühle und Empfindungen? Klares "ja". Und in dem Fall eben auch eigene Bedürfnisse.
Nicht jeder muss meine eigenen Bedürfnisse verstehen. Und nicht jeder die meiner Hunde. Aber akzeptieren, dass meine Hunde eben genau das eine oder andere gerne haben und es daher bekommen, das sollte drin sein. Und das hat nichts mit Verweichlichen zu tun, sondern mit Achtung.
Keks abwischen, Krallen lackieren, Pudelschur - no way. Aber Bedürfnisse/Bedarf befriedigen - any time.
Und was die Tierarztbesuche angeht - ja, ich schüttel auch manchmal den Kopp. Aber ich habe eben auch einen anderen Hintergrund als viele. Und was man nie vergessen darf: es geht IMMER um einen Partner, dem es nicht gut geht. Und da fühlt man mit. Wenn es einem besser geht in dem Wissen, alles nötige ausgeschöpft zu haben, nach Absprache mit und/oder auf Anweisung des Tierarztes, dann soll es so sein. In dem Moment, in dem es einem besser geht, kann man auch objektiver mit der Krankheit umgehen. Und gut ist.
Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, um es mal so auszudrücken, Krankheiten einreden, die nicht vorhanden sind: das macht hier keiner. Von gelegentlichen Aufschreien "mein Hund wurde GEBISSEN!", der dann nur abgeschnappt wurde, abgesehen. Aber auch das kam schon ewig nicht mehr vor.
Also ruhig Blut. Alles gut.